Bitskey István: Püspökök, írók, könyvtárak - Egri főpapok irodalmi mecenatúrája a barokk korban - Studia Agriensia 16. (Eger, 1997)

Bischöfe, Schriftsteller, Bibliotheken (Zusammenfassung)

"Im bischöflichen Buchdruck" erschienen die traditionellen Werke der ka­tholischen Apologetik und Kontroverstheologie (Bellarmino, Segneri, Thomas Kempis, Carlo Borromeo usw.) sowie mehrere Bücher der bedeu­tendsten ungarischen katholischen Autoren (Péter Pázmány, Bálint Lépes, Tamás Balásfi, István Tarnóczy, Pál Bertalanfi, Bernárd Sartori und andere). In den 90-er Jahren erschienen auch neue (teils filojansenistische, teils anti- jansenistische) Werke, wie z.B. die jene von Gazzaniga, Gianlorenzo Berti, Agostino Gervasio, Giuseppe Bertieri. Er erscheint ganz selbstverständlich, dass Lehrbücher (Theologie, Mathematik, Physik, Astronomie, Grammatik, Geographie usw.) die bischöfliche Druckerei verhessen. In der Umgebung des Bischofs Eszterházy waren mehrere Schriftsteller tätig. Er stand z.B. mit dem Historiker Ince Dezsericzky in Verbindung, mit dem Pfarrer Ferenc Nagy, mit den Adeligen Sámuel Patay und Antal Fejér und mit anderen. Auch Ferenc Kazinczy, die führende Persönlichkeit der ungarischen Spracherneuerung, suchte den katholischen Oberhirten in Eger auf, er beschrieb in seinen Reisebriefen die Weisheit des Bischofs mit grossem Enthusiasmus. Dem protestantischen Schriftsteller zufolge war Eszterházy eine einnehmende Persönlichkeit, keineswegs intolerant, wie seine Gegner behaupteten. Ein Servitenmönch in Eger namens Leo Szaitz verfasste zu dieser Zeit von Intoleranz strotzende apologetische Schriften gegen den Reformbestrebungen innerhalb des Katholizismus, aber seine Werke wurden in der bischöflichen Druckerei meist nicht angenommen. Von seinen 25 Büchern erschien nur wenig in Eger (Articuli apologetici, 1790). Die militante katholische Orthodoxie von Szaitz war allgemein bekannt, wegen seiner Beschuldigungen musste der talentierte Dichter Gábor Dayka von Eger Abschied nehmen. Der junge Priester vertrat in seinen Schriften religiöse Toleranz, diese josephinische Auffassung war in dem bischöflichen Priesterseminar noch fremd. Im Unterschied zu diesem Fall unterstützte der Bischof den Literaturhistoriker Sámuel Pápay, der die erste ungarische Lite­raturgeschichte zusammenstellte und herausgab (A magyar Literatúra Esmé- rete, Veszprém, 1808). Pápay unterrichtete in Eger Literaturgeschichte bei den Juristen, sein Student war unter anderen der berühmte Dichter Mihály Vitko- vics, der ungarische und auch serbische Gedichte schrieb und serbische Volksdichtung ins Ungarische übersetzte. Schliesslich ist festzustellen, dass Eszterházy die katholische Religion und damit die Kultur des Landes fördern und ihr dienlich wollte, aber trotz der konfessionellen Schattierung seines Mäzenatentums trug er zur Entwicklung des gesamten intellektuellen Lebens in Ungarn bei. Seine Residenzstadt Eger wurde zu seiner Zeit weiter grosszügig im Barockstil ausgebaut und sie wurde zu einem der wichtigsten kulturellen Zentren der Region. Eszterházy selbst nahm an der Organisation einer literarischen Gesellschaft 143

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