Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)

Vaday Andrea: Kutak Kompolt, Kistéri-tanya lelőhelyen

den Siedlungen erst nach Verarbeitung des vollen Materials an einzelne Häuser gebunden werden, da die Brunnen und die Häuser innerhalb einer Periode nicht unbedingt zum gleichen Zeitabschnitt gehören. Darauf weist die einander naheliegende Plazierung von zwei Brunnen im mittleren und nördlichen Siedlungshaufen der awarischen Siedlung bzw. von je zwei Brunnen in der mittleren Gruppe hin. In der Sarmatensiedlung kommen Brunnen vereinzelt vor, liegen der Häuser etwas fern­er und sind allein am östlichen Siedlungsrand in einer quasi Ost-Wet-Reihe angeordnet. Die beiden Siedlungen mögen sich auch in der Lebensweise unterschieden haben. Die Weiden und Ackerfelder lagen außerhalb der dicht bewohnten Sarmatensiedlung, während in der awarischen Siedlung Ackerbau oder Vorhandensein kleinerer Pferchen - wegen der lockereren Siedlungsstruktur - auch zwischen den Häusergruppen denkbar ist. Die Tabelle zeigt die Schichtenangaben der an der Fundstelle freigelegten sarmatischen Brunnen Während der maschinellen Arbeit konnte kein einziger sarmatischer Brunnen wahrgenommen werden. Im unberührten Humus kamen vier zum Vorschein, gemischt mit awarischem Material (340, 277, 315, 73). Über einem Brunnen - Nr. 5 am Siedlungsrand - war nur awarisches Material im ungepflügten Humus. In den Brunnen 239 wurde später eine ebenfalls sarmatische Grube einge­hauen. Im Brunnen 82 wurde der über dem verschlammten Teil liegende Abfall angezündet. Für alle Brunnen gilt die Beobachtung, daß kein Abfall in der unteren, verschlammten Schicht lag. Unter den sarmatischen Brunnen kamen alle drei Brunnentypen vor, aber alle waren eben, vertraten den ersten Untertyp des jeweiligen Typs. Eine Nutzungsfläche gehörte nur zu einem Brunnen (340), südlich vom Brunnen. Werden die Brunnen auf die heutige Wasserhöhenänderung geprüft, ist es gut ersichtlich, daß keine Regel hinsichtlich der Wasserhöhe in den Brunnen herrscht. Am seichtesten ist das Objekt 82. In den meisten Brunnen (9) betrug die Wasserhöhe 250 bis 300 cm. Im östlichen Siedlungsteil war die Wasserhöhe ähnlich (Bild 1). Die Tabelle stellt die awarischen Brunnen dar. Auch unter den awarischen Brunnen sind alle drei Typen vertreten, aber am häufigsten findet man den Untertyp 2. Die schwache Ausführung ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß die Spaten schlechter waren, als die in der römischen Zeit. Von den 12 Brunnen kamen nur 5 bei der maschi­nellen Humusentfernung nicht zur Sicht und 4 von diesen waren auch in der unberührten Humus­schicht nicht sichtbar. In 5 Brunnen wurden in der awarischen Periode Abfallgruben eingehauen. In einem von diesen (48) gab es auch eine andere Grube - superpositioniert im Brunnen. Im Gegensatz zu den sarmatischen Brunnen lag Abfall auch im unteren Schachtteil von 5 awarischen Brunnen (422, 382, 349, 429, 223). Der untere Schachtteil der anderen 7 ist den sarmatischen Brunnen ähn­lich. Eine Nutzungsfläche gab es bei 2 Brunnen in südwestlicher Richtung, bei 2 in nordöstlicher Richtung. Die Wasserhöhe in den Brunnen war sehr unterschiedlich, viel unausgeglichener als bei den sarmatischen Brunnen. Am seichtesten war das Objekt 382, am tiefsten der Brunnen 422. Das ist um so merkwürdiger, als die zwei Brunnen nebeneinander liegen. Auch zwischen den Wasser­höhen der drei Brunnen am Ostrand der Siedlung (60, 9 und 48) besteht ein wahrnehmbarer Unterschied (Bild 2). Schaut man auf die Änderung der Wasserhöhen in allen Brunnen (Bild 3), kann die Schwankung gut wahrgenommen werden. Die frühesten sarmatischen Brunnen lassen sich etwa von der Mitte des 2. Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung datieren. Erneute Brunnen wurden im letzten Viertel des Jahrhunderts ausge­hoben, und es gibt auch einige spätere, vom Ende des 3. und aus dem 4. Jahrhundert. Die sekundär in die Aufschüttung des awarischen Brunnens 223 hingeratene Trompetenfibel gehört zu dem Material der frühsarmatisehen Schicht. Das sarmatische und germanische Material des Brunnens 82 ist typisch für die Periode nach den Kriegen mit den Markomannen. Die oberste Aufschüttungs­schicht des Brunnens 277 ist aufgrund der daraus zum Vorschein gelangten Fibel mit daruntergebo­genem Bein von einer späteren Periode zu datieren. Auch die awarischen Brunnen wurden während eines längeren Zeitraums benutzt. Bei dem Brun­nen 317 kam z.B. das Material der frühen Periode vom untersten Teil des Brunnens zum Vorschein, darüber folgten noch zwei Aufschüttungsschichten. Im oberen Teil des Brunnens fand man spätere Typen. Bei einem Großteil der Brunnen verweist die mehrschichtige Aufschüttung auf einen län­geren Zeitabschnitt. Das wird auch durch das von dort zum Vorschein gekommene Material gut 117

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