Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 8.-9. (1972)
Szabó János Győző: Gótikus pártaövek a kisnánai vár temetőjéből
SPATMITTELALTERLICHE PRUNKGÜRTELN AUS DEM BURG-FRIEDHOF VON KISNÁNA Im Friedhof der Burgkirche von Kisnána wurde 1966 eine Probeausgrabung im Auftrage des Denkmalpflegeamtes vom Verf. durchgeführt. Es wurde diesmal auf einer Fläche von 5,5 X 6 m bis zum ungestörten Boden gegraben (Abb. 1). Hier wurden 57 Gräber gehoben. In der untersten Schicht Hessen sich Beigaben aus der ersten Hälfte des XII. Jhs finden (Abb. 4). Aus den oberen Gräbern wurden Funde aus dem XV. Jh. ans Tageslicht gefördert. Das Terrain des Friedhofes wurde mehrfach nachgeschüttet, wie dies auf den Profilzeichnungen zu sehen ist. Die sichtbare, dünne Brandschicht, bezeichnet auf den Profilzeichnungen mit dem Buchstaben y, ist entstanden, als die erste Kirche von Kisnána - eine Rundkirche - abgebrannt ist. Die schwarze Aufschüttung x 1 (Abb. 5) ist mit der Errichtung der Hufeisen-förmigen Vorhalle der Kirche zeitgleich. Die Schicht x (ebenda) ist gleich tief, wie der Fussboden dieser gotisch umgebauten Kirche und stammt aus derselben Zeit. Verf. beschäftigt sich diesmal nur mit dem Fundmaterial der Gotik ausführlich. Im Grab 1 wurde ein schmaler, geschmückter Gürtel (ung. pártaöv) gefunden (Abb. 11), den ein vierjähriges Mädchen, beigesetzt in einem Fichtensarg, getragen hatte. Die aus Messingblech gepressten, viereckigen Beschläge verzierten nur den rechtseitigen Teil des Gürtels; es befand sich nur ein Beschlag neben der Schnalle. Im Grab 3 ist der geschmückte Gürtel in sehr gutem Zustand erhalten geblieben, obwohl das Skelett des 12-14jährigen Knaben beschädigt war (Abb. 14). Das Leder dieses Gürtels bestand aus zwei Schichten. Die Länge des Gürtels beträgt 102 cm, die Breite etwa 5 cm. Seine ganze Fläche ist mit Mepsingblechbeschlägen dicht beschlagen. Sein Schmuck bestand aus 37 durchbrochen bearbeiteten Zierbeschlägen, aus einem viereckigen Hängeblech, einem Lochschützer, einem schmalen, oblongen Zierblech und einer Riemenzunge (Abb. 15-18). Beachtenswert ist das gepresste Muster dieser Riemenzunge: in ihrem inneren Teil ist eine Art Fenster, kombiniert mit Lilienmuster, zu sehen. In ihrem äusseren Teil dürfte eine Hundefigur die Jagd versinnbildlichen. Für die Zeitbestimmung der Verfertigung und der Mode dieses geschmückten Gürtels hat Verf. in mehreren Richtungen Forschungen angestellt. Es wurde festgestellt, dass der Gürtel des Grabes 1 bald nach der Verfertigung in die Erde gelangt war. Der Gürtel des Grabes a wurde dagegen längere Zeit hindurch getragen und gelangte er schliesslich, übergehend in einen anderen Besitz, zum heranwachsenden Knaben. Angeschnallt würde aber dieser Gürtel von der Hüfte des Knaben abgefallen. Der Knabe wurde damit ohne Anschnallen umwickelt. Anderseits wurde über einen schmalen, oblongen Zierbeschlag festgestellt, dass er auf den Gürtel nachträglich montiert wurde, nachdem sich davon der eine durchbrochene Beschlag abgelöst hatte. Hinten, an der Rückseite des Gürtels, ist nämlich auch in der Mitte ein Nagelloch zu sehen, wobei zu bemerken ist, dass nur die durchbrochenen Beschläge auch in ihrer 89