Dankó Imre szerk.: A hajdúk a magyar történelemben II. (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 19. Debrecen, 1972)

Rácz István: A hajdúkerület 1790. évi követi utasítása

István Rácz DIE ABGEORDNETENWEISUNG DES HAIDUKEN-DISTRIKTS IM JAHRE 1790 In den Monaten nach dem Zusammenbruch des Systems von Josef II. waren die adeli­gen Stände mit fieberhafter Eile daran, dass ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Beschwer­den abgeholfen werde. Sie wollten auch die Erinnerung an die Reformen des sog. Königs ,,mit Hut" aus dem allgemeinen Bewusstsein tilgen. Sie bezweckten eigentlich, die Unver­sehrtheit ihrer feudal-ständischen Interessen zu sichern. Auf ihren Fahnen befanden sich die Losungen der Wiederherstellung der althergebrachten Verfassung, was in der Wirklichkeit den Anspruch der Ausübung der alten Freiheit des Adels und der weiteren Aufrechterhaltung des Verhältnisses des Leibeigenen und des Gutherrn bedeutete. Nach dem Fall des josefini­schen Systems, das als fluchbeladene Epoche für sie galt, erforderten sie gesetzliche Garantie ihrer Rechte vom Herrscher. Sie regten Lipót II. an, das Parlament einzuberufen, um demsel­ben ihre Beschwerden und Anforderungen zu unterbreiten. Es ist also zu verstehen, dass die Generalversammlung des Komitats, welche die Weisung der Abgeordneten abfasste, stür­mischer war, als alle vorigen Versammlungen. Die Kleinadeligen wollten eine breite öffentliche Meinung für ihre politischen Vor­stellungen schaffen. In ihrem Kampf für die „Verfassung" boten die gesellschaftlichen Schichten als natürliche Verbündete ihre Hilfe an, deren gesellschaftliche Bestrebungen durch die Macht des Herrschers schon beschränkt wurden, und die auch die Regierung des Josef II. jetzt beschwerlich fanden. Von diesem Gesichtpunkt aus konnten sie vor allem auf die privi­legisierten Gemeinschaften, die Jassen-Kumanen und Haiduken rechnen. Die Adeligen von Bihar begannen, auch ihre längst verlorenen Haidukenrechte zu schüren. Sie ermutigten die Bevölkerung der 20 einstigen Haidukenstädte in Bihar, die der grundherrlichen Oberhoheit des Herzogs Eszterházy und des Kapitels von Nagyvárad (Gross­wardein) unterstanden, über den Petitionsweg hinaus zum bewaffneten Widerstand. Aber die Adeligen der Tisza(Theiss)-Gegend suchten lieber nach Verbindungen mit den Hajduken­städten (Böszörmény, Hadház, Dorog, Nánás, Szoboszló, Vámospércs), die grosse Privilegien besassen, und die gern die unterstützende Hand der Adeligen annehmen wollten. Die Be­schwerden des josefinischen Systems trieben die Haiduken in gemeinsames Lager mit den Adeligen. Der Kaiser Josef hob 1787 die besorgt aufbewahrte Selbständigkeit des Haiduken­distrikts auf und zog ihn als dessen V. Bezirk unter die Oberhoheit des Komitats Szabolcs. Laut der Verordnung musste auch das Archiv des Haidukendistrikts ins Komitathaus von Szabolcs eingeliefert werden. Der innere Rechtsstand der Haidukenstädte, die Erbfolge vor allem soll­ten auf neue Gründe gelegt werden. Die Selbstverwaltung des Distrikts war eigentlich damit dem Wesen nach aufgehoben. Die alte Verwaltungsorganisation einiger Städte blieb zwar er­halten, aber die jährliche Beamtenrestauration konnte nur in Anwesenheit der Komitatsbeam­ten stattfinden, was den Verfall der Autonomie am besten zeigt. Ohne das Wissen des Komitats durfte nichteinmal eine Generalversammlung vor sich gehen. Die abgeordneten der Haiduken­städte, die das Leben der Haidukengemeinschaften auf der Generalversammlung des Distrikts zusammen geregelt hatten, mussten sich nach der neuen Ordnung bei der Generalversamm­lung des Komitats für die Weisungen des Komitats melden. Auch die Absicht der Petition um die Wiederherstellung des alten Verwaltungs- und Justizsystems der Haiduken wurde vom kö­niglichen Komissar verboten. Die Haidukenstädte wurden also 1790 von einem wirklichen Al­pendruck befreit, als die Selbständigkeit des Distrikts wieder hergestellt wurde. Nichts ist charakteristischer für die nach Verbündeten suchende Taktik der Adeligen von Szabolcs, als das, dass sie selbst die Bitte der sich am 8. Februar 1790 Haiduken am stärksten unterstützten. Obwohl es allgemein bekannt war, dass sich gerade das Komitat Szabolcs am meisten be­mühte, die Haidukenstädte unter seine Oberhoheit zu ziehen. Jetzt aber betrachteten sie die Bitte der Haiduken ausschliesslich aus taktischen Gründen als begründet.

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