Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)

Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet

pellerbeschlägen benutzt waren. Auf den meisten römischen Gürteln mit Propellerbeschlag befinden sich die Beschläge nur auf dem vorderen Teil des Gürtels, wo sie vom Mantel noch nicht verdeckt waren. Der Kämpfer des Grabes 30 trug keinen Mantel, vorne wurde der Gürtel mit Bronzebeschlägen, auf den anderen Teilen mit Eisenbeschlägen versehen. Der vollständigste, mit Propellerbeschlägen verzierte Gürtel kam im Grab 56 zum Vorschein. Rundherum (!) auf dem Gürtel gab es sieben Propellerbeschläge. Der breite Riementeil wurde mit einem Bronzebeschlag abgeschlossen, auf dem schmalen Riementeil findet man auf der einen Seite eine Schnalle mit rechteckigem Schnallenblech, auf der anderen Seite eine Riemenzunge mit halbkreisfömigem Abschluß (Abb. 74). Wie im vorigen Grab, waren die Beschläge auch da nicht gleich. Vermutlich könnte man den verloren gegangenen Bronzebeschlag nur mit einem Beschlag anderer Form und bar­barischer Herstellung ersetzt haben. Auch in römischem Gebiet kennt man ähnliche „ersetzte" Gürtel, z. B. im Grab 64 von Mautern-Ost. 388 Die vorgekommenen Propellerbeschläge haben bis jetzt keine Parallele im sarmati­schen Barbaricum. 389 Die in den römischen Provinzen und in der Grenzzone gefundenen ähnlichen Gürtel sind die Produkte einer provinzialen Werkstatt. 390 Als Grund ihrer Datierung - als terminus post quem - gilt die Prägungszeit der in Gräbern mit Mün­zenbeigabe gefundenen Beschläge. Manchmal darf man sich auf die Münzen auch in die­sen Fällen nicht stützen. Z. B. im germanischen Soldatengrab 5 von Hürth-Hermülheim kam ein Gürtel mit einer durchbrochenen Schnalle und zwölf Propellerbeschlägen vor. Mit Hilfe der Münze kann der Gürtel nicht viel nach 347-348 datiert werden, während die Gürtelschnalle ins dritte Viertel des 4. Jahrhundertes n. Chr. einzureihen ist. 391 Die in den römischen Provinzen verbreiteten Gürtel mit Propellerbeschlag wurden aufgrund der zu den Gürteln gehörenden Schnallen zuletzt von Jaroslav Tejral zusammen­gefaßt. Von den propellerbeschlagverzierten Gürteln mit Schnalle des sog. „Gala"-Typs 393 erwähnte er die im Grab 64 von Mautern-Ost und im Grab 2 des pannonischen Gräber­feldes von Mőzs-Kakasdomb vorgekommenen Gürtel. 394 In den anderen Typ der pro­pellerbeschlagverzierten Gürtel reihte er die Gürtel mit Delphinschnalle des „Colches­ter-Sissy-Zengővárkony"-Typs ein, 395 wozu das Grab 56 von Ságvár und das Grab 10 des Gräberfeldes II von Zengővárkony, 396 ferner das Grab 5 von Mőzs-Kakasdomb als Bei­spiel dienten. Bei der anderen Variante der Gürtel mit Delphinschnalle ist das Schnallen­blech oval. 398 (Gürtel mit Propellerbeschlägen dieses Typs kamen unter anderen im Grab R/212 von Pécs und im Grab 1/72 von Intercisa vor.) 388 TEJRAL, Jaroslav 1999, 224-226, Abb. 3. 389 Die Literatur der ähnlichen spätrömischen Gürtelbeschläge ist umfangreich. Diesmal werden nur einige Beispiele erwähnt, die zum Verstehen der spätrömischen Lage des Barbaricums wichtig sind. 390 GOTTSCHALK, Raymund 1999, 85. 391 GOTTSCHALK, Raymund 1999, 85, Anm. 119, Abb. 4. 392 TEJRAL, Jaroslav 1999, 224-226, Abb. 3. 393 BÖHME, H. W. 1986, Anm. 28, Fig. 11-13. 394 BARKÓCZI László 1994, 72, Abb. 4. 395 TEJRAL, Jaroslav 1999, Abb. 4/1. 396 DOMBAY 1957, Taf. XIV-XV 397 GAÁL Attila 1978,52. 398 TEJRAL, Jaroslav 1999, Abb. 5. 78

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