Tálas László szerk.: Szolnok Megyei Múzeumi Évkönyv 7. (1990)
Mozsolits Amália: A jászdózsai bronzkori depot-lelet
A. MOZSOLICS DER JUNGBRONZEZEITLICHE DEPOTFUND VON JASZDOZSA Die nähere Fundstelle des Depots ist Morvay-Gehöft; die Fundumstände sind nicht überliefert. Es wurde durch Kauf vom Lehrer Lajos Kiss erworben. 1 Man kann mit allergrößter Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die erhaltenen Stücke nur einen Bruchteil des dort entdeckten, oder nicht ausgegrabenen Depots darstellen. Folgende Bronzen des Depots sind bekannt: 1. Tüllenbeil mit halbmondförmigem Rand, Zipfel abgebrochen, Gußstelle an der Öse (Abb. 1.1). 2. Schmales Tüllenbeil, Rand fehlerhaft gegossen, Schneide abgebrochen (Abb. 1. 2). 3. Tüllenbeil, unter dem Rand Fehlgußloch, die senkrechten Rippen sind unten abgegrenzt (Abb. 1. 3). 4. Tüllenbeil, Fehlguß mit senkrechten Rippen, Schneide abgebrochen (Abb. 1. 4). 5. Kleiner, kaum gewölbter Gußkuchen, in der Mitte Blase gesprungen, die flache Seite löcherig, Gew: 340,8 gr (Abb. 1. 5). 6. Unregelmäßig rechteckiges, flaches Gußstück - sog. Keftiubarren - mit schrägen Rändern, an einer Längsseite neben der Gußstelle gesprungen, Gew: 295 gr (Abb. 1.6). Die unmittelbaren Vergleichsstücke der vier Beile von Jászdózsa sind aus den Depot von Jászkarajenő bekannt; man kann sogar eine gemeinsame Werkstatt vermuten, von wo die Bronzen stammen. So befinden sich ähnliche Beile mit Schnabelrand wie Abb. 1.1 im Depot von Jászkarajenő, ferner haben die Beile Abb. 1. 2-3 ihre nächsten Analogien in demselben Fund. 2 Das Fehlgußstück Abb. 1. 4 mit abgebrochener Schneide kann mit zwei Fehlguß- bzw. Bruchstücken von Jászkarajenő verglichen werden. 3 Schmale Beile wie Abb. 1. 2, auch Fehlguß- und Bruchstücke sind aus mehreren Funden des Gyermely-Horizontes bekannt, so von Beremend, Hódmezővásárhely, Debrecen III, 4 ferner auch von Lovasberény. 5 Schlecht gegossene schmale Tüllenbeile ohne Öse befinden sich in einem, Wahrscheinlich vermischen Fund von Szentes-Nagyhegy, ferner auch kleine runde, kaum gewölbte Gußkuchen dem von Jászdózsa Abb. 1. 5 ähnlich. 6 Auch diese weisen an der Oberfläche Blasen auf. Aus anderen Funden des Gyermely-Horizontes können wir kleine, kaum gewölbte Gußkuchen aufzählen; als Beispiele seien die von Székesfehérvár, Lovasberény und Beremend erwähnt. 7 Das interessanteste Stück des Fundes ist ein annähernd rechteckiges (Abb. 1. 6), das an die Keftiubarren erinnert. Natürlich halten die kleinen, in Ungarn gefundenen den Vergleich mit den großen kretischen nicht aus. Nach schriftlicher Mitteilung von H.-G. Buchholz gab es auch kleinere Formen. Die mir bekannten, allerdings nicht viele Stücke sind von guter Qualität, jedoch was ihre Form und Größe betrifft nicht einheitlich. Als gemeinsame Merkmale können ihre rechteckige flache Form und die schrägen Kanten gelten. Ihr Gewicht ist keineswegs einheitlich; als Beispiele seien die von Beremend angeführt: 158 gr; 119 gr; 83,1 gr, und ein größeres rechteckiges Exemplar 485,1 gr, allerdings ist es viel dicker wie die anderen. 8 Ein viereckiges flaches Stück mit schrägen Seiten des Fundes von Lovasberény hat ein Gewicht von 216,5 gr und ein langes schmales 169,2 gr. Ein Exemplar dieses Fundes, dessen Form am meisten an die Keftiubarren erinnert, ist zur Zeit nicht auffindbar. 9 Die Gewichtsangaben lassen keine Schlußfolgerung zu, daß es bereits halbwegs einheitliche oder gar genormte Gewichte gegeben hat, nähmlich für diese flachen Barren. Die eben aufgezählten Stücke stammen alle aus Funden des Gyermely-Horizontes - В Vc -; ein annähernd ähnliches Stück gehört zum Fund von Birján. 10 Dieser ist in den Horizont Kurd В Vb - zu datieren; Gewicht: 211 gr. Dieses Gewicht, nicht die Form, entspricht im großen und ganzen dem des einen Stückes von Lovasberény (216,5 gr). Einen Keftiubarren veröffentlichte Vinski- Gasparini. Das zum Depot von Klostar Ivanic (Kroatien) gehörige Stück ist, was die Form betrifft, dem einen von Lovasberény ähnlich, nur hat letzteres randparallele Rippen. 11 Die geringe Zahl der „Keftiubarren" in Funden des Gyermely-Horizontes, auch die Tatsache, daß zu diesen gewöhnlich viel weniger Gegenstände gehören als zu den großen mit mehreren 100 St, einige siebenbürgische mit mehreren 1000 St des Kurd-Horizontes und sie von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht viele Gußkuchen und Barren enthalten, gestattet keine weitreichende Folgerungen. Zu den Ausnahmen gehören die Funde von Lovasberény, Nagydém und Beremend mit ziemlich vielen Gußkuchen und -abfallen; in letzterem Fund sind auch ungewöhnlich viele Fehlgüsse. 12 Was die Anzahl der Stücke der Depots aus Kroatien betrifft, die man mit jenen des Gyermely-Horizontes vergleichen kann, ist ziemlich gering. 13 Interessant ist auch der Vergleich der Anzahl und Verbreitung der Depotfunde des Kurd- und Gyermely-Horizontes in Siebenbürgen; von Petrescu-Dimbovija werden sie als „Horte der zweiten und dritten Jungbronzezeitstufe" bezeichnet. 14 Nach mündlicher Mitteilung von M. Novotná sind aus der Slowakei etwa 15 Funde des Gyermely-Horizontes bekannt. Wenn man die hier erwähnten Funde aus Ungarn überblickt, Beremend, Lovasberény, Jászdózsa, Jászkarajenő, auch einen Teil des „Fundes" von SzentesNagyhegy, so kann man bei diesen manche engere Übereinstimmungen konstatieren. Es mag sich um 9