Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): A végvárak és végváriak sorsa (1699-1723) - Studia Agriensia 11. (Eger, 1991)
Magyar Kálmán: Somogy várai és véghelyei 1699-1723 között (Különös tekintettel a Kapos-várra
Kálmán Magyar Die Burg und die Grenzlestungen im Komitat Somogy zwischen 1699-1723 (mit besonderer Rücksicht auf Kaposvár) Von der Burgen und Grenzfestungen des Komitates Somogy standen nur mehr die Burgen von Segesd, Babóesa und Kaposvár als militärische bzw. herrschaftliche Zentren in der Zeitspanne zwischen 1699-1723. (Diese Angabe bezieht sich auf das heutige Komitat Somogy.) In erster Linie mußte die Tatsache in dieser Studie geklärt werden, daß die Burg von Kaposvár - im Gegensatz zu den bisherigen Meinungen der Forscher - in den 11-13. Jahrhunderten nicht an der Kapos, sondern auf dem Ropol bzw. Rupuly genannten Gebiet, auf einem hohen Hügel existierte. Aus diesem frühen Stammes - bzw. Gentilzentrum entwickelte sich das Zentrum des Geschlechtes Monoszló und der, zum Geschlecht Gutkeled gehörenden Familien Felsőlendvai und Ropolyi in den 12-14. Jahrhunderten. Von der Mitte des 14. Jahrhundertes erschien die Burg Rupulújvár, die später Kaposújvár hieß und die auf einem neuen Platz, d. h. in den Sümpfen der Kapos als ein Ziegelschloß mit einem Innenturm gebaut wurde. Es diente in den 15-16. Jahrhunderten als die Burg des Zentrums des Gutes Dersfi—Újlaki, die nach der Niederlage bei Mohács als eine mittelgroße, mit dreifachem Palisadensystem umgebene Burg funktionierte. Für ihre strategische Bedeutung spricht, daß der primäre Zielpunkt des türkischen Angriffes 1555 diese Burg im Komitat Somogy war. Die effektiven Ereignisse ihrer Belagerung wurden von F. Szakály geklärt. Er wies darauf hin, daß der Widerstand bis zum Äußersten dauerte.) Eben wegen ihrer Ünbekanntheit wurde die in der Türkenzeit gespielte bedeutende Rolle dieser Burg ebenfalls aufgeklärt. In erster Linie wurden dagegen die geschichtlichen Quellen bzw. Probleme der Burg sowie der Stadt von Kapos nach der Wiedereroberung erörtert. Nach der, unter Oberbefehlshaber Ludwig von Baden stattgefundenen Zurückeroberung im Jahre 1686 stationierte hier deutsch-ungarisches, dann nur ungarisches Militär. Bis 1702 lebte aber auch die bürgerliche Bevölkerung in der, zu der Burg gehörenden Stadt bzw. in der Außenstadt. Es ist wichtig (da das bis dahin nicht behandelt wurde), daß der alte Turm bzw. die Kapelle der Burg zu den Zwecken eines Ordenhauses dem Benediktinerorden übergeben wurde. Hier fungierte das Pfarramt der Stadt zwischen 1693 und 1702. Wie die anderen Burgen Ungarns wurde auch diese auf den Befehl von Leopold 1702 aufgesprengt. Die Bevölkerung der Stadt stellte sich auf die Seite des Freiheitskrieges Rákóczi und deswegen wurde die Stadt von den Raizen zweimal in Asche gelegt. 1712 wurde die Stadt von ihrem Herrn Eszterházy neugesiedelt. Die bezüglichen, wichtigen Dekrete und Conscriptionen 1712, 1722 und 1732 sind bekannt. Seit 1712 wurde die Burg als Meierei benutzt und bis 1724 fanden hier die Gebäude des provisorischen Komitatssitzes, d. h. das Gefängnis, das Munizipialhaus usw. Platz. Zwischen 1724 und 1755 kam schon das neue, an der heutigen Stelle errichtete Stadtzentrum zustande. 116