Ujváry Zoltán: Varia Folkloristica (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 25. Debrecen, 1975)

Német nyelvű kivonat

Übereinstimmung der Tanzmotive, die Identität der Form zeigen zweifellos auf einen gemeinsamen Ursprung hin. Die fremde Beziehung der in dem Traditionskreis des Weinbaus der Tokajer Wein­gegend untersuchten Bräuche lässt sich gut nachweisen. Bacchus kam mit fremden Ansied­lern, nahm während einiger aufeinander folgender Generationen ungarische Charakter­züge auf und seitdem sitzt er in seiner ungarischen Tracht sehr stolz auf dem Weinfass. DRAMATISCHE SPIELE IN NÁDUDVAR Nádudvar liegt auf der Grossen Ungarischen Tiefebene, 30 km von der Stadt Deb­recen entfernt. Das Dorf hat ungefähr 10 000 Einwohner. In diesem Dorf ist die mit den Volksschauspielen verbundene Tradition sehr reich. In der Arbeit stelle ich diejenigen Spiele, Szenen vor, die bei den verschiedensten Gelegenheiten im Hause, im Freien gespielt, bzw. vorgeführt werden. Diese Gelegenheiten sind: die Hochzeit, Spinnen in der Spinn­stube, Maisschälen, Namenstage, Schlachtfest, Tabakschnürung (der Tabak wird auf eine Schnur gezogen und darauf aufgehängt wird er getrocknet), das Ernte- und Weinlesefcst. Zum Volksschauspiel bot die Hochzeit eine ausgezeichnete Gelegenheit. In der Reihe der von der Tradition bestimmten Momente der Hochzeit kam das Spiel zu einer wichtigen Rolle, in das sich das Kollektiv der Teilnehmer teils als Spieler, teils als Zuschauer einge­schaltet hat. Bei dem Hochzeitsfest sind die verschiedensten Individuen des Kollektivs an­wesend, die zusammen das Publikum bilden, von denen aber auch eine Gruppe der Spieler kommt. Die andere grosse Gruppe der Spieler besteht aus den Burschen, die zum Hoch­zeitsabendschmaus nicht eingeladen worden, sondern maskiert erschienen sind, um ihr Spiel aufzuführen. Zum Hochzeitsfest werden sie vom Brautführer hereingelassen, ihr Kom­men wird aber den Gästen zuvor gemeldet. Mit den Texten, die das Kommen der Spieler melden, habe ich mich in einem früher erschienen Aufsatz beschäftigt: A népi színjátékok bekér etc-beköszöntő formuláiról. (Zu den Formeln des Hereinbittens und Grüssens beim Einkehren in den Volksschauspielen). Mit englischer Zusammenfassung. Emlékkönyv a túrkevei múzeum fennállásának 20. évfordulójára. Red. Imre Dankó, Túrkeve, 1971. 195­207. Die maskierten Spieler bekommen nach dem Spiel zu essen und zu trinken und dann verlassen sie das Hochzeitsfest. Unter den Spielen mit Tiermasken war die Vergegenwärtigung und Nachahmung des Bären und des Pferdes besonders beliebt. Zum letzteren habe ich in meiner Arbeit A ló az alföldi falvak dramatikus népszokásaiban (Das Pferd in den dramatischen Volksbräuchen der Dörfer der Grossen Ungarischen Tiefebene. Mit deutscher Zusammenfassung). Művelt­ség és Hagyomány. XV-XVI. 1972-1974. 299-340.) ausführlich geschrieben. Unter den Spielen mit mehreren Spielern ist - schon auch wegen der breiteren Zu­sammenhänge - die das Begräbnis parodierende Szene bemerkenswert. (Siehe dazu in die­sem Band auch das Kapitel Fastnachtbegraben bei den Szeklern von Hertelendyfalva.) Über die Totenspiele habe ich bereits öfter geschrieben. Siehe dazu ausführlicher meine Artikel in deutscher Sprache: Das Begräbnis parodierende Spiele in der ungarischen Volksüberlie­ferung. (Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 69. 1966. 267-275.) ; Zusammen­hänge von maskierten dramatischen Bräuchen mit dem Agrarkult. (Műveltség és Hagyo­mány, XIII-XIV. 1971. 723-753.) In der Nádudvaréi' Volkstradition erleben wir die verschiedensten und an Varianten sehr reichen Formen von den improvisierten, nur von einer Person gespielten und nie wiederholten Gelegenheitsszenen bis zum komplexeren Schlauspiel. (Siehe dazu die einzel­nen Unterabschnitte in dem deutschsprachigen Inhaltsverzeichnis!) Auf dem Gebiet der dra­matischen Volksbräuche können wir durch die vergleichende Analyse, durch die Aufzeich­nung der die Verbreitung zeigenden Karten nicht nur die ungarischen Bräuche, sondern auch ihre Verbindungen mit den Nachbarvölkern, die Richtungen der Übergabe und Über­nahme sowie die historischen Wurzeln des Ursprungs und der Entstehung immer klarer auf­decken. DIE BESCHENKUNGSBRÄUCHE DER HIRTEN AN FEIERTAGEN Auf dem ungarischen Sprachgebiet war der Brauch weit verbreitet, dass die Tierhalter die Hirten während des Jahres zum Teil an gewissen Kalendertagen, zum Teil bei anderer, an Kalendertage nicht gebundener Gelegenheit mit nach örtlicher Tradition bestimmten Essen und Trinken beschenkt haben. Das erste Austreiben des Tieres auf die Weide im Frühling und sein Heimtreiben im

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