Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)
Vaday Andrea: Kutak Kompolt, Kistéri-tanya lelőhelyen
Filtrierfähigkeit des Bodens klar. Da solcher Boden in den ehemaligen Flußbetten vorkommt, ist oft bereits in geringeren Tiefen Wasser aufgebrochen. Da die Schachtwand lose war, mußte sie befestigt werden. Bei harten gebundenen Lehmböden war eher das aus tieferen Schichten entspringende Wasser für menschlichen Gebrauch geeignet. Obwohl die Schachtwand fest war, wurde eine Brunnenwandung meistens auch in diesem Fall angefertigt. Während auf dem römischen Gebiet oft eine Stein- oder Ziegelwandung, eventuell eine Kombination der beiden angewendet wurden, diente östlich von der Donau, auf dem barbarischen Gebiet, wo es an Steinmaterial fehlte, eher Holz als Baumaterial eingesetzt. Im Karpatenbecken blieb das Holz wegen der geologischen und hydrologischen Gegebenheiten nur selten erhalten. Brunnenwandungen aus Holz sind auch in Kompolt, Kistér-Gehöft und in der westlich davon gelegenen folgenden Siedlung, Kompolt-Kistér nicht erhalten geblieben. Die Fundstelle Kistér-Gehöft erhielt den Namen von einem bereits früher untergegangenen Gehöft an der westlichen Grenze der Fundstelle und liegt westlich von der sog. Tagi-Wiese (Bild 1). Hier wurde 1994 eine 32370 m 2 große Fläche auf der Trasse der vorgesehenen Straße freigelegt. Die Fundstelle liegt zwischen den Trassenkilometern 98,69 und 94,59 (Bild 1), südlich von der Asphaltstraße von Kai nach Nagyút und westlich von der Tarnabrücke. Die Fundstelle liegt auf dem Flachland, dem alten Überschwemmungsgelände der Flüsse Tarna und Tarnóca vor der Theißregulierung, südlich vom Mátragebirge. Eine deutlichere Erhebung ist heute nicht mehr zu sehen. Charakteristisch für das Gebiet ist ein schwarzer, lehmiger Schwemmboden, darin liegen die seichteren archäologischen Objekte, Häuser, Gruben und Gräber. Der Unterboden ist gemischt, besteht aus gelblichem Mergel, dem häufig größere Tuffsteinschollen beigemengt sind, die von dem Mátragebirge in der Zeit von dessen vulkanischer Tätigkeit herunterrutschten. Der schwarze Schwemmboden ist auf dem Gebiet zwischen dem Tarna-Fluß und Tarnóca-Bach größtenteils gleich. Der durch den Ackerbau aufgewühlte Humus sondert sich vom dem darunter liegenden unberührten Humus nur durch den Gehalt an organischen Substanzen ab, welcher sich in der Ausgrabung in Farbe und Härte nicht von dem früher gepflügten und unberührten Teil unterschied. Die natürliche Wasserversorgung des Gebiets war in den historischen Zeiten schlecht, darauf verweist, daß sowohl in der Sarmaten- wie auch der Awarenzeit sehr viele Brunnen in den Siedlungen gegraben wurden. Im westlichen Drittel der freigelegten Fläche deutet die Stelle ehemaliger Vegetation an, daß die Siedlungen - anders als heute - von Wald und Gebüsch umgeben waren. Durch den Ackerbau wurden die seichter liegenden Objekte der Fundstelle zum Teil vernichtet. Wir haben daher die archäologischen Phänomens bereits von der gepflügten Oberfläche an dokumentiert und konnten somit die untergegangenen Siedlungsobjekte bei der Beobachtung der Verdichtung des Materialvorkommens zum Teil rekonstruieren. Im westlichen teil des Gebietes befanden sich ein Sarmatenfriedhof und einige spätawarische Objekte am Siedlungsrand. Im mittleren Teil waren sarmatische und spätawarische Siedlungsobjekte in Dichte vorhanden. Im östlichen Teil wurden die awarischen Objekte schon seltener, und hier kamen auch einige urzeitliche Objekte zum Vorschein. An mehreren Fundstellen konnte man beobachten, daß die Brunnen zu je einem Haus bzw. die zentral gelegenen Brunnen zu mehreren Häusern gehörten. Gebäude und Gebäudegruppen gewerblichen Charakters, Werkstätte oder Werkstattzonen einiger Siedlungen wurden mit dem notwendigen Wasser ebenfalls aus Brunnen versorgt. Es gibt Brunnen auch am Siedlungsrand, bei den Pferchen: sie dienten dem Viehtränken. Die Brunnen innerhalb der sarmatischen und awarischen Siedlungen von Kompolt dienten der Wasserversorgung der Einwohner, und obwohl die westliche Seite beider Siedlungen auf der Ausgrabungsfläche lag, gab es an den Siedlungsrändern weder Pferchen noch Tränken. Vielleicht ein Brunnen (Objekt 5) mag als Tränke im östlichen Teil der Siedlung funktioniert haben; von dem ist sich selbsLdas nächstliegende Haus 40 m weit - in westlicher Richtung. In den östlichen zwei Dritteln der freigelegten Fläche waren die Siedlungsobjekte sowohl in der awarischen wie auch in der römischen Zeit überdacht (Bilder 2, 3). Aus den Gesamtkarten ist es gut ersichtlich, daß in den awarischen Siedlungen sowohl die absolute wie auch relative Häuserzahl erheblich höher lag als in den Sarmatensiedlungen, dagegen gab es viel weniger 115 v V