Folia Historico-Naturalia Musei Matraensis - Supplementum 1. - Sár-hegy tanulmányok (1985)

Székely, A.: A Sár-hegy kialakulása és felszíni formái

DIE ENTSTEHUNG UND DIE OBERFLACHENFORMEN VOM SÁR-HEGY Der Sár-hegy (wortwörtlich: Kotberg) ist ein nach S hin vorspringender Berg der Zentralen Mátra, die abermals Teil der Mátra, des höchsten Gebirges von Ungarn ist. Die Mátra gehört zum inneren vulkanischen Gebirgszug der Nordwest-Karpathen, der entlang der Grenze des absinkenden Alföld wahrend des mittleren Miozäns entstanden ist. Der Vulkanismus dauerte in der Mátra mehre­re Millionen Jahre lang. Es sind drei Phasen vom Andesit-, Rhyolitvulkanismus zu unterscheiden, mit einem vierten, finalen, basaltartigen Andesitvulkanismus (sog. Dachandesit) (BAKSA et al 1977). Nach dem Erschlafen des Vulkanismus ist eine Abtragung vor sich gegangen. Die primären vulka­nischen Formen sind aber nicht spurlos verschwunden. Die Überreste der Ausbruchszentren erhöhen sich in der Form von Gipfeln, hohen Dachern, die Relikte der einstigen Calderarander als geschwun­gene Grate über die Rücken. Subvulkanische Formen sind infolge der Abtragung an die Oberflache gelangt. Die mittelbare Wirkung der vulkanischen Formen spiegelt sich im Talnetz, das sehr wert­volle Informationen für die Rekonstruktion der primären Formen birgt (SZÉKELY 1983). Diese Er­kenntnisse hat der Autor anhand seiner detaillierten Feldforschungen formuliert, die ausserhalb des Karpathenbogens auch auf die Vulkane von Italien, Japan und Mexiko ausgedehnt wurden. Auf die unmittelbare, bzw. mittelbare Wirkung des vulkanischen Formenschatzes ist der Sár-hegy ein sehr schönes Beispiel. Der Berg erhebt sich mit sehr steilen Abhangen aus der hügeligen, seiner Entstehung nach plio-pleistozanen Landschaft Mátraalja (Vormátra), die etwa 200 m hoch ist. Der Landschaftsgliede­rung nach ist der Berg eindeutig dem Mátra-Gebirge, und nicht der Vormátra zuzuordnen. Die erste geologische Beschreibung des Berges stammt von NOSZKY (1927). Seiner Meinung nach ware der Berg "eine auf der Oberflache gebliebene Scholle" des im S, entlang der Vormátra sich abgesunkenen ehemaligen Vulkangebirges. Seine Abhänge seien demnach entlang von Verwerfun­gen entstanden. Früher hatte auch der Verfasser diesselbe Auffassung angenommen. Die zu diesem Beitrag vorgeführten Forschungen haben neue Ergebnisse gebracht. Zu diesen haben v.a. die sehr guten Aufschlüsse in den stillgelegten Steinbrüchen, die vielen Lignitbohrungen im südlichen Vorland die Möglichkeit gegeben. So wird der Sár-hegy heute vom Verfasser nicht wie früher von SZÂDECZ­KY et al (1959) für den Überrest einer asymmetrisch herausgehobenen und nach N hin gekippten stratovulkanischen Decke gehalten, sondern als Relikt eines ehemaligen, selbständigen, am Rand der grossen West-Mátra-Caldera entstandenen Ausbruchzentrums interpretiert, dessen südlicher Teil aber abgesunken ist. Die Steinbrüche am NW - und N-Abhang schliessen eine schöne stratovulka­nische Struktur auf. Die diese Steinbrüche nach oben hin abschliessende Lavabanke sind entlang der sanften N-Abhangen bis zum Grat des Berges zu folgen. Diese werden vom Verfasser als ehemalige Lavaströme interpretiert. Der Grat selbst bildet dieser Auffassung nach den Rest des Sár-hegy­Calderareliktes. Eine solche Rekonstruktion des bloss Einsechstel eines Kreisbogens zeigen den Gra­tes wurde auf Grund des Ausstreichens der Lavaschichten entlang des Grates ermöglicht. Diese fal­len nämlich am SE-Rand des Grates immer dem Einsechstel-Kreisbogen entsprechend nach aussen hin. Die ehemaligen Lavaströme hatten also eine vom heutigen Grat immer entfernende Richtung. Das Ausbruchszentrum ist ESE vom Grat zu suchen. Die Richtung ist durch das Streichen der La­vaströme bewiesen. Südöstlich vom heutigen Grat, im Vorfeld des steilen SE-Abhanges Ist eine 500 - 600 m breite Felsfussflache (Pediment) zu finden. Das bedeutet, dass die SE-Wand des ehe­maligen Stratovulkans so viel vom Ende des Pannons an mittels der Pedimentation rückgeschritten ist. Der südliche Teil des Stratovulkans liegt abgesunken von pannonischen Sedimenten bedeckt un­ter der Oberflache. Das ehemalige Ausbruchs zentrum liegt also im abgesunkenen Teil, südlich der nach Abasár führenden Strasse begraben. Für die etwaige Bestimmung des Ausmasses dieser Sár-hegy-Caldera haben wir ein interes­santes Experiment geführt. Mit der von NEMERKÉNYI (1984) erprobten Methode haben wir anhand von Satellitenaufnahmen und morphometrischen Messungen den Grat in einem Kreisbogen mit einem Durchmesser von etwa 7 km rekonstruiert. Ein so grosser Durchmesser ware für einen Vulkan mit dem Ausmass des Sár-hegy viel zu gross, zeigt also die starke erosionale Umgestaltung, besser gesagt Erweiterung des ehemaligen Vulkankegels. Die Steinbrüche zeigen sehr gut die vom Verfasser seit langem vertretene Auffassung, dass die Stratovulkane mittels mehrmaliger vulkangeomorphologischen Inversionen aufgebaut werden.Die Lavaströme fliessen immer den Eintiefungen, den Talungen hin zu, füllen diese auf und bauen spa­ter Erhöhungen, Grate auf. Die darauffolgenden Lavaströme werden diese Zwischengrattaler, d.h. 37

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