Papp József: Tiszacsege (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 8. Debrecen, 1967)

Zusammenfassung

weiteren wird die Ansiedlung Sziles erwähnt, die aber früh vernichtet wurde, ihr Gebiet wurde dem Gebiet von Csege angegliedert. Ein ähnliches Schicksal fiel auch Csegeszentmiklós zu, welche Ortschaft wahrscheinlich am Ende des 16. Jahrhunderts verödete. In der Entwicklung des mittelalterlichen Dorfes spielte die Fähre an der Theiss eine wich­tige Rolle. Die Bedeutung der Fähre ergab sich aus der Tatsache, dass die Strasse, welche die grössten Industrie- und Handelsstädte Siebenbürgens mit Buda (Ofen) und Wien verband, hier die Theiss kreuzte. Dieselbe Strasse wurde von der Fleischerzunft in Debrecen seit dem Jahre 1478 regelmässig benutzt, wodurch sie eine sehr wichtige Strasse des damaligen Rinderhandels wurde. Die hiesige Strecke des Flusses war wegen ihres langsamen Laufes und ihrer verhältnis­mässig geringer Breite zum Übergang besonders geeignet, bis die Eisenbahnlinie zwischen Deb­recen und Füzesabony nicht ausgebaut wurde. Ein bedeutendes Kapitel der Geschichte von Tiszacsege begann, als das Dorf das Vorrecht eines Marktfleckens (oppidum) erhielt. Die Blütezeit seiner Entwicklung erlebte das Dorf unter der Herrschaft des Königs Mátyás, als die Tierzucht neben der Getreideproduktion an Bedeutung gewann, und als sich der Rinderhandel immer mehr entwickelte. Die mittelalterlichen Herrschaften des Dorfes bestanden aus Königen oder aus Hauptper­sonen der Könige. Der erste unter ihnen war König Béla IV. Dann stand Csege eine Zeit unter der Obergewalt des Bischofs von Eger (Erlau). Später kamen der Schatzmeister Domonkos und das Geschlecht Sártványvecse an die Reihe. Am Anfang des 14. Jahrhunderts ist es im Besitze der Familie Guth-Keled. Im Jahre 1336 ist ein hoher Offizier des Königs Károly Róbert, namens Lökös beim Vermessen des Dorfgebiets anwesend. Im 15. Jahrhundert befindet sich das Dorf im Besitze der sehr reichen Familie Agárdi-Tőke, am Ende des Jahrhunderts der Familie Hunyadi. 1490 wurde es vom Sohn des Königs Mátyás an einen Vertrauensmann der Familie, an Balázs Ráskai verkauft, dessen Tochter als Erbin in den Besitz von Tiszacsege kam. Im Kapitel ,,Die Zeit der Türkenbesetzung" stellt der Verfasser fest, dass die Anarchie, die nach der Schlacht von Mohács erfolgte, auch Csege nicht unberührt Hess. Die Bevölkerung der von den Türken besetzten Gebiete floh davon und suchte in den Komitaten in der Nachbar­schaft von Siebenbürgen im Gebiet jenseits der Theiss Zuflucht. Infolgedessen erhöhte sich die Einwohnerzahl Cseges in den Jahren 1543-1549 in bedeutendem Masse. Nach einigen Jahren aber, als die Türken die Eroberung der Burgen von Szolnok und im Gebiete jenseits der Theiss zu erobern versuchten, verödeten viele Dörfer im Gebiet Alsószabolcs, unter ihnen auch Csege pro­visorisch. Obwohl Csege nicht in die Hände der Türken kam, Hessen die Flüchtlinge im Jahre 1553 nur 57 Häuser im Dorfe zurück. Während der veränderlichen Kriegslage musste die vermin­derte Bevölkerung den Türken Steuer zahlen. Das war in den Jahren 1568, 1570, 1583. 1573, 1594, 1636 und 1648 der Fall. In Steuersachen gehörte Csege zuerst dem Sandschak von Hatvan, später dem von Szolnok an. Die Türken forderten verschiedene Arten der Steuern von der Bevölkerung an. Die staatHche Kopfsteuer, die man nach den Toren bzw. den Familienhäuptern bezahlen muss­te, betrug am Anfang 50 Aktsche. Infolge der Verschlechterung der türkischen finanziellen Lage erhöhte sich diese Summe auf 320, später 7000 Aktsche. Diese Steuer wTirde von den Bewohnern des Dorfes in einer Summe bazahlt, damit man den Balästigungen der türkischen Steuerbeamten nicht ausgesetzt sei. Die Steuerbemessung und Steuereinhebung war die Pflicht eines von den Türken beauftragten Beamten, der gegen diesen Dienst von Steuern befreit wurde. Die Türken besteuerten die verschiedenen Produkte und auch den Verbrauch. 1573 bezahlte das Dorf 300 Aktsche Fischzehntelsteuer. Ausser der staatlichen Steuer trieben die türkischen Herrschaften Steuern auch zum eigenen Nutzen ein. Bei der Steuerbemessung sollte man die effektive Ernte und den wirklichen Tierbestand in Rücksicht nehmen, da es aber in dem von den Türken besetz­ten Gebiet unmöglich war, musste sich die türkische Herrschaft mit einer Pauschalsumme beg­nügen. In diesem Jahrhundert erfolgte der Gegenangriff der kaiserlichen Armee, wobei die Bevöl­kerung von Csege wieder sehr viel litt. Ausserdem wurde das Komitat Szabolcs in den 1590-er Jahren zweimal durch die Tataren geplündert. Am 17. Oktober 1595 sitzte Erzherzog Max seine Armee, die aus 10 000 Mann bestand, bei Csege auf einer Schiffsbrücke über, um die Burg von Szolnok anzugreifen. Auf diese Kriegsereignisse ist es zurückzuführen, dass kein einziger Bewoh­ner des Dorfes im Jahre 1596 vorzufinden war, und das Dorf als verödete Ortschaft (déserta) bezeichnet wurde. Erst nach zwei Jahren wird wieder über 13 Häuser berichtet, die aber 1599 von den Tataren in Brand gesteckt wurden. Es dauerte acht Jahre, bis jemand wieder in dieser verödeten Orstschaft sesshaft wurde. Nach der schweren Niederlage der Türken bei Wien im Jahre 1683 begannen die Angriffe gegen die Türken mit voller Kraft. Durch die Kriegsereignisse wurde natürlich vor allem die fried­liche Bevölkerung betroffen, die nicht nur durch die immer währenden Kämpfe beschädigt wurden, sondern verpflichtet waren, auch die Armee zu unterhalten. Die Ortschaften des Komi­tats, die sich in der Nachbarschaft der von den Türken besetzten Gebiete befanden, waren ganz ausgestorben. Die erfolgreiche Kriegsführung bedeutete nicht nur die Befreiung von den Türken,

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