Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 2. (1964)
Erdei Ferenc–Kovács Béla: A váraszói románkori templom feltárása és helyreállítása
Die präzisen Steinmetzarbeiten der Kirche zeugen von einem geschickten Steinmetzmeister, der früher an grösseren Bauvorhaben beschäftigt gewesen sein mag. An der äusseren Mauer des Sanktuariums und an der inneren Mauer des Schiffes sind Steinmetzzeichen sichtbar, die — wenn auch mit geringen Abweichungen — an der Kathedrale von Gyulafehérvár und in Gran ebenfalls vorkommen. Neben der präzisen Arbeit zeigen sich in der konstruktionellen Gestaltung Widersprüche: genaue Absteckung — schwache Gründung; präzis gepasste Quadersteinmauer — kraftlose, flache Segmentbogenüberbrückung; Rippengewölbe mit schönem Profil — dünne, ungestützte Mauern; dies sind die Charakteristiken des Baus. Die zum Vorschein gekommenen zahlreichen romanischen Steine bieten Möglichkeit dazu die Kirche ohne übertriebenen Ergänzungen instand zu setzen. Das innere Gewölbe war aus den vorhandenen Bruchstücken nichtmehr zu rekonstruieren. Obwohl die vorhandenen Gewölbebegleitsteine und die abgehauenen Konsolenreste vom gleichen Alter zu sein scheinen wie die romanische Mauerung, war die Kirche gemäss einer Annahme ursprünglich mit einer PJattdecke bedeckt, da die Proportionen des auf Grund der Abdrücke konstruierbaren Gewölbes kaum vorstellbar sind. Die Arbeit befasst sich in einem separaten Kapitel mit dem Orientieren der romanischen Kirchen. Die Richtungseinstellung nach dem Osten zu wird mit der auch in der christlichen Liturgik vorhandenen symbolischen Deutung des Sonnenkultes erklärt. Gemäss den Feststellungen der mittelalterlichen Kirchenschriftsteller vermischen sich in dem Orientieren der Kirchen im 12—13. Jh. zwei praktische Bräuche: die Kirchen wurden auf den Zeitpunkt des Aequinoctium (21. März— 23 September) bezogen eingestellt aber es gab auch eine geduldete wenn auch viel umstrittene Übung, nämlich das Osten der Kirche gemäss dem Zeitpunkt des Solstitium (22. Juni). Laut Annahme einiger ausländischer Forscher war das Osten der Kirche auf den Tag des Schutzheiligen bezogen zuverrichten. Das Studium teilt die astronomisch-geographischen Berechnungen für 25 Kirchen mit. Von diesem trifft der Tag des Schutzheilige annähernd mit dem gemessenen und berechneten Zeitpunkt des Ostens nur in einem einzigen Fall überein, aber wir halten dies für eine zufällige Übereinstimmung. Wir verwerfen das Osten gemäss dem Tag des Schutzheiligen nur darum nicht vollkommen, weil wir die Zahl der untersuchten Fälle hiefür nicht für ausreichend halten. Unter den untersuchten Kirchen waren fünf aequinoctial geostete Kirchen und eine solstitial geostete Kirche. Dies waren alle Kirchen, bei welchen die stilkritischen und historischen Argumente auf eine grössere Bauwerkstätte oder auf ein grösseres Patronatgeschenk hinweisen. Das Osten der übrigen Kirchen ist unsystematisch. Wir erklären dies damit, dass man beim Bau nur das Wesentliche der Symbolik, die Richtung nach О beachtete, die subtilen mittelalterlichen Regeln aber nichtmehr einhielt. Demnach verrichtete man das Osten der Kirchen an dem Tag, an welchem das Fundament abgesteckt wurde. Die Mehrzahl der berechneten Zeitpunkte fällt auf die Monate April Mai, also auf die Zeit als die Witterung die tatsächlichen Bauarbeiten gestattete. Das symbolische Osten war demnach durch recht reale Tatsachen bedingt. Ferenc Erdei — Béla Kovács 220