Benedek Csaba – H. Bathó Edit – Gulyás Katalin – Horváth László – Kaposvári Gyöngyi szerk.: Tisicum - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Múzeumok Évkönyve 14. (2004)

Die Gesellschaft von Gömör

LÁSZLÓ SZABÓ DIE GESELLSCHAFT VON GOMOR Diese Studie ist eine Einleitung und Vorbereitung einer größeren, die Gesellschaft des Komitats Gömör und Kis­hont ausführlich darstellenden Arbeit. Eine Arbeitsge­meinschaft unternahm, die Ethnografie der ungarischen Volkes des historischen Komitats Gömör und Kishont, mit der Einleitung von Zoltán Ujváry, zu beschreiben. Die methodischen Forschungen fingen im Jahre 1978 an, diese wurden von den früheren Studien von Zoltán Ujváry und seiner Schüler vorbereitet. (In einer besonderen Serie: Die Volkskunde von Gömör, in Debrecen herausgegeben. Für heute etwa 60 Bände.) Der erste Teil des vielbändigen summierenden Werkes erschien 2001. Die jetzige Studie des Verfassers mit dem Titel „Die Gesellschaftsvolks­kunde des Komitats Gömör und Kishont" wird im zweiten Teil zunächst veröffentlicht. Der Tradition nach wird das Komitat seit dem Mit­telalter auch Gömörland benannt. Dafür gaben die Zusam­mengesetztheit der Landschaft, die ethnische Vielfar­bigkeit der Bevölkerung (ungarisches, slowakisches, deu­tsches, ruthenisches Ethnikum und Zigeuner), die Vielfältigkeit der Konfessionen, die starke Aufgliederung der Gesellschaft gemeinsam einen Grund. Im 20. Jahrhundert kamen bedeutende Änderungen in Gömörland zustande, und besonders war der Trianoner Friedenvertrag es, was diese, vom Gesichtspunkt der Ungarn, der Deu­tschen und der Ruthenen aus verhängnisvollen Vorgänge in Gang setzte. Nicht nur die Einheit des ehemaligen Gömörland wurde zerlöst, sondern auch die deutschen und ruthenischen Ethniken verschwanden, das Ungartum drängte sich zurück, die Rate des Zigeunertums erhöhte sich, der slowakische Nationalismus wurde infolge der Benes-Dekreten (die Ungarn und die Deutschen belastend) hochgestellt, zur Zeit des existierenden Sozialismus wurde noch das religiöse Leben von den Alltagen des Bauern­tums völlig verdrängt.Von der undurchdachten Umstal­tung des wirtschaftlichen Lebens und der Verödung der Landschaft noch nicht gesprochen. Dieser Artikel zieht zuerst die die traditionellen Bauerngemeischaften von außen berührten Wirkungen in Betracht, um sie in der längeren Studie ausführlicher zu entfalten. Die Arbeit hat so in erster Reihe eine metho­dische Bedeutung. Welche sind die Bauerngesellschaft bestimmenden wichtigeren äußerlichen Faktoren in Gömör? Im Leben des Komitats spielte die landesweit über­durchschnittliche Verhältniszahl der Kleinadligen, die hohe Anzahl der adligen Kommuniten eine starke Rolle. Bis zum 20. Jahrhundert beeinflussten ihre tatsächlich weiterlebenden Überreste die Formen der Familien, die Gesichtspunkte des Heiratens, und spielten auch im Versehen der Funktionen des öffentlichen Lebens und auch im Verhalten eine Rolle. In unseren Tagen lebt deren Andenken immer noch relativ stark weiter. Das Studieren des Leibeigen-Adel-Verhältnisses gibt vielen gesellschaft­lichen Phänomenen eine eigenartige Abtönung. Die Verteilung der Konfessionen hatte eine bedeutende Rolle. Im Komitat gab es ein reformiertes und evan­gelisches Übergewicht. Die führende Rolle der protestan­tischen kleinadligen Bewohnerschaft verminderte bloß die Vereinigung der Teile des Komitats Kishont mit Gömör ab Anfang des 19. Jahrhunderts. Für unsere Tage wurden beide Religionen durch die Kirchenpolitik der sozialis­tischen Epoche zurückgedrängt. Die Nationalitätenverhältnisse bekommen erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine größere Bedeutung. Von dieser Zeit an ist der Vorstoß des Slowaktums, dann sein Über­gewicht zu beobachten. Der slowakische Nationalismus nach dem Trianoner Friedenvertrag fegt das deutsche und das ruthenische Ethnikum weg. Das Komitat wurde auch neben den adligen Mittel- und Kleinbesitzen und Bauernwirtschaften von bedeutenden Großbesitzen charakterisiert. Die Familien Coburg, And­rássy, Kubinyi und andere brachten zeitgemäße landwirt­schaftliche Betriebe, Industriegebiete und Aktiengesell­schaften zustande. Der größte Teil davon löste sich nach dem Ersten Weltkrieg auf oder erlitt einen Rückfall. Die Landschaft von Gömör ist auch wechselhaft. Ihre Wälder sind reich an Wildtieren, sie hat Mineralien, aber auch fruchtbare Flusstäler, die für Ackerbau geeignet sind. Die Weiden auf den hohen Bergen bringen die Schafhal­tung hervor. Ihre ausgebauten Handel- und Wirtschafts­straßen wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts modernisiert und sie passten sich als bedeutende, aber auch zum selbständigen Leben fähige Einheiten dem Leben der Monarchie und des historischen Ungarn an. Die Stern­stunde dieses Gebietes dauerte bis zum Ersten Weltkrieg. Da kam das Komitat in allen Hinsichten und alle Ethniken betrachtend auf die Peripherie und seine Dörfer mit sich vermindernder Einwohnerzahl werden nur noch durch die alten Traditionen in Leben gehalten, diese bestärken immer noch die Hoffnungen des ungarischen Ethnikums. 336

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