Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 6. (Hajdúböszörmény, 1987)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Über die Familie von György Komáromi Csipkés

István Szendrey ÜBER DIE FAMILIE VON GYÖRGY KOMÁROMI CSIPKÉS Über den Debrecener Prediger und Bibelübersetzer György Komáromi Csipkés wissen wir ver­hältnismässig viel und in Wirklichkeit doch so wenig. Wie bekannt wurde er 1628 in Komárom gebo­ren und war erst 50 Jahre alt, als er 1628 in Debrecen verstarb. Es ist anzunehmen, dass er — wenn auch nicht gerade begütert, so doch nicht ganz mittellos — nach Debrecen und Sárospatak kam, um schliesslich Seelsorger von Debrecen zu werden, wo er dann auch heiratete. Aus seinen Testament lässt sich aber weder auf seine familiären Beziehungen noch auf seinen Besitz genau folgern. Fest steht nur, dass alles, was sie besassen, Frucht ihrer Hände Arbeit war. Hier wird aber nicht erwähnt, dass sie Immobilien besessen hätten. Auch von ihren Kindern ist nur im allgemeinen die Rede. So lässt sich heute also nur sagen, dass sie über ein bedeutendes Vermögen verfügten. Und aus anderen Quellen wissen wir, dass sie einen Sohn und eine Tochter hatten. Auch über den Sohn György Komáromi Csipkés II. wissen wir im Grunde genommen so aller­hand, eigentlich aber recht wenig. So bleibt z. B. unbekannt,wann er genau geboren wurde, und auch sein Sterbedatum kann nur ungefähr auf die Zeit um 1730 angesetzt werden. Mehr ist jedoch darüber bekannt, dass er ein gebildeter und im Ausland geschulter, reicher Büger von Eebrecen war, der durch das Vertrauen von Ferenc Rákóczi II. zum Untergespan von Bihar und später zum Haupt­richter von Debrecen und Mittelsmann beim Frieden von Szatmár wurde. Für dieses sein Wirken erhielt er von Wien eine Renumeration und einen Pfandbesitz,, z. B. das ihren Namen rasch deter­minierende Dorf Kóly, doch in Vajda und in dem Marktflecken Bihar besass er Güter. Bekannt sind dann wieder die Nachkommen von György Komáromi Csipkés II., ihre Besitz­verhältnisse jedoch weniger. Sein Sohn György Komáromi Csipkés III. (später Komáromi von Kóly) wurde 1715 Untergespan des Komitats Békés. Er nannte sich zu jener Zeit schon György Komáromi von Kóly (ung. : kólyi Komáromi György), obschon sich sein Besitz nicht in Kóly konzentrierte, sondern in dem von einem Debrecener Bürger-Halbadeligen, dem Sohn von János Bernáth, erwor­benen Ottomány. Um diese Zeit ging der alte Familienname Csipkés verloren. Aus einem Standes­brief, der nach dem Tod von György Komáromi Csipkés von Kóly und seiner Frau zusammenge­stellt wurde, sind seine Familie und ihr Besitz bekannt. Es handelte sich hier um eine reiche Familie aus Bihar mittlerem Grundbesitz, über die nichts besser berichten könnte als eben der hier veröf­fentlichte Standesbrief. Er erbringt einen ausgezeichneten Beweis für die Umformung des Famili­ennamens, dann für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weg einer einst armen bürgerlichen, später dann Intelligenzlerfamilie. (Seit der Bearbeitung hat das Original seinen Platz im Debrecener Déri-Museum gefunden.) 82

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