Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
Gürteln können auch die Glasbecher der Gräbergruppe I römische Geschenke sein, wodurch die römischen Verbindungen wiederholt unterstrichen werden können. Erwähnenswert ist noch der Holzeimer mit Bronzebeschlägen im Grab 56, in dem der Mann auch eine Zwiebelkopffibel hatte. Die Rekonstruktion ist auf Abb. 81 zu sehen. Holzgefäße sind nur in einigen sarmatischen Gräbern bekannt, in den Fällen, wenn man aus den erhalten gebliebenen Beschlägen auf den einstigen Gegenstand schließen kann. 713 Es ist auffallend, daß sie im sarmatischen Gebiet nur in späten Bestattungen bekannt sind. Die im Frauengrab von Jászberény-Alsómuszaj vorgekommenen Beschläge gehörten wahrscheinlich zu einem Holzgefäß. 7 ' 4 Mihály Parducz hielt dieses Gefäß nach Nándor Fettich für eine Schale. 715 Aufgrund ihrer Größe und Form könnten aber die Beschläge eher zu einem größeren Holzgefäß gehört haben. 716 Im bewaffneten Grab 61 kamen einige Bruchstücke eines Holzeimers mit Eisenbeschlägen im Gräberfeld von Csongrád-Kenderföldek zum Vorschein. 717 Mihály Párducz schließt sich der Meinung von K. F. Smirnov an, als er schreibt, daß „... solche Holzkübel zum typischen Fundbestand der nomadisierenden Bevölkerung gehören." 718 In dieser späten Zeit kann man aber bei den Sarmaten der Tiefebene über Nomadismus im klassichen Sinne nicht sprechen, demnach kann die Anwesenheit des Holzgefäßes mit Eisenbeschlägen anders erklärt werden. Zuletzt beschäftigte sich Mihály Nagy mit den Vandalen und in Verbindung damit mit den in Gräbern vorgekommenen Holzgefäßen mit Metallbeschlägen. Diese sind bei den Vandalen in der späten Phase der Przeworsk-Kultur kennzeichnend, und sie tauchen vom Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. an in Pannonién auf. Nach Mihály Nagy können sie als Rituselemente der sich in der Provinz angesiedelten Vandalen betrachtet werden. 719 In Pannonién sind zwei Exemplare aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. in Somodor und Majs bekannt. 720 Soviel ist sicher, daß das in Mezőszeremere vorgekommene Exemplar im sarmatischen Gebiet bis dahin das erste Holzgefäß mit Bronzebeschlägen ist. 721 Aufgrund der bogigen Bandstücke und der im Grab gemessenen Größe kann eine - von den römischen und germanischen Holzgefäßen sehr abweichende -, sich nach unten stark verengernde Eimerform rekonstruiert werden. Kein gutes Parallelstück ist bekannt, soviel ist aber sicher, daß dieser Gegenstand als Beigabe eines reicheren Grabes diente. H. W. Böhme 722 stellte bei der Bearbeitung der Holzeimer mit Bronze- und Eisenbändern fest, daß sie zweifelsohne nur in den Bestattungen der oberen gesellschaftlichen Schicht in der heutigen Slowakei und in der östlichen bzw. mittleren Region Deutschlands vorkommen. Zu einer ähnlichen Folgerung kam auch A. Burger 723 in Beziehung mit dem 713 Ihre Zahl könnte höher gewesen sein, aber die Holzgefäße ohne metallene Zubehörteile blieben im Karpatenbecken wegen der Boden- und Klimaverhältnisse nicht erhalten. 714 VADAY Andrea 1989, 124-125, Taf. 19 und Katalog Nr. 29. 715 PÁRDUCZ Mihály 1959, 332. 716 VADAY Andrea 1989, 125. 717 PÁRDUCZ Mihály 1959, 315. 718 PÁRDUCZ Mihály 1959, 378, Anm. 440. 719 Ob die Holzgefäße zu den Vandalen gehörten, ist fraglich, da solche auch von anderen germanischen Stämmen benutzt wurden. Siehe unten! 720 NAGY Mihály 1994, 175-176 und Anm. 169-170, 182-183, 220-222. 721 Die Reste von Dosen mit Metallbeschlägen kommen in sarmatischen Gräbern manchmal vor, aber ihre Größe und Funktion weichen von denen von Mezőszemere ab. 722 BÖHME, H. W. 1974, 132. 723 BURGER, A 1977, 200-201. 120