Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)

Zusammenfassung

malgruppe der Ausstellung erwähnen, die winzigen Heiligenbilder der ei­nen Vitrine nämlich. Diese kleinen Bilderchen — von vielen der ausges­tellten Kunstwerke abweichend — waren nicht repräsentative Stücke ade­liger, bürgerlicher oder bäuerlicher Heime, sondern wurden im Geiste ei­ner wirklich konsequenten Denkungsweise als Medizin verwendet und es wurden Hunderttausende solcher Bilder geschluckt. Die Arzte der Auf­klärungsepoche hatten in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts, Anfang des 19. Jahrhunderts fest gegen diesen Brauch gekämpft, und for­derten die Aufklärung der Bevölkerung und Errichtung von Kranken­häusern. Wem, welcher Schicht der Bevölkerung gehörten also diese religiösen Kunstgegenstände, die an die Devotion, an die Inbrunst gebunden waren? Es ist anzunehmen, daß diese Gattung zu jeder Schicht der Gesellschaft ihren Weg fand, angefangen von den reichsten adeligen Familien, wie z.B. Heilige Barbara, Nonnenarbeit aus dem Besitz der Familie Rákóczi, ganz bis zur Taglöhner-Bevölkerung der Dörfer, für die die Heiligenbil­der, die bemalten und gesegneten Kerzen Amulette mit Heiligenbildern oder Reliquien, bei Kirchweihfesten ebenso erreichbar waren. Diese Gegenstände wurden teils von Nonnen verschiedener Orden verfertigt von denen ein Teil den charakteristischen Namen Nonnenarbeit bekam. In den Klosterwerkstätten wurden diese Gegenstände mit der sog. Polion- Verzierung, mit einer aus Metallfasern gedrehten Blumenornamentik hergestellt, ein anderer Teil dieser, wie die in mehreren Tausend Exempla­ren gedruckte Kupferstich-Heiligenbilder wurden in den regionalen Zent­ren der Umgebung oder in den Zentren der reproduzierenden Graphik von weltlichen Meistern und Werkstätten verfertigt. Da in beiden Fällen, sowohl in den Ordens-Werkstätten, als auch in den graphischen Repro­duktionsbetrieben die Tätigkeit eine alte, auf mehrere Jahrhunderte zurück- blikkende Tradition in sich barg, haben diese Gegenstände, Kunstwerke auch das kunsthandwerkliche Können ihres Zeitalters an uns vererbt. Die hier ausgestellten Gegenstände sind nicht nur Dokumente der Exerzizien einer Epoche und die Meilensteine der mentalen Sicherheit einer Gesell­schaft, sondern widerspiegeln auch die dekorative Handfertigkeit, die handwerkliche Geschicklichkeit und den Ideenreichtum dieser Epoche. Während ,,devotio moderna“, die neue Frömmigkeit des späten Mittel­alters auch auf dem Terrénum der Privatandacht in Form von Werken mit hohen künstlerischen Niveau erschien, gehörten die Gegenstände der 113

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