H. Bathó Edit – Gecse Annabella – Horváth László – Kaposvári Gyöngyi szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 16. (2007)

„Doch, Es Gibt Immer Noch Hexen!"

Das Weiterleben des Hexenglaubens ist der Meinung der Verfasserin nach damit zu erklären, dass Viele aus dem Dorf sich seit Langem mit der Viehzucht beschäftigten, ihre Anzahl erhöhte seit dem Systemwechsel vom Jahre 1989. Verschiedene Viehkrankheiten kamen und kommen immer vor und die Leute hatten auch immer Feinde, was einen Grund zum Weiterleben des Hexenglaubens dienen kann. Auch für die merkwürdige und plötzlich auftretende Übelheit kann die Verwünschung auch eine gute Erklärung sein. Im Dorf wurden auch zahlreiche neuere Glauben­geschichten, z. B. über die UFOs und das Erscheinen außerirdischer Wesen, ungewohnte Lichteffekte, sowie über die Seelenwanderung, Erlebnisse außerhalb des Körpers nach dem klinischen Tod, aufgezeichnet. Diese machen uns darauf aufmerksam, dass es in den ethnogra­phischen Forschungen überflüssig ist, über die letzte Stunde, d. h. über das Ende der Glaubengeschichten zu sprechen, diese sind ja immer noch eben so zu sammeln wie früher, mit dem Unterschied, dass sie sich während der Zeit ändern, einige fallen allmählich aus dem Gedächnis heraus und geraten in Vergessenheit. (Als Beispiel dafür wird der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Bergarbeitersiedlung für lebendig gehaltene Bergkobold, den die Örtlichen „Permonyik" nennen, und die Geschich­ten über ihn erwähnt. Nachdem das Bergwerk in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingestellt worden ist, hatten die Dorfbewohner keine Möglichkeit mehr, ihm in der Tiefe des Bergwerkes zu begegnen, so sprechen sie heute schon als über eine Fantasiefigur darüber und glauben an seine Existenz nicht mehr.) Statt der alten Geschichten entstehen aber neuere. Wegen der Erwei­terung der Informationskanäle und der Globalisation verbreiten sich die neueren Glaubenfiguren und die Geschichten über sie viel schneller weiter. Der Zweck der Verfasserin war mit ihrer Studie, die rezenten Materialien über das Thema zu summieren, und jenseits dessen, dass sie mit der Veröffentlichung der im sich früh verbürgerten Rudna gesammelten Glauben­geschichten beweisen wollte, wie lebendig der Hexen­glaube auch in unseren Tagen unter den Dorfbewohnern immer noch zu finden sei und die Geschichten darüber auch heute eben so sammelbar seien wie früher, wollte sie auch der übereilt formulierten Meinung mehrerer For­scher, laut deren in den versteckten Tälern die reinsten und reichsten Traditionen zu finden seien, widerlegen. 110

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