Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Végvár és ellátás -Studia Agriensia 22. (Eger, 2001)

PÁLFFY GÉZA: A törökellenes határvédelmi rendszer fenntartásának költségei a 16. század második felében

Géza Pálffy DIE KOSTEN DER TÜRKENABWEHR IN UNGARN IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES 16. JAHRHUNDERTS Für die durch die Casa Austriaca geführte Habsburgermonarchie war eine der größten Aufgaben und Herausforderungen im 16. Jahrhundert sowohl im finanziellen als auch im militärischen Bereich der Ausbau der Türkenabwehr in Ungarn und Kroatien. In den 1570-1580er Jahren bestand das neue Verteidigungssystem schon aus mehr als 120 Grenzfestungen, in denen insge­samt ca. 21-22 500 Soldaten dienten. Das war eine sehr ansehnliche Zahl, denn sie machte mehr als 1 % der Bevölkerung des damaligen Königreichs Ungarn (1 800 000 Personen) aus. Die jährliche Besoldung (1,3-1 600 000 r.G.) dieses ständig dienenden Soldatentums und die nötigen Summen der anderen Kriegsausgaben (400-500 000 r.G.), insgesamt also ca. 1,7-2 100 000 r.G., übertrafen die Gesamteinnahmen des zusammengeschrumpften ungarischen Königreiches (ca. 770-850 000 r.G.) um ein Mehrfaches. Es steht also nicht zur Debatte, daß Ungarn auf die regelmäßigen jährlichen Hilfen der benachbarten Länder und des Heiligen Römischen Reiches grundlegend angewiesen war. Die Sicherheit dieser Gebiete und die Aufhaltung der Osmanen noch vor den österreichischen Grenzen konnte aber niemand ander­er garantieren, als das zum Pufferstaat gewordene Ungarn. Als Ergebnis dieses gegenseitigen Aufeinanderangewiesenseins und dieser langen Zusammenarbeit entstand bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die neue Türkenabwehr. Das Herbei schaffen der enormen jährlichen Kosten der Grenzverteidigung verursachte auch für die ganze Donaumonarchie ein riesiges Problem, da ihre Gesamteinkünfte zu dieser Zeit nur ca. 2 Millionen rheinische Gulden aus­machten. Da man jeden Kreuzer brauchte, war es unumgänglich, eine neue, einheitliche Finanzverwaltung auszubauen. Ungarn wurde - dank seiner speziellen Lage und seiner immer noch bedeutenden Einnahmen - ein be­stimmender Teil dieser neuen Finanzadministration und dieses Finanzsystems. Da aber die Einnahmen der Monarchie, nachdem andere wichtige Ausgaben (v.a. die Kosten der Hofhaltung, der Zentralbehörde, der Diplomatie usw.) abgezogen worden waren, zur Versorgung der Grenzverteidigung nicht genügen konnten, mußte man oft die militärischen und strategischen Entscheidungen den Möglichkeiten der Finanzierung anpassen, ja ihnen sogar unterordnen. Die Frage der Versorgung wirkte sich auch auf die Struktur der Türkenabwehr aus, was sich in der Doppelseitigkeit der Grenzverteidigung, in der Gestaltung der Grenz- und Kreisgeneralate, 218

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