Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
daß die Fibeltracht für dieses Gräberfeld kennzeichnend ist, da dieser Gegenstandstyp in der Gräbergruppe I und III in 93 % der Männer- und 71 % der Frauengräber vorkam! Auf Abb. 67 werden die Fundorte der formell bewertbaren Fibeln dargestellt. 362 In der nördlichen Grabreihe der Gräbergruppe I dominieren die Eisenfibeln, in der südlichen Grabreihe, in der die vornehmeren bewaffneten Toten lagen, kamen verhältnismäßig mehrere bronzene Exemplare vor, und auch die einzige Silberfibel dieser Gräbergruppe kam da zum Vorschein. Die Gräbergruppe III ragt vom Gräberfeld nicht nur dadurch heraus, daß sich das Grab mit zwei Fibeln (56) hier befand, sondern auch durch das hiesige Auftreten der Zwiebelkopffibeln. In der Gruppe gibt es eine Silberfibel(?) und drei bronzene Exemplare. Im Gräberfeld kamen 10 Eisen-, sechs Bronze- und zwei Silberfibeln zum Vorschein. Die Stelle der Fibeln, wo sie getragen wurden, zeigt die Abb. 68. Aufgrund der mehr oder weniger bestimmbaren Eisenfibeln kann man feststellen, daß mehr- und eingliedrige Fibeln mit um- und seitwärts geschlagenem Fuß gleicherweise vorkommen. Auch unter den Bronzefibeln sind ein- und mehrgliedrige Exemplare mit umgeschlagenem Fuß zu finden. Die im Grab 58 gefundene Fibel vertritt den mehrgliedrigen Typ mit seitwärts geschlagenem Fuß. Die im Grab 56 vorgekommene sehr kleine ovale silberne (?) Fibel könnte eine Steineinlage 363 und eine Deckplatte mit Granulationsverzierung 364 gehabt haben. Die Abb. 69 zeigt eine mögliche Rekonstruktion. Im Grab 54 und 56 gab es Zwiebelkopffibeln von Bronze-Silberkombination. Da solche Funde in kleiner Zahl vorkamen, darf man die Verteilung nach dem Material der Fibeln vorsichtig behandeln: Demnach machen die Eisenfibeln 56 %, die bronzenen Exemplare 33 % und die silbernen Stücke 11 % der hiesigen Fibelfunde aus. Die Fibeln weisen eine ähnliche Mannigfaltigkeit wie im Gräberfeld von Tiszavalk auf. Ein gemeinsamer Zug ist noch, daß es recht viele selten auftauchende, oder ohne genaue Analogie stehende Exemplare unter ihnen gibt. Von den eingliedrigen Fibeln mit umgeschlagenem Fuß gehören die im Grab 38 und in dem benachbarten Grab 36 vorgekommenen Gegenstände zum gleichen Typ. Für diese Stücke ist der breite, sich nach dem Kopf noch breiter werdende, flache Bügel mit rechteckigem Durchschnitt kennzeichnend. Der breite Bügel der im Grab 28 gefundenen mehrgliedrigen Fibel mit umgeschlagenem Fuß und mit Knöpfen auf den Enden der Arme wurde mit einem Goldblechaufsatz verziert. Im Barbaricum taucht die Zwiebelkopffibel nur sporadisch auf. Ihr Fehlen kann mit dem Aufhören der barbarisch-römischen Handelsbeziehungen nicht erklärt werden, da die frühen Typen dieses Fibeltyps schon im 3. Jahrhundert n. Chr. aufkommen. 365 In Bácstopolya-Bánkert kam eine der frühesten Zwiebelkopffibeln des Barbaricums im Grab 148 zum Vorschein. 366 Endre Tóth reiht diesen Fibeltyp in die frühe Gruppe der Zwiebelkopffibeln 362 Das Material der Fibeln wurde angegeben, bzw. bei den Gräbern, in denen die Fibeln formell nur unsicher bestimmt werden können, nannten wir das Material. 363 Dieses Stück ist in sehr schlechtem Zustand, es wurde durch die Wildpatina beinahe vollkommen getränkt. 364 Über die Fibeln mit Gold- und Silbergranulation und Filigran Verzierung s. VADAY Andrea 1994. 365 Mit dem Aufhören der Handelsbeziehungen kann man nur im dritten Drittel des 4. Jahrhunderts n. Chr. rechnen. 366 Sie kann in das letzte Drittel des 3. Jahrhunderts datiert werden. SZEKERES Agnes 1999, 511 erwähnt ihre genaue Parallele im Schatz von Szálacska, dessen Verbergung die am spätestens geprägten und dort vorgekommenen Münzen in das Jahr 259 bzw. 260 n. Chr. datieren. 74