Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 4. (1966)

Szabó János Győző: Az egri múzeum avarkori emlékanyaga II.

DER AWARENZEITLICHE FUNDBESTAND DES MUSEUMS VON EGER IL Gräberfunde aus Dormánd—Hanyipuszta Im Flachland an der Theiß im Komitat Heves wurde neben dem ehemaligen J. Reme­nyik-Einzelgehöft am oberen Abschnitt des ausgetrockneten Bettes des Hanyi-Bächleins (zwischen den Dörfern Dormánd und Tenk) eine Sandgrube eröffnet, wobei durch die Erdarbeiten zahlreiche Skelettgräber vernichtet wurden. Bei den archäologischen Aus­grabungen, die am Rande der Sandgrube begannen, stellte es sich in den Jahren 1959 und 1962 heraus, daß sich hier an der östlichen Seite eines Hügels einstmals ein weit­ausgebreitetes awarenzeitliches Gräberfeld erstreckt hatte. Den NO-Rand des Gräberfelds am Fuße des Hügels konnten wir noch retten, und fanden dort 7 Gräber (A. Gräberfeld). In den SW- und W-Teilen des Gräberfelds auf dem Hügelrücken konnten wir noch 15 awarenzeitliche Gräber freilegen (B. Gräberfeld). Wir konnten feststellen, daß das Gräber­feld in voneinander getrennte Gräbergruppen zerfiel. Das bei dem Sammelarbeiten des Museums vom Jahre 1957 zutagegeförderte Material (Streufunde: beim Einsammeln der bei den Erdarbeiten gefundenen Gegenstände) stammte mutmaßlich aus den zerstörten Gräbern der nördlichen Gräbergruppe auf dem Hügel. Bei der Freilegung des B. Gräber­felds fanden wir auch mehrere hallstattzeitliche und ungarische Gräber (aus dem 10. Jahr­hundert). Auf Grund dieser und der nachträglich authentifizierten Grabplätze können wir alles in allem von 41 Beerdigungen auf dem Hügelrücken berichten. In vorliegendem Aufsatz behandeln wir nur das awarenzeitliche Material. Es fand sich auch ein sarmatenzeitliches Grab vor. Dieses 19. Grab, das in der Richtung SSO — NNW orientiert war, hatte man zum Zweck des Schädelraubes nachträglich geöffnet. Obwohl die Frage der bis zur Awarenzeit lebenden sarmatischen Volksgruppen heute schon keine bloße Vermutung mehr darstellt, ist ein gesellschaftlicher Zusammenhang zwischen dem 19. Grab und den Toten des awarenzeitlichen Gräberfelds unvorstellbar, sind doch die Grabfunde (Perlen, Aucissa Fibel) Erzeugnisse des 1 —2. Jahrhunderts. Die Grabhöhlen waren nicht immer zu beobachten. Der Zustand der Gebeine in den Gräbern ohne Beigaben konnte an und für sich keinen Aufschluß darüber geben, ob es sich hier um Gräber aus der frühen Hallstattzeit (preskytische Kultur) oder aus der Awaren­zeit handelte. Die Anzahl der auf dem Hügelrücken freigelegten awarenzeitlichen Gräber genau zu bestimmen, ist daher ohne rassenanthropologische Untersuchungen unmöglich, die angegebene Zahl 15 bedeutet ein sicheres Minimum. Die Orientierung der awarenzeitlichen Gräber ist auch in den beiden voneinander entfernten Teilen der Gräberfelder einheitlich : Sie liegen in ihrer überwiegenden Mehrzahl in nord-nordwestlicher — süd-südöstlicher Richtung. Die Toten wurden auf dem Rücken mit gestreckten Gliedern in die Gräber gelegt. Zwei ohne Beigaben bestattete Tote in Hockstellung waren an den Hand- bezw. über den Fußgelenken zusammengebunden und ihre Oberkörper verdreht. Diese Abweichungen deuten auf Straf Vorgänge (Vampyrismus) bei den Verstorbe­nen hin, wodurch das 38. und 39. Grab mit großer Wahrscheinlichkeit den awarenzeitlichen zuzuzählen ist. Solche Gräber und die Kindergräber zeigten den Rand des Gräberfeldes an. 53

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