Agria 21. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1985)

Szabó János Győző: A gyöngyöspatai Szent Péter templom

Jhr.) wurde nämlich die Pfarrkirche des Dorfes umgebaut (und zwar die Ausmaße der Kirche IL überschreitend), wurde dort auch neue Seitenkapelle gebaut. Damit kann auch die Exhumierung der Leichen in den 2 Gräbern in der Seitenkapelle der Kirche IL verbunden sein. Gewiß geschah zu dieser Zeit auch die Degradierung der Kirche Sankt Peters der Burg zu Kapelle und die Rangerhöhung der Jungfrau-Maria-Kirche im Dorf; die päpstlichen Zehentlisten aus den Jähren 1332-1333 spiegeln schon diese Lage wieder. Seit dieser Zeit war gewiß Begrabnissverbot um die Kapella Sankt-Peters, welche laut Urkunden zwischen Weingärten stand. Im freigelegten Grabmaterial kennen wir keine auf das 14-15. Jahrhundert datierbare Begrabnise. Ab zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts geschahen für eine kurze Zeit wieder Beerdigungen in der Burgkapelle. Zu dieser Zeit, vor dem Fall von Hatvan (1544) renovierte man wegen der Türkengefahr die Erdbefestigung welche früher (1460) von den Hussiten, während ihres vorübergehenden Aufenthaltes, in Brand gesteckt worden war. Einige Leute der Burgmannschaft oder der Renovierer konnte hier beerdigt sein. Im 16-17. Jahrhundert (während der Türkenherrschaft) wurde die Kirche verwüstet. An ihrer Ruine wurden im 18-19. Jahrhundert (bis zirka 18 50), infolge des Befehls des Pfarrers, die ungetauften Kinder Begraben. (Unsere Freilegung brachte mehr als 100 Kleinkind und Embryoskelette in Tonge­fäßen oder in kleinen Kästen zum Vorschein.) Im Charakter verwandten Bauten Um Analogien zur Kirche I. zu finden, führten wir im Kreise der mittelalterlichen Kirchen mit geraden Ab Schließungen Prüfungen durch. Die große Mehrheit unserer mittelalterlichen Kirchen mit viereckigem Sanktuarium wurde, laut Erkenntnis von Károly Kozák im Laufe des 13. Jahrhunderts, als Folge der Bautätigkeit der Zisterzienser, gebaut. Die Hauptpropagierer dieser Tätigkeit in Trans­danubien waren die Benediktiner. Obige Feststellung darf für sich keine Ausschließlichkeit beanspruchen. Der Verfasser kennt 18 Fundorte im Karpathen-Becken, wo Kirchen mit gerader SanktuariumabSchließung aus dem 11-12. Jahrhundert bekannt sind' in Noid-West-Slowakien in Boleraz und Kosztolany nad Tribecom (Gimes­kosztolány); in Nord-West-Transdanubien in Sopronbánfalva; in Nord-Transdanubien in Tihany, Felső­dörgicse, Vértesszentkereszt, und Etyek-Botpuszta; in der Umgebung des Donau-knies in Esztergom­Szentkirály, Visegrád-Várkert und Ipolytölgyes; zwischen dem Mátra-Gebirge und der Theiß in Gyön­gyöspata-Várhegy (Póctető), Abasár-Bolttető und Jászdózsa-Kápolnahalom; im südliche Teil der Gegend jenseits der Theiß bzw. in Transsylvanien in Kardoskút—Hatablak, Szeregyháza, Aracs (auf einem Stein abgebildet, Jugoslawien), Stresingeorgiu (Sztrigyszentgyörgy, Rumänien) und Feliceni (Felsőboldogfalva, Rumänien) (Abb. 4L). Der Verfasser weist darauf, hin, daß vom Anfang des 11. Jahrhunderts bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zu jeder Zeit solche Kirchen gebaut worden sind. Auch die Topographie dieser zeigt keinen Einfluß einer einzigen Bauwerkstatt. Was die impulsen anbelangt, kommen die mährischen, bayrisch-schwäbischen und dalmatinischen Einwirkungen ebenso in Frage. Heute wäre es noch ver­fehlt, die Wirkung irgend - einer Bauschule davon abzuleiten. Außerdem müssen wir auch die Vorge­schichte der örtlichen Holzbauten und deren Wirkung in Betracht ziehen. Die Analogien zur Gyöngyöspataer Kirche IL suchen wir in zwei Richtungen. 1. Einerseits bei Kirchen, die hinsichtlich des Grundrisses mit einem viereckigen und mit 4 Pfeilern versehenem Schiff und mit bogenförmigem Sanktuarium errichtet worden sind, die sind alle Zentralbauten mit Kuppel Aber hier in Gyöngyöspata können wir kein Kuppelsystem konstruiren; die Kirche spiegelt nur die Wirkung der Zentralbauten. Übrigens der Verfasser weist darauf hin, daß wir im Karpathen-Becken nicht nur mit einer von Italien vermittelten und mit einer aus der Richtung des Balkans kommenden unmittelbarer byzantinischen Wirkung rechnen können, sondern auch mit den russischen kulturellen Einwirkungen, die in der Zukunft nicht nur im archeologischen Material nachweisbar werden. Solche Verbindungen haben nämlich im 11—12. Jahrhundert einen reellen geschichtlichen Hintergrund. 2. Zur Gyöngyöspataer Kirche IL kann auch unter enderem Gesichtspunkt eine Parallele gezo­gen werden: zu den bisher freigelegten Erzdechantskirchea Der Verfasser weist daraufhin, daß sowohl die Szabolcser, wie auch die Abaújvárer und die Visegráder (Bauten vom Ende des 11. und Anfang 12. Jahrhunderts), als auch die Gyöngyöspataer Kirche mit einer Innenlänge von 16—17 m, d.h. 75

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