Agria 37. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2001)
Vaday Andrea–Domboróczki László: Mezőszemere – Kismari-fenék. Késő-császárkori–kora-népvándorláskori temetőrészlet
einer grabenartigen Vertiefung, deren Länge mit der des Grabes identisch war. 706 Aus der Grabzeichnung wird es ebenfalls klar, daß das Pferd vermutlich abgeschunden und die Haut in das Grab gelegt wurde, nachdem man das Heisch und die Knochen der Bauchund Rückenteile ausgelöst hatte.™ Das Gebiß wurde an das hintere Bein des Pferdes gelegt, wie in Kommi. In diesem Gräberfeld kam auch ein Pferdeskelett mit komplettem Pferdegeschirr vor. 1 *™ Im Falle der Graber von Kommi könnte man daran denken, daß der Grund des abweichenden Bestattungsritus der angesiedelten Kämpfer teils darin besteht, daß die griechisch-römische Denkweise, wonach die Sarmaten auch noch im 4. Jahrhundert n. Chr. als ein auf dem Rücken der Pferde lebendes Volk vorgestellt wurden, im Kreis der von den Römern aufgenommenen, einen militärischen Dienst leistenden Barbaren auch bei der Bestattungszeremonie dominierte. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, daß der Ritus dem gentiles-Statns galt Außer dem besonderen Ritus ist es hinsichtlich des Gräberfeldes von Mezőszemere sehr wichtig, daß der in römischen Dienst tretende, mit Lanze bewaffnete sarrnatische Kämpfer eine Zwiebelkopffibel trug, der durch die Entfernung des Knopfes am Kopfende ihren römischen Charakter entzogen wurde. Es zeigte also einen niedrigeren Rang als bei den Römern. Bei der Untersuchung der spätkaiserzeitlichen Geschichte der Provinz Valeria stellte László Barkóczi fest, daß der Nachschub der Waffen nach der Fortbeförderung der Waffenfabriken aus der Provinz aufborte und die bei der Verteidigung der Provinz gespielte Rolle des römischen Bewegungsheeres immer kleiner wurde. Von dieser Zeit an kann die Verstümmelung der Zwiebelkopffibeln beobachtet werden. 709 Die Forscher knüpften das Tragen dieser Fibeln als kennzeichnende Zubehörteile im allgemeinen an die Tracht der Soldaten.™ Ihre Verbreitung in Pannonién stimmt aber mit dem Gebiet der militarisierten Grenzzone überein, 7 " die Zahl der Fundorte ist in der Nähe sowohl der militärischen Anlagen als auch des bürgerlichen amtlichen Apparates gleicherweise groß. Die Zwiebelkopffibeln tauchen in dem mit Valeria benachbarten barbarischen Gebiet nur sehr selten auf. Die Fibelknöpfe am Kopfende fehlten in Mezőszemere nicht. 712 Das kann auf irgendeine hervorgehobene Stellung der Personen mit Zwibelkopffibel von Mezőszemere hindeuten, wenn die Annahme , wonach die Entfernung der Knöpfe am Kopfende der Fibeln einen von dem römischen abweichenden Rang bezeichnet, wahr ist Die im Frauengrab 54 und Männergrab 56 vorgekommenen Zwiebelkopffibeln können vielleicht darauf hinweisen, daß auch vornehme, Rom treu Beauftragte unter den Einwohnern lebten, denen das Recht des Tragens der Zwiebelkopffibel gebührte. Vielleicht die Unterscheidung militia inermis — mililia armata erklärt auch die Absonderung der Grabergruppen. Außer den Zwiebelkopffibeln und den mit Propellerbeschlägen verzierten 706 GAÁL Attila, 1978,31, Abb. 6. 707 Wie bei den landnahmezeiUichen partiellen Pferdebestattungen. 708 GAÁL Atffla 1978,34-36, Abb. 8. 709 BARKÓCZI László 1993,328. 710 LÁNYI Vera 1990, Anm. 83. 711 LÁNYI \fera 1990,249. 712 Trotz flues schlechten Zustandes ist das aufgrund der im Grab gefundenen kleinen Blechbrachstncke feststellbar, aus denen die Zwiebelknöpfe gemacht wurden. 119