Papp József: Tiszacsege (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 8. Debrecen, 1967)
Zusammenfassung
József Papp: TISZACSEGE (Monographie eines Dorfes) Der Verfasser stellt die Geschichte eines Dorfes dar, das auf eine Vergangenheit von 900 Jahren zurückblicken kann. Er forschte alle Archive, die bezüglichen Werke der Literatur auf, wo er Angaben über die Geschichte des Dorfes vorzufinden hoffte, und benutzte alle örtliche Aufzeichnungen und Quellen. In hohem Masse schöpfte er aus den Erzählungen der auch heute noch lebenden Bewohner des Dorfes. Die Geschichte des Dorfes wird in folgenden Abschnitten vom Verfasser überblickt: das Mittelalter, die Zeit der Türkenbesetzung, neue Besiedlung im 18. Jahrhundert, die Jahrzehnte vor der Aufhebung der Leibeigenschaft, die Revolution und der Freinheitskrieg in den Jahren 1848 49, die Zeit des Kapitalismus, die Räterepublik, die Bethlensche Konsolidation und die Zeit nach der Befreiung im Jahre 1945. Tiszacsege gehört zu den sog. Grossgemeinden unter den ungarischen Siedlungen in Hinsicht der Bewohnerzahl und Gebietsgrösse. Es nimmt den 184. Platz unter den 3221 selbständigen Siedlungen des Landes ein. Das Dorf liegt in der südwestlichen Ecke des Komitats Hajdú-Bihar an dem Fluss Tisza (Theiss). Das Gebiet des Dorfes umfasst auch einen klein Teil der Puszta Hortobágy. Eine grosse Anzahl der Hirten der Puszta Hortobágy stammten in den letzten Jahrhunderten aus diesem Dorf. Der Verfasser macht Landschaft anhand der Beschreibung des inneren und äusseren Gebietes des Dorfes so bekannt, dass er nicht nur die einzelnen Ortsnamen und Flurnamen angibt, sondern auch auf den Ursprung, die Bedeutung und Geschichte derselben hinweist. Zahlreiche hiesige Ortsnamen und Flurnamen waren schon im Mittelalter bekannt und in Urkunden erwähnt. In Verbindung mit der Behandlung der Ortsnamen wird vom Verfasser festgestellt, dass das hier angesiedelte Ungartum einen charakteristisch ungarischen Dorftyp u. zw. die Form der Gartensiedlung oder anders die Siedlungsform mit zwei Gewannen zustande brachte. Der Form nach unterscheidet er drei grössere Abschnitte in der Entwicklung des Dorfes. Die erste Form, das mittelalterliche Dorfbild wird vom Verfasser im Mangel an Angaben nicht dargestellt. Der zweite Abschnitt der Entwicklung umfasst das 18. und 19. Jahrhundert. Der dritte Abschnitt spielte sich in der Zeit nach der Aufhebung der Leibeigenschaft ab. Die letzteren Perioden werden ausführlicher behandelt, wobei der Verfasser behauptet, dass das Dorf der Schauplatz eines bedeutenden Warendurchlasses bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war, der infolge des Ausbaus der Eisenbahn stark zurückging. Ein besonderer Abschnitt enthält die Angaben über den Ursprung und die Bedeutung des Namens des Dorfes. Auf Grund der linguistischen Angaben und der mündlichen Überlieferung kann der Ursprung bzw. die Bedeutung des Ortsnamens nicht geklärt werden. Der Ortsname kann vielleicht seinen ehemaligen Besitzer oder Besiedler im 10. Jahrhundert bezeichnen. Der Name kommt im Schrifttum in mehreren Formen vor. Das Attribut „Tisza" ist darauf zurückzuführen, dass mehrere Ortschaften mit der Benennung Csege in Ungarn versehen waren. In dieser Zusammensetzung ist der Ortsname seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Im Abschnitt „Unser Dorf im Mittelalter" führt der Verfasser das archäologische Material an und weist nach, dass der Mensch hier schon in den ältesten Zeiten ansässig wurde. In einem Gebiet von 24 000 Joch um das Dorf hat man Kenntnis von drei Siedlungen vor der Landnahme, von denen zwei — heute Lyukashalom und Kecskés gennant — schon in der Urzeit bewohnt waren, da hier Geräte aus der Steinzeit (aus dem Neolithikum), aus der Kupfer-, Bronzezeit und aus der frühen und späten Eisenzeit ans Tageslicht kamen. Die Gegenstände aus der späten Awarenzeit, die im Gebiet von Lyukashalom und Kecskés vorgefunden, werden, deuten darauf hin, dass die Ungarn awarische Streusiedlungen zur Zeit der Landnahme hier trafen. Man kann annehmen, dass die Ungarn neben ihnen auf einer Bank der Theiss sesshaft wurden. Die alten Siedlungen verloren ihre Bewohner im Laufe der Zeit, die Ortsnamen wurden madjarisiert, aber die einstige Son derstellung dieser Siedlungen scheint in den Urkunden des 13. Jahrhunderts bewiesen zu sein. Im