Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Bakó Ferenc: Andornak. Adatok az Egri-völgy betelepülésének történetéhez

Ferenc Bakó Andornak - Angaben zur Besiedlungsgeschichte des Eger-Tals Die Landes- und Regionalsynthesen können dann zuverlässlich und überzeugend sein, wenn diese auf die historischen Forschungen der kleineren Gegenden, einzelner Sielungen, auf die Ergebnisse dieser Forschungen beruhen. Die Abhandlung bearbeitet die Geschichte eines kleineren Dorfes, die Siedlungskunde von diesem. Seine Verknüp­fungen von verschiedenem Charakter reichen weit in die Geschichte des Gebietes zurück und Europas entfernteren Teile werden mit dem Karpatenbecken in Kontakt gebracht. Andornak ist ein Dorf mit einigen Hunderten Einwohnern, liegt südlich von Eger im Tal des Baches mit dem selben Namen, das die Quellen des Mittelalters als Vallis Agriensis bezeichnen. Zum ersten Male wird darüber in dem Buch „Die Denkmalto­pographie des Komitats Heves" ausführlicher berichtet, dann wird die Siedlung in einigen kürzeren Abhandlungen erwähnt. Seine Landwirtschaft beruht auf Trauben­und Weinproduktion. Die Weine werden in den in Riolittuffstein gehauenen Kellern gelagert, gereift. Diese unterirdischen Keller und die sich neben diesen befindlichen Höhlenwohnungen sind die Eigenartigkeiten des nahen Gebietes, wir finden aber Ana­logien neben dem Schwarzen Meer, in Südeuropa und in Frankreich. Die Forscher der Historik und der Volkskunde konnten nicht entscheiden in welche Richtung der Urs­prung des Weinbaus und der Tuffsteinkeller zu suchen ist. Der Dorfname Andornak ist im Karpatenbecken fast alleinstehend. Ein von seinen Etymologie nach wäre dieser der ungarische Name Andor (Andreas), versehen mit der Dativendung. Diese Ausdeutung wird auch in den Traditionen der Mocsáry Familie bewahrt, die seit dem 16. Jh. Besitzer des Dorfes war. Im Jahre 1526 soll ein Ahne der Familie namens Andor in der Schlacht von Mohács den Bishof von Eger gerettet haben, der als Belohnung einen Teil seines Besitzes dem Retter geschenkt hat. Diesen Teil nannte der Bischof „Andornak" (dem Andor). Der Verfasser stellt fest, dass diese Behauptungen nicht beweisbar sind, in der ungarischen Praxis war so eine Namengebung äusserst selten. An der Wende des 14. Jhs. hat das Dorf noch einen Namen gehabt, es hiess auch Ugrafalva. Nach einer linguistischen Auffassung ist der Name Andornak von einem mittelalterlichen Personennamen Andronicus durch Andornik, Andornuk abzuleiten. Anstatt der bisherigen Etymologie, schlägt der Verfasser eine neuere vor. Im Laufe der Auswanderung, der Kolonisierung, war es seit Jahrhunderten üblich, dass die fortgewanderten Gruppen dem neuen Wohnort den Namen der Siedlungen gegeben hatten von welchen sie stammten. In den 11-13. Jahrhunderten wurde das Eger-Tal mit Wallonen, Italienern und Deutschen besiedelt, wie das die historische Literatur in deutscher und ungarischer Sprache ausführlich beschreibt. Zum grössten Teil sind die Ansiedler aus dem Gebiet westlich vom Rhein gekommen, die Wallonen aus dem Bistum Liège (Lüttich). Wir finden eine grosse Ähnlichkeit zwischen dem Namen Andornak und Andernach, eine deutsche Stadt am Rhein und es scheint, -dass einst irgendeine Verbindung zwischen den zwei Ortschaften vorhanden war. Laut Beschrei­bung des wallonischen Verfassers E. Borchgrave haben die Ansässigen des westlichen Eger-Tals im XIV Jh. und auch noch später Pilgerfahrten nach Aachen und Köln unternommen. Die sachlichen Zeugnisse der ungarischen Pilgerfahrten sind ein Kreuz aus Holz mit Corpus, Ungarnkreuz genannt und einige Kirchenfahnen in der Pfarrkir­che von Andernach. Im Karpatenbecken gibt es noch eine Ortschaft mit dem Namen Andornak, einen Teil des Dorfes Bogács, unweit von hier, nennt man Andornak. 496

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