Lengyel László (szerk.): Devóció és dekoráció - 18. és 19. századi korolstormunkák Magyarországon - Studia Agriensia 7. (Eger, 1987)
Zusammenfassung
Durch diese Veränderung erhielt die bildende Kunst eine höchst bedeutende Rolle, die mit der tief erlebten Darstellung der Leiden Christi und Mariens diesen Prozeß beschleunigte und dem gefühlsbetonten Ausdruck freien Lauf gab. Dies brachte die unerhörte Popularität der der Privatandacht dienenden graphischen Darstellungen mit sich, welche von Künstlern wie Dürer und seiner Zeitgenossen auf hohem künstlerischem Niveau erfüllt wurden. In der Kunst in Ungarn sind uns eher die monumentalen Erscheinungsformen dieser spät-mittelalterlichen neueren Auffassung bekannt. Und als dann im Dienste der Privatandacht, dieser eigentümlichen Form der Devotion auch hierzulande eine Unzahl solcher Kunstwerke entstand, geschah dies im Zeitalter nach der Reformation, als der Begriff der Devotion und auch ihr Inhalt einen bedeutenden Wandel durchmachten. Die Ausstellung der Bildergalerie in Sárospatak zeigt uns diese Perioden. Die thematischen Gruppen der Einrichtung vermögen diesen Wandel zu veranschaulichen, in dem sie den Kultus der Katakombenheiligen hervorheben, sowie die verschiedenen Formen der bekleidbaren Marien, weiters die Vielfalt der Erscheinungsformen der Reliquienschreine, den thematischen und Formenreichtum der Heiligenbilder und der Nonnenarbeiten, oder die ungeheuere Popularität der Reliquien-Amuletten und Talismanen hervorheben. Also all die Elemente der Exerzizien, die sich in der Bewegung der Gegenreformation, in der Zeit nach dem Konzil von Trident voll entfalteten. Die dargestellten Gegenstände sind aber keinesfalls nur als Dokumente der Religiosität einer vergangenen Epoche anzusehen. Sie sind auch sehenswerte und erzählende Beweise des Lebenswandels unserer Vorfahren, ihrer Denkungsart und Wertschätzung für diese Gegenstände, Überlieferer und Requisiten der Feste und Wochentage ihrer von unserer so abweichenden Welt. In ihnen und durch sie wird uns klar woran sie glaubten und was sie sich in der Grundfrage des Lebens und des Todes, im Labyrinth des alltäglichen Lebens erhofften, was ihnen Stütze und Verborgenheit bedeutete. Den Kreuztod erlittener Jesus, die auffallenden Beispiele des Marien-Kults, oder die der Nothelfer wie z.B. die bizarre Gruppe der goldbekleideten Katakombenheiligen oder die komische Zwiehaftigkeit der Marien-Statuen mit den bewegbaren Gliedern und den verschiedenen Gewändern, sprechen für sich, die Aufmerksamkeit muß nicht extra auf sie gelenkt werden. Ich möchte eher die am wenigsten auffallende Denk