Nyakas Miklós szerk.: Hajdúsági Múzeum Évkönyve 6. (Hajdúböszörmény, 1987)
NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Mytische Gestalten im Volksglauben von Hajdúböszörmény
Gábor Barna MYTHISCHE GESTALTEN IM VOLKSGLAUBEN VON HAJDÚBÖSZÖRMÉNY Von den herkömmlichen Bräuchen und Glaubensarten aus der Landschaft Hajdúság, die ja eine so spezifische ethnographische Gruppe vertritt, sowie aus den einzelnen Hajdústádten wissen wir nur recht wenig. Umso wichtiger werden nun die Angaben zu den Glaubensarten, die wir während der sechziger Jahre in Hajdúböszörmény, der grössten Hajdú-Stadt, gesammelt haben. Mit der vorliegenden kurzen Mitteilung sollen die mythischen Gestalten der Glaubensvorstellungen gezeigt werden sowie die Personen mit übernatürlichen Kräften und übernatürliche Wesen. In der Glaubenswelt nehmen die Vorstellungen von Hexen (ung : boszorkány) die wichtigste Rolle ein Kennzeichnend hierfür ist, dass jede Wehfrau als solche angesehen wird. Reich sind die Geschichten zu den Glaubensvorstellungen der Hexen vom St. Georgstag. Unter den Gestalten der ungarischen Glaubensvorstellungen nimmt der Schamane (ung.: táltos) den ältesten Platz ein. Viele Geschichten erzählen von seinen Kämpfen und seinen Verwandlungen in Tiere. In weiten Kreisen sind auch die Geschichten zu den Glaubensvorstellungen von den weisen Hirten (ung.: tudós pásztor), den weisen Heilkünstlern (ung.: tudós gyógyító) und den Totensehern (ung.: halottlátó) verbreitet, während die Gestalt des Schwarzkünstlers (ung.: garabonciás diák) nur noch in Redensarten bewahrt wird. Die archaischen unter den übernatürlichen Geschichten berichten vom Wechselbalg (ung. : váltott gyerek), vom Alphuhn (ung. : lidérccsirke), vom Teufel (ung. : ördög) und vom Gespenst (ung. : kísértet). Die hier aufgezeichneten Angaben stammen vorwiegend von reformiertgläubigen Landwirten und Hirten. 188