Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 2. (1964)
Erdei Ferenc–Kovács Béla: A váraszói románkori templom feltárása és helyreállítása
DIE FREILEGUNG UND WIEDERHERSTELLUNG DER ROMANISCHEN KIRCHE VON VÁRASZÓ Vor der Planung der Wiederherstellung der aus dem 13. Jh. stammenden Kirche in Váraszó, einem kleinen Dorf im nördlichen Teil des Komitats Heves, haben die Verfasser eine archäologische Forschung und Mauernstudium ausgeführt. Das Dorf wurde zuerst in einer zwischen 1280—1290 entstandenen Urkunde erwähnt. In den päpstlichen Zehntregistern aus den Jahren 1332—1337 findet man bereits Erwähnungen der Kirche. Mehrere Urkunden aus dem 15. Jh. bezüglich der Einwohnerschaft erwähnen das Dorf ebenfalls. Im Laufe des 16. Jhs. entvölkert sich das Dorf infolge des Vordringens der Türken immer mehr; während der Türkenherrschaft hielt dieser Vorgang an und selbst nach der Vertreibung der Türken verlief die Neuansiedlung nur langsam. Vom Beginn des 18. Jhs. an verfügen wir über mehrere Dokumente bezüglich der Baugeschichte der Kirche. Etwa im Jahre 1787 wurde die Kirche um vier Meter erweitert, indem man die romanische Abschlussmauer entfernte und die Kirche in dieser Richtung vergrösserte. Auf mehrere Verbesserungsarbeiten folgte im Jahre 1849 eine grössere Umänderung: der bestehen gebliebene Teil des Sanktuariums wurde eingerissen, die Apsis erhöht; auch wurden neue Fenster gemacht. Archivarische Quellen berichten über mehrere Verbesserungsarbeiten im 19. Jh. In 1912 erschien auf der Kirchenmauer ein lebensgefährdender Sprung, weshalb die Kirche gesperrt wurde. In der unbenutzten Kirche fachten in 1948 spielende Kinder ein Feuer an, das Dachgebälk verbrannte, doch bestanden die Mauern abgesehen von einigen kleineneren Beschädigungen zu Beginn der Arbeit bis zur Höhe des Hauptgesimses. Das Ziel der archäologischen Freilegung war vornehmlich die Bestimmung des früheren Niveaus. Im Schiff wurde unter dem neuzeitlichen Fussboden-niveau ein aus dem 16. Jh. stammender zusammenhängender Ziegelfussboden freigelegt. In dem durch diesen geführten Forschungsgraben war das romanische, mit Lehm verputzte Fussbodenniveau zu beobachten. In den 11 Gräbern, die in und um die Kirche herum freigelegt wurden, kamen Münzen zu Tage, denen zufolge man den Zeitpunkt der Bestattungen zwischen dem ausgehenden 14. und der Mitte des 16. Jhs. ansetzen darf. Auf der Nordseite wurden die Grundmauern einer ebenfalls aus dem 16. Jh. stammenden Sakristei oder Kapelle und eines Ossariums freigelegt. Die Überreste der Kirchhofsmauer fanden wir in ihren Fundamenten. Die aus exakten Quadersteinen gebaute Kirche wurde im 18. Jh. unter Verwendung flacher Bruchsteine erweitert. Neben den Bruchsteinen verwendete man auch die Steine der abgebrochenen westlichen Giebelmauer, die in der Mauerstruktur der Erweiterung gut sichtbar waren. Demzufolge haben wir entschieden, dass die über architektureile Einzelheiten kaum verfügende Erweiterung abgebrochen werden soll, da etwa 70% davon aus romanischem Steinmaterial besteht. Nachdem die Rundbogenfenster des Schiffs und des Sanktuariums und der vermauerte südliche Eingang freigelegt wurden begann das Abbrechen der Erweiterung. Hier kamen die Stücke des Hauptgesimses zum Vorschein und Teile des Öffnungsrahmens vom Südeingang, eine geringe Zahl von Gewölbebruchstücken, Abschlusssteine; insgesamt etwa 130 Stück Profilsteine. Nach dem Abbruch der Erhöhung der Abzisse aus etwa sechs Quaderreihen konnten wir beim Zusammenstoss der Mauern des Sanktuariums mit den Mauern des Schiffes den Abdruck des Hauptgesimses des Sanktuariums beobachten. 219