Agria 21. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1985)

Szabó János Győző: A gyöngyöspatai Szent Péter templom

des Korbohrhänges, sondern auch bei den Haarringen mit S-Endung eine wesentliche Maßvergrößerung konstatierbar. Eine weitaus schwerere Aufgabe ist die Erforschung des Ursprungs der Korb Ohrgehänge. Sie können einerseits ohne Zweifel auf byzantinische Vorbilder zurückführbar sein. Aber so wie wir die kegelförmigen Korbohrgehänge des 6-7. Jahrhunderts in Italien und im Karpathen-Becken typolo­gisch nicht auf die filigrangezierten spätrömischen Ohrgehänge zurückführen können, ebenso kann man die auf Ringe gezogenen Dreikorbgehänge des 9. Jahrhunderts aus Kroatien nicht auf die Ohrge­hänge byzantinischen Charakters des 7-8. Jahrhunderts, bei denen der Ohrring mit einem einzigen faßförmigen, aus einer Platte bestehenden Schmuck (mit oder ohne Granulation) geziert war, zurück­führen. Im großmährischen Kulturgebiet, hauptsächlich in seiner Blütezeit (letztes Drittel des 9. Jahr­hunderts - Anfang des 10. Jahrhunderts), ist der traubenförmige, aus 4-12 körben bestehende Typ offensichtlich Ergebnis einer selbständigen Entwicklung. In Dalmatien bzw. in Süd-Kroatien kamen solche bisher nicht zum Vorschein. Das Beispiel von Sisek deutet auf nördliche Verbindungen hin, sowie auch die Freilegungen von Robert Müller auf dem Zalavárer Friedhof Beweise von noch nörd­licheren, mährischen Verbindungen sind. Das einzige, in Kärnten gefundene Korbohrgehängepaar in Traubenform kennen wir aus der Publikation von Hans Dolenz über den frühmittelalterlichen Friedhof in Judenbichl bei Villach. Das Fundensemble zeugt dafür daß es offensichtlich aus Mähren hereingebracht wurde. Unser Gyöngyöspataer Exemplar zeigt also einen zwischen 950 und 1050 verfertigten Typ dieser Schmucksorte und deutet auf nordwestliche Verbindungen hin. Da es von einer jungen Frau mit ins Grab genommen worden ist, liegt der Zeitpunkt der Beerdigung wahrscheinlich nicht mehr als 1 oder 2 Jahrzehnte nach dem Jahr 1050. Das fragliche Grab Nr. 1 (mit ziemlich große Entfernung vom Kirchenmauer) gehört gewiß nicht zur ersten Generation des um die Kirche gelegenen Friedhofs. Dies bedeutet, mit anderen Worten, daß der Bau der dortigen Kirche schon wenigstens 30 -40 Jahre früher beendigt worden ist So kommen wir, auch die oberste Zeitgrenze beachtend, zur Zeit des Königs Stefan des Heiligen (997-1038). Die Münze von Stephanus Rex Typ CNH. 1.) kam an der südöstlichen Ecke des Schiffs der Kirche II. unter den Grundmauern zum Vorschein. Dafür gibt es eine wahrscheinliche und eine mög­liche Erklärung. Das Geldstück wurde wahrscheinlich mit Absicht dorthing gelegt. Also wurde das Fundament der Kirche II. nach der Prägung der Münze und in ihrer Umlaufszeit gelegt Weil dieser Münzentyp, wie die ungarische Geldgeschichte beweist, in der Regierungszeit Salamons (1063-1074) außer Verkehr gezogen worden ist, nehmen wir die Regierungszeit von Salamon als oberste Zeitgrenze an. Die Kirche II. wurde also spätestens zu dieser Zeit erbaut. Dagegen konnte die Kirche I. nicht von derselben Generation gebaut worden sein, welche sie abgerissen hat. So kommen wir bei Datierung der Gyöngyöspataer Burgkirche, auch im extremen Fall, zur Zeitepoche des Hl. Stefans. Wenn wir die Mitte nehmen, sind wir in der ersten Hälfte dieses Zeitabschnittes. Wenn wir die Münze als einen Fund des beim Bau der Kirche II. durchwühlten Grabes sehen (eine unwahrscheinliche, aber mögliche Vorstellung), gibt dieser Umstand noch immer einen Anhalt­spunkt für die Datierung der Kirche I.: so wird durch die Münze die Kirche einige Jahrzehnte vor sein Außerkrafttreten datiert. Auch so kommen wir wenigstens bis zum Ende der Regierung unseres ersten Königs. Auf den Bau der Kirche II. gibt diese Alternative keinen Hinweis. Über die Frühere Lage der Pfarrkirche des Dorfes Gyöngyöspata geben uns die Freilegungen von Béla Kovács Informationen. Kovács datierte die Kirche mit Recht auf die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts. Der Umstand, daß diese Kirche größer als die Kirche I. in der Burg gewesen ist gibt uns einen neuen Anhaltspunkt. Wir müssen nämlich für ausgeschlossen halten, daß die Erzdechantskirche kleiner geplant wurde als die Pfarrkirche. Sie sollte wenigstens eine Generation früher erbaut sein, als die Pfarrkirche des Dorfes. Als diese letztere gebaut wurde, sollte die erweiterte, umgebaute, mit bogenförmiger Sanktuariumschließung versehene und Pfeiler gegliederte Burgkirche schon stehea Dadurch geraten wir zur ersten Alternative des Niederlegens der Stephanus-Rex-Münze: die Kirche II. wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gebaut und die Kirche I. am Anfang bzw. in der ersten Hälfte der Regierungszeit von Stefan des Heiligen. Im Hinblick auf die Datierung der Seitenkapelle der Kirche II. in absoluter Zeit steht uns kein Sachbeweis zur Verfügung. Auf jeden Fall wurde die Seitenkapelle in der Epoche nach der Errichtung der Kirche II. und gewiß noch vor der zweiten Hafte des 13. Jahrhunderts erbaut. Zu dieser Zeit (13. 74

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