Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Tibor Kovács: Menschen- und Tierdarstellungen an der bronzezeitlichen Siedlung von Füzesabony-Öregdomb

tya-Kultur. 55 Aufgrund all dieser können wir auch daran denken, daß die kombinierten Darstellungen von Füzesabony und Dunaújváros abstrakte Verkörperer der einen kul­tischen Sitte - eines auf einen kleinen Opferaltar gesetzten symbolischen Gegenstandes - des erörterten Zeitabschnittes sind. Wie gesehen, konnten mit Hilfe der hier vorgeführten Darstellungen der Siedlung von Füzesabony-Öregdomb einige frühere Feststellungen korrigiert oder gerade unter­mauert werden und es bot sich auch die Möglichkeit, neue Untersuchungsaspekte auf­zuwerfen. Die wichtigeren von diesen: - Außer den bisher bekannten flachen Statuetten kommen unter den Denkmälern der Füzesabony-Kultur auch andere Varianten vor (Abb. 2:2; Abb. 4:2). Die Ver­wandtschaft unserer massiven Statuetten scheint der Form nach mit den sog. Glocken­rock Statuetten der Unteren Donaugegend offenbar zu sein. - Die Mehrheit der Askosse des nördlichen Karpatenbeckens kann in drei Typen­varianten eingereiht werden. Dies läßt die Vermutung zu, daß in der Glaubenswelt der Bevölkerung dieser Region von der letzten Phase der Frühbronzezeit bis zum Ende der mittleren Bronzezeit gemeinsame Züge vorhanden waren. 56 - Das Erscheinen der kombinierten anthropo- und zoomorphen Darstellungen zeigt mit großer Wahrscheinlichkeit in der Schlußphase unserer mittleren Bronzezeit eine „qualitative Änderung" in der bronzezeitlichen Glaubenswelt. Der ziemlich enge Kreis der hierher reihbaren Denkmäler (vogelförmiges Gefäß von Dunaújváros, Askos aus Tiszafüred) 57 wird durch unsere als wichtiges Kettenglied betrachtbare, vogelför­mige Rassel (Abb. 4:1), sowie - provisorisch hierhergerechnet-durch den einen Askos von Füzesabony ergänzt (Abb. 1:1). 58 - Die vorgeführten Darstellungen geben über die figurale Kunst der zweiten Hälfte der mittleren Bronzezeit gemeinsam einen gleichartigen Querschnitt - zumindest hin­sichtlich des gegebenen Gebietes. Selbst wenn wir auch nicht wissen, welche sich von ih­nen an die Schlußphase des Lebens der Siedlung binden lassen, 59 können wir auch auf diese Weise ein nuancierteres Bild als früher über die Unterschiede erhalten, die die anthropo- und zoomorphen Darstellungen der Spätbronzezeit charakterisiert haben. Daraus kann aber auf den mehr oder weniger abweichenden - heute noch größtenteils unaufgedeckten - Charakter der Glaubenswelt der beiden Perioden geschlossen wer­den. 60 55. Kunszentmiklós: HORVÁTH Attila-H. TÓTH Elvira-V. SZÉKELY György 1988. 20-21. ­Ein frühbronzezeitliches Fragment (Tószeg) s. BANNER János-BÓNA István-MÁRTON Lajos 1957. 90-92., Abb. 1,18a-b. Wahrscheinlich jünger als dieses Exemplar ist der Fund von Szalacs (Sälacea): BÁDERTiberiu 1978. 128., Taf. 29, 21. 56. Dies scheint auch die Tatsache indirekt zu untermauern, daß vom Gebiet der Hatvan-, Oto­mány- (Otomani) und Füzesabony-Kultur vogelförmige Gefäße nur in geringer Zahl ans Ta­geslicht gekommen sind. Vgl. KOVÁCS Tibor 1972. 16. 57. Dunaújváros: vgl. Anm. 52. Tiszafüred-Majoroshalom: KOVÁCS Tibor 1982. 58. Diese Voraussetzung kann aufgrund der auf dem Vorderteil des Askos sichtbaren Warzen ­Markierung der Brüste? - auftauchen. 59. Eine Ausnahme bildet nur das von der Fläche 1 der Ausgrabung vom Jahre 1976 zum Vors­chein gekommene Askosfragment (Abb. 2:6). 60. Zu den spätbronzezeitlichen anthropo- und zoomorphen Darstellungen Mitteleuropas bzw. des Karpatenbeckens s. KOSSACK, Georg 1954. DUMITRESCU, Vladimir 1954-59. VIZ­DAL, Josef 1972. KACSÓ, Karol 1975. 54-55. KOVÁCS Tibor 1977. 83-86. VLADÁR, Jo­sef 1979. 78-98., 156. NAGY László 1979. 66-68., 73., Abb. 39-44. PODBORSKY, Vladimir 1982. 40

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