Poór János: A hajdú városok gazdasági és társadalmi helyzete (1607-1720) (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 9. Debrecen, 1967)
Zusammenfassung
Städte an, die der Stadt naheliegenden Gebiete durch Ankauf, Pfändung oder Pachtung zu erwerben. Ein Teil der Hajdukenadeligen erkannte schon früh die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich aus ihren Vorreschten ergab, und bahnte den Weg einer landwirtschaftlichen Entwicklung an. Auch die Autonomie der Hajdukenstädte, die sich im Begriffe war, sich weiter zu entwickeln, wurden durch politischwirtschaftliche Faktoren bestimmt. Aus der Wichtigkeit der militärischen Aufgaben folgte, dass die Kommandanten im Soldatendienst eine entscheidende Rolle auch in bürgerlichen Angelegenheiten hatten. Das militärische Gepräge wurde in der Autonomie der Hajdukenstädte auch weiterhin aufbewahrt. Aber von der Mitte der 1610-er Jahre erschienen schon auch die Anfänge der „zivilen Regierung". Zuerst gewährte das Kolleg der Geschworenen gewisse Hilfe in gerichtlichen Angelegenheiten, seit den 1630-er Jahren erweiterte sich sein Wirkungskreis z. B. auf die Beglaubigung von Kaufs- und Verkaufsverträgen, aufs Schenken von Grundstücken usw. II. Die Krise der militärischen Lebensform und die Entwicklung der Produktionskräfte (1631 —1660) Der Auflösungsprozess der Hajdúkén, der eigentlich schon früher begann, war in den 1630-er Jahren abgeschlossen. Die Hajdúkén, die am Anfang des 17. Jahrhunderts noch einheitliche Gruppe bildeten, zerfielen in fünf Gruppen: 1. die Bewohner der sieben Hajdukenstädte, die ihre Vorrechte behielten, 2. die Gruppe der Hajdúkén, die von den siebenbürgischen Fürsten angesiedelt wurden, 3. Söldner, die in den Grenzburgen Dienst geleistet hatten, 4. Soldaten, die in der Armee einzelner Grundbesitzer gedient hatten, 5. die sog. Frei-Hajduken, die in ganz Ungarn herumstreiften und raubten. Das letzte Zusammenhalten der Mehrheit der Hajdúkén fällt auf die Zeit des dritten HajdukenaufStandes (1629 —1631). Infolge der Zerteilung, die aus der Verschiedenheit der Interessen entstand, ging die militärische und politische Bedeutung der Hajdukenbewegung stufenweise verloren. Die zerfallenen Hajdukengruppen wurden ein Spielzeug der im Lande gegeneinander kämpfenden politischen Kräfte (der Habsburg-König, die Türken und der Fürst von Siebenbürgen). Die sieben Hajdukenstädte kamen zuerst unter die Oberhoheit der Habsburger dann des Fürsten von Siebenbürgen. Die Bewohner der Städte steckten sich zum Ziel, ihre Privilegien unter allen Umständen zu schützen. Während der Zeit 1631 —1660 wurde ihr Militärdienst zweimal in Anspruch genommen: 1644 im Freiheitskrieg von György Rákóczi I. und während der polnischen Feldzüge des György Rákóczi II. am Ende der 1650-er Jahre. Aus diesem Grunde mussten die Bewohner der Hajdukenstädte ihre frühere Lebensweise aufgeben, der Militärdienst wurde immer mehr in der Hintergrund gedrängt, sie mussten für ihr Fortkommen innerhalb der Städte sorgen. Die höhere Zahl der Kauf- und Verkaufverträge von Häusern und Feldern deuten auf die grössere Bedeutung der Landwirtschaft hin. Die Felder konnten nicht mehr ohne die Bewilligung des Magistrats in Anspruch genommen werden. Auch die Zahl der in die Stadt einziehenden Leibeigenen nahm zu. Das Erscheinen der Handwerker und Kaufleute zeigen den Fortschritt der gesellschaftlichen Arbeitsverteilung. Auch der Tierhandel blühte auf, wobei die Steuerfreiheit der Hajdukenstädte von den Fürsten immer wieder befestigt wurde. Die Veränderung der Lebensform ging natürlich nicht ohne Schwierigkeiten vor sich. Ein Teil der Bewohner konnte sich entweder den veränderten Umständen nicht anpassen, oder er verfügte nicht über die finanziellen Mittel, die zu den bürgerlichen Beschäftigungen nötig waren. Diese setzten ihre frühere Lebensform fort.