Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)

Zusammenfassung

dacht dienten, kommt es fallweise vor, daß das Heiligenbild in einem auch Reliquienschrein ist. Als Beispiel ist das als Madonna von Bártfa bekannte Bild zu erwähnen. Eine eigenartige Lösung der Reliquien-Rahmendekoration hatte der Hersteller des in versilbertem Kupferrahmen gefassten Diptychons ge­wählt (7. bild). Die Miniatur auf der linken Seite — welche die Madonna mit dem Kind darstellt - wurde mit dekorativ placierte, beschriftete Schleifchen umrahmt. Das Einrahmen der Miniatur, welche den Heiligen Joseph mit dem Kinde darstellt, weist auch individuelle Züge auf (8. bild). Ihr innerer Rahmen, bestickt mit Silber- und Goldfäden, ist ein Gitterrahmen im Régence-Stil. Die Applikations-Stickerei kann auch auf Tischlerarbeit deuten, das En­semble der Blumen scheint den gewöhnlichen vergoldeten Holzrahmen der Altarbilder nachzuahmen. Ein typischer Repräsentant dieser Umrahmung mit Blumenornamentik ist die Nonnerarbeit, die die Heilige Margarethe der Arpaden darstellt (10. bild). Hier erscheint die Dekoration in ihrer ganzen Fülle: Reliquien, Edelsteine, Samtblumen (Margareten, vielleicht auf den Namen deu­tend!), silberne und goldene Fäden, die an Goldschmiede-Filigrane erin­nernden formellen Lösungen, Pergamentschleifen mit Anschriften umge­ben die in der Mitte stehende Heilige. Die Verwandschaft des Silberfiligrans mit den Polion-Arbeiten wird durch ein Agnus Dei Wachsmedaillon in Goldschmiederahmen veran­schaulicht. Auf der einen Seite des, in einem aus stilisierten Lilien gefer­tigten Silberrahmens gefassten Médallions ist der Name des Papstes Inno­zenz XII. und das Datum 1700 zu lesen. Auf der anderen Seite ist eine typische Rokoko, arkadische Szene zu sehen, welche in ihrem Thema an das Wachsmedallion anknüpft. Das auf Pergament gemalte Bildlein stellt Johannes den Täufer als Kind in einer landschaftlichen Umgebung dar, in dem er das Jesus symbolisierende Lamm an sich drückt (11. bild). Die Nonnenarbeiten des Barockzeitalters fanden eher bei den hochran­gigen und großbürgerlichen Schichten ein Zuhause, und hatten so mit viele Gönner. Zu dem einfachen Volk gelangte die Kunst der Klöster erst ab Ende des 19. Jahrhundertes, in einer verminderten, minderwertigeren Form, als die viel Fantasie beanspruchende Handarbeit zum Massenge­werbe reduziert wurde. In die Fußstapfen der Handarbeit der Barocks 117

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