Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

Verzierung finden wir auch auf den Tellern aus Beszterce. Unter den ande­ren Tellern für den täglichen Gebrauch, die in Kassa, Iglo und Miskolc her­gestellt wurden, fallen besonders die Durchbruch- und Flechtverzierungen auf. Ein hervorragendes Stück ist die Schüssel aus Szilvás mit dem Sonnen­strahlenmuster. Das tägliche Gebrauchsgeschirr, die Krüge, Gewürzbehälter und Sossen­schüsseln, die in den beiden folgenden Schaukästen ausgestellt sind, spiegeln klassizistische Formen wider. Besonders fein in der Verarbeitung sind der kleine Topf mit Griff und der geflochtene Korb aus Kassa. Als charakte­ristisch können auch die Behälter aus Iglo und Murány angesehen werden, die mit Löwengriffen, Monogrammen und Abziehbildern geschückt sind. Zu den besonderen Exemplaren gehören hier auch die Gewürzhalter für den Tisch mit ihren Durchbruch- und Flechtmustern und der blauen Bemalung. Die Porzellanherstellung begann in Ungarn verhältnismässig spät und zwar erst im 19. Jahrhundert. Der Grund hierfür lag in erster Linie darin, dass der Hof die Wiener Porzellanfabrik, die als kaiserlicher Besitz in den öster­reichischen Ländern das Privileg genoss, vor einem eventuellen Marktwett­streit bewahren wollte. Daher wurden die Bestrebungen um eine selbständige ungarische Porzellanherstellung von österreichischer Seite vereitelt. In der hiesigen Ausstellung wird Gebrauchsgeschirr von bescheidenerem Anspruch gezeigt, das aus der Regecer Fabrik Ferdinand Bretzenheims stammt, und zwar aus der Anfangszeit dieser Fabrik. Dies wird besonders durch die grünlich-weisse Glasur deutlich. Als Verzierung des Geschirrs tritt fast tusnahmslos immer wieder dass allgemein beliebte Petersilienblatt­muster auf. Zwischen zwei glatten Linien gemalt erscheint es am Rande der Suppenschüssel oder anderer Schüsseln und auf dem Tintenfass. Die andere Suppenschüssel ist mit dem bescheidenen sog. Ranftl-Muster geschmückt. Neben dem bürgerlichen Gebrauchsgeschirr wurden in der Regecer Fabrik auch volkstümliche Formen hergestellt. Unter den ungarischen Porzellanfabriken hat sich der Name der Herender Fabrik am bekanntesten gemacht. Das Herender Material des Déri Museums stammt aus den Jahren 1850—60, aus jener Zeit, die mit Recht die Glanzzeit der Fabrik genannt werden kann. Von den europäischen Fabriken, hatte die Meissener den grössten Einfluss auf Herend. Im ersten Herender Schaukasten schmückt der buntgefiederte kleine Vogel aus dem original Meissener Rotschild-Muster das Frühstücks-service. Von der 1850-er Jahren an wurde der Einfluss orientalischer, chinesischer, und japanischer, Porzellane immer stärker auf das Herender. Eines der schönsten Beispiele hierfür ist das Fisch­Muster, das auf dem Schmuckschüsselchen erscheint; an der Aussenseite der Schüssel ist das sog. walisische Muster zu sehen. Plastiken wurden in dieser Fabrik immer nur in sehr in geringer Zahl hergestellt. Die im zweiten Heren­der Schaukasten ausgestellten Teller spiegeln orientalischen Einfluss wider. Die Einwirkung einer anderen bekannten europäischen Fabrik in Sevres zeigt sich mit dem sog. Dubarry-Muster auf den beiden Obsthaltern. Im dritten Herender Schaukasten wird ein Essservice gezeigt. Dies im Jahre 1856 hergestellte Service ist mit seinen etwas geometrisch gestalteten Blumen ein frühes Exemplar des seltenen ungarischen Stils. 390

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