Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Die Datierung der im Barbaricum vorgekommenen Gürtel mit Propellerbeschlag ist hinsichtlich des Gräberfeldes von Mezőszemere sehr wichtig. Der in Carsium (Hârsova) gefundene Gürtel mit Propellerbeschlag kann an das Ende des ersten Drittels des 4. Jahr­hundertes n. Chr., 399 während das in Colonia Ulpia Traiana (Xanten) 400 vorgekommene Exemplar in die zweite Hälfte des 4. Jahrhundertes datiert werden. Im Grab 10 von Zengővárkony fand man zwischen Constans und II. Constantinus geprägte Münzen, 401 im Grab R/212 von Pécs 402 lagen 14 Münzen von Constantinus, Constans und II. Constantinus. Die Münze von Valens datierte das Grab 5 von Mőzs-Kakasdomb. 403 Der einzige propel­lerbeschlagverzierte Gürtel kam in einem in die späte Phase datierbaren Grab des Gräber­feldes von Mautern-Ost vor, aus dem der als frühe Phase geltenden valentinianischen Zeit folgenden Zeitabschnitt. 404 Ebenfalls in die zweite Hälfte des 4. Jahrhundertes kann der im Grab 138 von Aquincum (Gräberfeld I auf der Becsi-Straße) gefundene Gürtel mit sechs Propellerbeschlägen und mit einer Gürtelschnalle vom Typ „Gala" datiert werden. 405 Später, in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde der reichverzierte Gürtel mit Propellerbeschlag von Argeliers (SW-Frankreich) datiert. 406 Die spätrömischen breiten und schmalen Gürtel wurden von Hermann Bullinger rekonstruiert. 407 Bei den von ihm zusammengetragenen Gürteln mit Propellerbeschlägen kamen mehrerlei Schnallenkopftypen vor, 408 nämlich mit Delphinschnalle, mit rechtecki­ger Schnalle (mit einem oder mit zwei Dörnern), ferner mit rundem, ovalem und nieren­förmigem Schnallenkopf. Die Schnallen hatten in allen Fällen einen Schnallenkörper. Die Schnallenkopf- und -körperkombinationen sind abwechslungsreich. Die Delphinschnallen kommen mit D-förmigem, 409 mit viereckigem bzw. durchbrochenem Schnallenkörper, 4 ' 0 und mit der sog. Gala-Typvariante vor. Der rechteckige Schnallenkopf vergesellschaftet sich mit einem viereckigen, durchbrochenen Schnallenkörper. An den rechteckigen Schnallenkopf mit doppeltem Dorn knüpft sich ein viereckiger, durchbrochener Schnallenkörper durch ein zusammengegossenes propellerbeschlagförmiges Glied am Ende vom Riemen. Zu dem ovalen Schnallenkopf gehört ein viereckiger Schnallenkörper. Auf den Schnallen mit rundem Schnallenkopf kommt gewöhnlich der schildförmige Schnallenkörper vor. Die aufgezählten sind breite Gürtel. Von den schmalen Gürteln kommt der Typ mit nierenförmigem Schnallenkopf und schildförmigem Schnallenkörper vor. Die Propellerbeschläge befanden sich auf den meisten römischen Gürteln vorne, von der Schnalle nach rechts und links symmetrisch. Der Gürtel blieb hinten unverziert. Die 399 DIACONESCU, Alexandra 1996, 85. 400 LENZ, Karl Heinz 1999, 113, Anm. 59, Abb. 10. 3-4. 401 DOMBAY János 1957, 205-206. Taf. XIV-XV; BARKÓCZI László 1995, 65-66, Taf. VI. 402 FÜLEP Ferenc 1977, 40, Taf. 30, 55-7. 403 BARKÓCZI László 1995, 64, Abb. 5. 404 POLLACK, Marianne 1992, 255. 405 TOPÁL Judit 1993, 56, PI. 78/6 a-f. 406 QUAST, Dieter 1999, 236, Fig. 1. 407 BULLINGER, Hermann 1969. 408 Unsere Beispiele nehmen wir nur aus dem pannonischen Material. 409 Pécs, BULLINGER, Hermann 1969, Abb. 14/1. 410 Zengővárkony, Grab 10, BULLINGER, Hermann 1969, Abb. 18/1. Unserem Exemplar ist auch die Gürtelschnalle von Mautern-Ost ähnlich. Zuletzt: POLLACK, Marianne 1992, 258. 79

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