Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

Beschläge kommen im allgemeinen paarweise vor, 4 " aber manchmal tauchen sie auch unpaarig auf. 412 Die Gürtel haben nicht in jedem Fall eine Riemenzunge. Der Gürtel von Zengővárkony hatte eine amphorenförmige Riemenzunge, im Grab von Pécs diente ein Propellerbeschlag als Riemenzunge. Die Dorne der Gürtelschnallen richten sich in allen Fällen nach rechts. In Zengővárkony ließ man den Gürtel auf dem Toten, in den anderen, von Bullinger zitierten Fällen wurde er abgeschnallt und entweder auf den Oberschenkel oder an den Fuß gelegt, aber er kam auch rechts vom Brustkorb oder in der Kniegegend vor. 413 Im Falle der mit Propellerbeschlag verzierten Gürtel - wie bei den Zwiebelkopffibeln - diskutierte man darüber, wer zum Tragen berechtigt war. Aufgrund der Propeller­beschläge des Schatzes von Berkasovo knüpfte Erwin Keller diese an Soldaten, 414 während Hermann Bullinger 415 die Möglichkeit aufwarf, daß die breiten Gürtel mit Propeller­beschlägen das im bürgerlichen Leben erfüllte Amt bezeichnen konnten. Bei den Gürteln mit Propellerbeschlag, die in den Gräbern mit Waffenbeigabe vorkamen, nimmt auch er den militärischen Charakter an, aber die Gürtel, die in Gräbern mit Gefäßbeigaben gefun­den wurden, hielt er für den Bestandteil der bürgerlichen Tracht. Erwin Keller legte zuletzt 43 Gräber vor, in denen Gürtel mit Propellerbeschlägen vorkamen. 416 Mit den neulich publizierten Exemplaren erhöhte sich diese Zahl auf 53. 4 ' 7 England Frankreih Belgien Schweiz Italien Österreich Pannonién Sarmatia Rumänien Jugoslawien Bulgarien 1 6 1 2 1 1 14 2 2 5 1 St. 2 12 2 4 2 2 31 4 4 10 2 % Es ist also sichtbar, daß die meisten Gürtel mit Propellerbeschlag aus Pannonién 418 bekannt sind, dann folgen Deutschland, Frankreich und Jugoslawien. Zu den beschlagverzierten Gürteln von Mezőszemere zurückkehrend fällt es ins Auge, daß man hier die Toten im Gegensatz zu der römischen Übung aufgegürtet ins Grab legte. Im Männergrab 56 ergänzte eine Zwiebelkopffibel den römischen beschlagverzier­ten Gürtel (Abb. 74.). Die Lederriemen könnten 4^,2 cm breit und 4 mm dick gewesen sein, sie können in den sog. breiten Gürteltyp eingereiht werden, worauf die Schnalle und 411 Pécs, vier Propellerbeschläge, BULLINGER, Hermann 1969, Abb. 14/1. Sechs Beschläge im Grab 10 von Zengővárkony, BULLINGER, Hermann 1969, Abb. 18/1. 412 Szentkirályszabadja, neun Beschläge, BULLINGER, Hermann 1969, Taf. XXVII/2. 413 BULLINGER, Hermann 1969, Abb. 62. 414 KELLER, Erwin 1971, 67, 219. 415 BULLINGER, Hermann 1979, 67, 74. 416 KELLER, Erwin 1971, Liste 12, 219-220. 417 Mőzs-Kakasdomb, Grab 2 und 5, Budapest-Becsi-Straße, Grab 138, Hegyeshalom-Hol­das-Äcker, Grab 45, je ein Grab in Aparhant (Streufund in einer Siedlung), Carsium (Hârsova), Hürt-Hermülheim und Xanten, ferner zwei Gräber in Mezőszemere. 418 Zuletzt kam ein Propellerbeschlag als Streufund vermutlich in einer Siedlung in Aparhant (Komitat Tolna) vor: ODOR János Gábor 2000, 181, Abb. 2, 9. 80

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