Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

hundert heraus. Daneben ist das Spetum, eine spiessförmige Waffe mit nach unten gebogenen Seitenklingen, dam, im 15—16. Jahrhundert gebräuchlich war, ausgestellt. In ihrer Form ähnlich, jedoch mit halbmondförmigen Sei­tenklingen versehen, ist die Infanteriewaffe aus dem 15—16. Jahrhundert, die Runka. Auch sie wurde das Spetum zu einer Schmuckwaffe. Die letzte landsenförmige Stosswaffe ist das Sponton, das sich im 17—18. Jahrhundert aus dem Partisan heraus entwickelte und vor allem in der Rangbezeichnung eine Rolle spielte. Die nächste Einheit bilden die Schutzwaffen. Unter den im ersten Schau­kasten gezeigten Helmen, den sog. offenen Helmen, entwickelten sich die Morionen zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Spanien. In der mittleren Reihe sind geschlossene Helme zu sehen, die bereits den ganzen Kopf umschlossen. Der Eisenhut aus dem 15. Jahrhundert, der die Form eines Hutes mit Krem­pe hat, ist ein besonderes Stück im folgenden Schaukasten. Daneben fin­den wir die sog. Krebsschwanzhelme, die ihren Namen von dem segmentför­migen Nackenschutz her tragen. Diese offenen Helmformen wurden bei uns in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter Einwirkung der Türken bekannt und beliebt. Während der Helm zum Schutz des Kopfes diente, waren die übrigen Kör­perteile mit verschiedenen Harnischen bedeckt. Gemeinsam mit der ge­flochtenen Eisendrahtkappe bildete das Kettenhemd die ungarische Schutz­waffe. Um die Harnische herum wurden Schilde angebracht. Der jüngste unter ihnen ist der sog. Pavese, ein stehender Schild, der als Schutzwaffe des Fussvolkes im Herr von König Matthias benutzt wurde. Neben den Se­hilden werden Schlagwaffen gezeigt, zum grössten Teil Streitkolben. Ihre beiden Haupttypen, der Federkolben und der gelappte Streitkolben, sind hier zu sehen. Unter den Jagdwaffen zeugen die Falkenkappe, mit der man bei der im Mittelalter so beliebten Falkenjagd dem Falken den Kopf bedeckte, die auf der Jagd genutzte Steinschleuder und die Pfeile — siptze und gekrönte — von mannigfaltiger Abwechslung. Durch ihr pompöses Äusseres fallen die Jagdmesser auf. Am Boden des Schaukastens sind Dolche zu sehen. Sie bil­den eine besondere Gruppe innerhalb der Kurzwaffen. Der Dolch gehörte zur Bewaffnung eines Reiters; damit gab dieser beim Kampf seinem Gege­ner den Gnadenstoss. Hierdurch erhielt diese Waffe auch ihren Namen: Mi­sericordia — Gnadendolch. Als eine der ältesten Schusswaffen gilt die Armb­rust. In der oberen Reihe sind Exemplare aus dem 15. Jahrhundert ausge­stellt. Im Laufe der Zeit verloren diese Waffen aber in ihrer eigentlichen Verwendung an Bedeutung; sie wurden immer mehr als Jagdwaffen einge­setzt im 17. Jahrhundert. Neben ihnen sind die Schusswaffen ausgestellt. Ihrer reichen Verzierungen wegen sind die Jagdgewehre beachtenswert. Im Schaukasten sind kleinere Schusswaffen und Pistolen zu sehen. Ein charakte­ristisches Beispiel sind die verzierten Pistolen mit Rundschloss aus der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In der Mitte des Schaukastens wird eine interessante Waffe, der sog. Topor, ein Zierfokosch mit Schiessvorrichtung, gezeigt. Dies Exemplar aus dem 17. Jahrhundert ist mit einer Axt, einem Gewehr und herausziehbaren Dolchteilen versehen. 377

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