Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)
Vaday Andrea: Kutak Kompolt, Kistéri-tanya lelőhelyen
Speicher und Abfallgruben. Die Brunnen waren der Struktur der zwei Siedlungen entsprechend plaziert. Nachstehend behandle ich die Brunnen aus den beiden Perioden der Reihe nach und werde einige charakteristische Brunnenfunde vorstellen. Form der Brunnen Die Brunnen hatten an den Fundstellen zum größten Teil Objekte runde Schächte. Bei einem awarischen Brunnen war es sichtlich, daß bereits ursprünglich ein ovaler Schacht ausgehoben wurde. Die etwas ovale Form der übrigen Brunnen bildete sich am oberen Teil erst infolge der späteren Einstürze aus. Bei einem Großteil der zylindrischen Schächte der awarischen Brunnen ist es kennzeichnend, daß die Schachtwände uneben, manchmal schräg sind und daß ihre Ausführung wesentlich schwächer ist als die der sarmatischen Brunnen. Ein Teil der sarmatischen Brunnen ist ähnlich wie die auf der Fundstelle Gyoma, der Schacht ist oben breiter als unten und hat eine abgestufte Teilung. Neben diesen findet man aber auch Schachttypen, die sich nach unten stufenweise verengen. Bei einigen Brunnen ist es auffallend, daß auch eine "Eintrittsfläche" mit ihnen verbunden war, was auf die intensivere Nutzung verweist. Diese Fläche deutet an, daß die erwähnten Brunnen zu dem südwestlich von ihnen liegenden Haus gehört haben mögen, d.h. keine Gemeinschaftsbrunnen waren. Chronologische Bestimmbarkeit der Brunnen Bei den Brunnen in Kompolt läßt sich die relative Chronologie gut verfolgen. Die erste Phase, der absolute Zeitpunkt der Aushebung kann nicht bestimmt werden, da bei keinem Material vorhanden war, das bei der Aushebung des Brunnens dorthin geraten wäre. Die Benutzung des Brunnens in Originalfunktion konnte nur bei einem, dem Objekt 155, beobachtet werden, wo das Schöpfgefäß in den Brunnen gefallen und am Brunnenboden zerbrochen war. Die archäologisches Material enthaltenden Schichten deuteten entweder eine sekundäre Zuschüttung oder Teile an, die von der Originalfunktion abweichend benutzt worden waren, während die archäologisch intakten Schichten entweder durch die natürliche Verschlammung oder natürliche Aufschüttung auf die unbenutzte Periode des Brunnen verwiesen. Die Brunnen unterschieden sich voneinander sowohl in ihrer Form als auch in ihren Schichtreihen. Vom Aufbau bzw. Kasten der Brunnen hatten wir keinerlei Erschließungsdaten. Die Nutzungsfläche des Brunnens konnte bei einem sarmatischen und vier awarischen Brunnen dokumentiert werden. Sie zeigen, daß die Häuser, Wirtschaftsbauten, zu denen der jeweilige Brunnen gehörte, in Richtung der Nutzungsfläche gesucht werden müssen. Drei Haupttypen der Schächte lassen sich unterscheiden: I. Steiler, zylindrischer Brunnenschacht: bei Untertyp Ia sind die Schachtwände eben, bei Ib uneben II. Sich nach unten verengender Brunnenschacht III. Oben breiter Brunnenschacht mit einer Bankette, darunter schmäler, steil: bei Untertyp lila sind die Wände eben, bei Untertyp Illb uneben ausgehoben. Werden die Siedlungsobjekte der beiden Perioden verglichen, kann festgestellt werden, daß die zwei Siedlungen viele Abweichungen aufweisen (Bild 2-3). In der sarmatischen Siedlung gab es wesentlich mehr Objekte, und diese waren geschlossener angeordnet. In der awarischen Siedlung dagegen waren sie in drei größeren - voneinander gut abgrenzbaren - Haufen angeordnet, vereinzelt kamen aber welche auch in etwas größerer Entfernung vor. In der sarmatischen Siedlung kamen 12 Häuser und 11 Brunnen zum Vorschein. Einer der Brunnen, Objekt 5, mag ein Tränkbrunnen gewesen sein, die anderen gehörten zu einem oder zu mehreren Häusern. In der awarischen Periode gehörten 12 Brunnen zu 23 Häusern. Obwohl die Zahl der Brunnen in den beiden Siedlungen fast gleich ist, zeigt das unterschiedliche Verhältnis zwischen den Objekten, daß es im awarischen Teil der Siedlung erheblich mehr Brunnen gab, als in der Sarmatensiedlung. Die Brunnen können in bei116