Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 1. (1963)

Szántó Imre: Eger a Rákóczi-szabadságharc korában

EGER ZUR ZEIT DES RAKÓCZi-FREIHEITSKAMPFES Das ungarische Volk griff im Frühjahr 1703 unter der Führung von Ferenc Rákóczi wiederum zu den Waffen gegen die Unterdrücker und die fremden Ein­dringlinge. Die Bewegung der „Kurutzen" (der ungarischen Aufständischen), die aus Gyöngyös ausgegangen war, riß bald das ganze Komitat mit sich. Telekesy, der Bischof und Obergespan war, erwartete mit einem Teil des Komitatsmagistrates sich in der Stadt verschanzend, unter der mit deutscher Besatzung vollen Burg von Eger, wie sich die Ereignisse gestalten würden. Die Stadt Eger ergab sich den von Bercsényi angeführten Kurutzen, während die Besatzung der Burg unter Leitung des Grafen Zinzendorf auch weiterhin widerstand. Die ungarischen Bewohner der Stadt Eger — die einstigen Soldaten der Grenzfestung scharten sich begeistert unter die Fahne von Rákóczi. Die Burg von Eger ergab sich Anfang Januar 1705 den Kurutzen. Das war von großer Bedeutung für die Sache des Freiheitskampfes und des Fürsten Rákóczi. Wie früher Gyöngyös, wurde nun Eger das Zentrum der Kurutzenbewegung im Komitat Heves und das fast ständige Hauptquartier des Fürsten. Hier, in Eger entfaltete sich der in tausend Farben schillernde fürstliche Hof wie ein Versprechen des nationalen Königtums. Die Religionspolitik des Freiheitskampfes sollte die Zusammenfassung der Nation, den gemeinsamen Kampf der verschiedenen gesellschaftlichen Klassen und Schichten, der verschiedenen Gruppen der Einwohnerschaft fördern. Der einzige Bischof von Eger, der zu Rákóczi hielt, István Telekesy geriet als Kriegsgefangener unter die Kurutzen. Nach dem Sturz des Freiheitskrieges wurde er vor das kirchliche Gericht zitiert, als Kurutze; wurde aber freigesprochen, da es sich erwies, daß er weder dem Papst noch dem Kaiser Schaden verursacht hatte. Den Bischof, der in seinem Herzen stets dem König treu war, trieben lediglich die Ereignisse zu Rákóczi. Im Jahre 1708 zog der Fürst aus Eger nach dem Westen aus, erlitt aber am 3. August die furchtbarste militärische Niederlage des Freiheitskampfes. Den Sturz des Freiheitskampfes förderte auch die Pest, die in den Jahren 1708-1709 im ganzen Lande tobte. In Eger ist in der ersten Hälfte des Jahres 1710 trotz der Pestepidemie ein lebhaftes Treiben zu beobachten. Nachdem Érsekújvár gefallen war, wurde der Freiheitskampf hinter die östlich von Kassa —Eger—Szolnok-Linie liegenden Gebiete verdrängt. Im November 1710 ergibt sich auch die Buig von Eger. Den Grund dieser Kapitulation findet man ebenfalls in jener eine jegiiehe Hoffnung aufgebenden allgemeinen Demoralisierung, die aus der Verschärfung der inneren Widersprüche des Freiheitskrieges, der unterirdischen Arbeit der Reaktion und — in ausschlag­gebender Weise - aus der ungünstigen Gestaltung der internationalen Macht­verhältnisse entsprungen war. Eger hatte eine hervorragende Rolle im Rákóczi-Freiheitskampf. Während der ganzen Kurutzenzeit war Eger das Hauptquartier des Fürsten. Als der Stern des Freiheitskampfes im Untergehen war, war die Burg von Eger die letzte Hoffnung des Fürsten. Die Stadt brachte der Freiheit enorme Opfer und mußte „durch Feuer, Waffen und die furchtbare Pest" Unerträgliches erdulden. Die Heiducken von Eger standen fest an den verschiedenen Kriegsschauplätzen des Freiheitskampfes und während sie für die Freiheit bluteten, sorgten die zuhause gebliebenen Handwerker für die Bekleidung, die Waffen und die Ausrüstung der Krieger. Nach dem Jahre 1711 — dem endgültigen Sturz des Rákóczi-Freiheitskrieges beginnt auch in der Geschichte von Eger ein neues Kapitel. 296

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