Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 1. (1963)

Kovács Béla: A Dobó István Vármúzeum cseréppipái

TONPFEIFEN IM DOBÓ ISTVÁN BURGMUSEUM (Auszug) Bei den Ausgrabungen in der Burg von Eger kamen in den Jahren 1925-1934 mehr als 700 Tonpfeifen zutage. Leider ist das Dokumentationsmaterial der Aus­grabungen verloren gegangen, man kann daher die genauen Fundstellen und die Schichten, aus denen sie zum Vorschein kamen, nicht mehr feststellen. Seit Beginn der Türkenherrschaft in Ungarn sind die Tonpfeifen vielleicht die häufigsten Funde aus den Burgen und jenen Städten, die in Türkenhand waren. Der Verfasser kommt zu seinen Schlüssen auf Grund der bisher erschienenen (wenig) Publikationen, der technologischen Eigenheiten der Pfeifen, ihres Formen- und Verzierungsschatzes und der ethnographischen Parallelen. Die Pfeifen wurden bereits im 16. Jh. mit Hilfe von aus Holz oder Ton verfertig­ten Negativen hergestellt, in die oft auch das Negativ der Veizierung eingeschnitzt wurde (Abb. 3). In die aus dem Negativ herausgehobene, bereits getrocknete Pfeife wurden mit spitzen Werkzeugen oder Messern weitere Muster aus geraden und ge­windenen Linien und Blumenmotiven eingeschnitzt. Oft erscheinen auch solche Muster, die aus kleinen Kreisen zusammengestellt sind (sie werden mit Hilfe eines dünnen Rohres hergestellt und erscheinen mit den früher erwähnten Mustern kom­biniert: Abb. 4). Einen höheren Grad der Technologie weisen jene Muster auf, die mit aus Holz, Knochen oder Metall verfertigten Stempeln und Zanhrädern ver­schiedener Größe in den Lehm vertieft werden (Abb. 2). Auf Grund des untersuchten Materials teilt der Verfasser die Funde in folgende Typen bezw. Gruppen ein: „Holländischer Typus": diese sind jenen Pfeifen holländischen Typus aus Stein­gut oder Porzellan ähnlich, die bis zum 20. Jh. in Gebrauch standen (Taf. VJI/1 2). Die historischen Fakten in Betracht ziehend setzt der Verfasser diesen Typus auf Ende des 16. Jhs. an und betrachtet sie als von den ausländischen Söldnern gebrauchte Pfeifen. Türkischer Typus: Die erste Gruppe ist die am besten hergestellte, reich mit Stempelmustern verziert. Unte den Ziermotiven erscheinen neben geometrischen Formen, die man auf die seldschukische Kunst zurückleiten kann, auch die Zierele­mente der in der Architektur beliebten Stalaktitgewölbe und Betnischen (Michrab). (Abb. 2 und Taf. 1/1-18). Die zweite Gruppe erscheint in der größten Zahl innerhalb des untersuchten Mate­rials. Diese sind kaum verziert, oft erscheint auf ihnen auf der rechten oder linken (eventuell auf beiden) Seite ein kaum erhabener kleiner Buckel, der dazu diente, die Pfeife handlicher zu machen (Taf. II.). Der Verfasser setzt die zu ersten Gruppe gehörenden Pfeifen auf Ende des 16. Anfang des 17. Jhs., die der zweiten Gruppe auf die Mitte des 17. Jhs. bezw. die zweite Hälfte dieses Jhs. Die erste Gruppe des vermischten Typus scheint die westlichen Formen nach­zuahmen (Taf. HI/1— 7), die zweite Gruppe wäre das Fortleben einzelner Formen der zur ersten Gruppe des türkischen Typus gehörenden Pfeifen (Taf. Ш/8 — 15). Auf Grund des Vergleich material s wird angenommen, daß diese Formen im letzten Drittel des 17. Jhs. hergestellt worden sind. Den ungarischen Typus leiten der Verfasser an Hand ihrer förmlichen Eigen­schaften aus der zweiten Gruppe der türkischen Pfeifen ab und betrachtet sie als ungarische Produkte aus dem 18. Jh. Innerhalb des Typus sondert er drei Gruppen ab; die förmlichen Eigenschaften sind bei der Gestaltung des unteren Teiles des ,\z Lgri Múzeum Évkönyve 257

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