Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 14. (1976)

Paládi–Kovács Attila: Egy népi teherhordó eszköz magyarországi elterjedésének tanulságai

Attila Paládi-Kovács BELEHRUNGEN ÜBER DIE VERBREITUNG EINES VOLKSTRAG­GERÄTES IN UNGARN. DER RANZEN BEI DEN PALOZEN IM 19 - 20. JAHRHUNDERT. Auf ungarischen Volksgebieten waren die Säckchen von verschiedenen Formen und Grössen bis in der nahen Vergangenheit sehr beliebte Traggeräte. In dieser mit dem Sammelnamen „Ranzen" (ungarisch: tarisznya) bezeichneten Geräte­gruppe finden wir sowohl aus Leinen und Wolltuch verfertigte Gegestände, wie auch aus Leder und Fell. Nach der Form und der Förderungsart, kann man die von den Ungarn getragenen Ranzen folgenderweise kategorisieren ; Doppelsäcke, welche über die Schultern geworfen wurden und die Seitensäcke, welche mit einem Band auf die Schulter gehängt wurden. Die Verbreitung der verschiedenen Sack­typen im Karpatenbecken zeigt eine gewisse Regelmässigkeit. Es ist belehrend, dass der Doppelsack in Siebenbürgen, der Fellsack aber hauptsächlich auf der Tiefebene und in Transdanubien benutzt wird. Der Rückranzen war ein typisches Traggerät auf einem bestimmten Gebiete Ungarns. Dieser Gegenstand wurde gewöhnlich aus weisser Hanfleinwand verfer­tigt. (Bild 1.), Es wurden von den Bäuerinnen selbst gewebt und genäht. Am Anfang des XX. Jhs. — in manchen Dörfern auch noch später — gehörten zur Aussteuer eines Mädchens mindestens ein Werktags- und ein Feiertagsranzen, welche auf dem Rücken getragen wurden. Der Feiertagsranzen wurde gewöhnlich aus Baum­wollstoff verfertigt und mit gewebter oder gestickter Verzierung geschmückt. Der alte Stil wird von Gegenständen vertreten, welche mit gewebten, roten Streifen geschmückt sind. (Bild 2, 4) Später hat man die weisse Leinwand zwischen den gewebten roten Streifen mit Kreuzstichstickerei ausgefüllt und dadurch wurde der Ranzen „überschmückt". Die Verzierung bedeckte fast völlig die beiden Seiten des Gegenstandes. (Bild 5—7) Am Anfang des XX. Jhs. erschien ein neuer Stil. Die gewebte Verzierung wurde durch farbenprächtige Stickerei in rot, blau, gelb, grün und anderen Farben ersetzt. (Bild 8 — 9, H.) Auf den Ranzen können wir oft das Monogramm oder den ganzen Namen des Eigentümers finden, wie auch andere Aufschriften. Die Grösse des Rückranzens passte sich der Grösse des Eigentümers an. Unter den Frauenranzen finden wir Gegenstände mit einer Seitengrösse von 43X43 und 54 X 54 Zm. Die Ranzen der Männer waren grösser als diese. Die weissen Rückran­ranzen der Palozen haben im allgemeinen keinen Deckel (Klappe). In einem ein­zigen Dorf (Felnémet, Komitat Heves) ist die Form mit Deckel bekannt. Die Öff­nung des Ranzens wird weder zusammengezogen, noch mit Spagat zusammenge­bunden. Der Ranzen wird mit zwei Bändern aufgebunden (Bild 9—10), deren 2 Enden an je eine Ecke des Ranzen genäht werden. Die Länge der Bänder bewegt sich zwischen 110—150 Zm. In Nordungarn trugen auch die Männer ungeschmückte Ranzen, wenn sie arbeiten gingen. Dies diente dazu, dass sie an die ferne Arbeitsstelle ihr Lebens­203

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