Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Tibor Kovács: Menschen- und Tierdarstellungen an der bronzezeitlichen Siedlung von Füzesabony-Öregdomb

Schließlich läßt sich noch die Frage anregen, ob es ein Zufall sei, daß auf der Sied­lung von Füzesabony relativ so viele figurale Denkmäler ans Tageslicht gekommen sind? Ließe es sich vorstellen und mit archäologischen Methoden überhaupt nachwei­sen, daß der einen oder der anderen Siedlung im Verhältnis zu den anderen in der Glau­benswelt einer zur Zeit gegebenen Periode bzw. einer gewissen Bevölkerung eine grö­ßere Bedeutung zugefallen sei? Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde im Karpatenbecken nur in Szalacs (Sälacea) ein kultischen Zwecken dienendes Gebäude erschlossen. 61 Es kann kaum bezweifelt werden, daß ein Teil der zeremoniellen Geschehnisse der Glaubenswelt auf den Sied­lungen stattgefunden hat. Über ihren Charakter weiß hingegen die Forschung nur blut­wenig. Unsere Kenntnisse beschränken sich sowohl Mitteleuropa, wie auch das Kar­patenbecken betreffend nur auf wenige Grabungsbeobachtungen und auf einige unsi­chere Interpretationen. 62 Auf das Vorhandensein von Opferstätten außerhalb der Siedlungen haben wir in unserem Gebiete aus dem erörterten Zeitraum keinerlei konkreten Beweise. Die Sitte, wonach die Waffen vermutlich mit kultischem Vorhaben in das Wasser geworfen wur­den, verbreitete sich - von ein-zwei unsicheren früheren Angaben abgesehen - erst von der Hügelgräberzeit im Karpatenbecken. 63 Es trifft zwar zu, daß im Falle einiger solcher mittelbronzezeitlicher Hortfunde, die nicht auf der Siedlung zum Vorschein gekommen sind, kann spekulativ vorausgesetzt werden, daß sie in damaligen sumpfigen oder waldi­gen Teilen verborgen wurden. Jedoch sind an gegebenen Stellen auch diese „Einzelfun­de", also im gegenwärtigen Zusammenhang außer acht zu lassen, wie auch die Verber­gung der Hortfunde in Höhlen ebenfalls mehrere Gründe gehabt haben dürfte. 64 Die hier nur flüchtig registrierten wenigen Daten reichen also zu keinerlei verallgemeinbaren Schlußfolgerungen aus. Wahrscheinlich könnten wir auch dann nicht weiter kommen, wenn wir die figura­len Darstellungen von im großen und ganzen gleichaltrigen Siedlungen, wo größere Flächen erschlossen wurden, ihrem Charakter und ihrer Zahl nach miteinander verglei­chen würden. Leider können diesbezüglich außer Füzesabony-Öregdomb nur Vesele, Nitriánsky Hrádok, Tiszafüred-Ásotthalom, Bárca (Barca), Szepescsütörtök (Spissky Strvtok), Szalacs (Sälacea) erwähnt werden. ^ Jedoch ist es zur vollständigen Publika­tion der letzteren drei nicht gekommen und die Funde der alten Ausgrabungen von Ti­szafüred sind zum größten Teil verschollen. Nach all diesen können wir bloß die einfache Tatsache wiederholen, daß - außer den an einigen Siedlungen der frühbronzezeitlichen Hatvan-Kultur 66 bzw. derspätbron­zezeitlichen Gáva-Kultur 67 in größerer Menge gefundenen Tierstatuetten - in unserem Gebiet auf der Siedlung von Füzesabony-Öregdomb die meisten bronzezeitlichen ant­61. ORDENTLICH, Ivan 1972. 83., Abb. 5-6. 62. GIMBUTAS, Marija 1965. 292-293. COLES, J. M.-HARDING, A. F. 1979. 45., 86-87. Die Fundumstände des aus nicht authentischen Ausgrabung stammenden Gefäßes von Mende mit Dolchdarstellung weisen auf eine Opferstelle einer Siedlung hin. Vgl. KOVÁCS Tibor 1973. 30. 63. MOZSOLICS Amália 1973. 200-201., 205. MOZSOLICS Amália 1975. MOZSOLICS Amá­lia 1987. 64. MOZSOLICS Amália 1988. 28-31. 65. TOClK, Anton 1964. - Vesele. TOClK, Anton 1978-1981. - Nitriánsky Hrádok. KOVÁCS Tibor 1989. - Tiszafüred-Ásotthalom. HÁJEK, Ladislav 1958. - Bárca (Barca). VLADÁR, Josef 1973. - Spissky Strvtok. ORDENTLICH, Ivan 1972. - Szalaca (Sälacea). 66. MAKKAY, János 1959. KALICZ Nándor 1968. 160., 176., 188. 67. KEMENCZEI Tibor 1984. 72. 41

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