Vezető a Déri Múzeum kiállításaihoz (Debrecen, 1978)

Deutscher Auszug

nach dem Haus), Wiese, Weide und Wald in gewissem Umlang verteilt. Zum Haus gehörten auch noch der Garten, wo Gemüse und Wein gepflanzt und angebaut wurden. Bis zum Anfang des XVIII. Jahrhunderts kaufte Debrecen reisige Boden­flächen von den entvölkerten Pussten der Tiefebene auf. Einen Teil davon bekamen die Einwohner (Knechtboden), den Rest besass die Stadt selbst als entsprechendes Entgeld teil. Die sich entfaltete Civis-Wirtschaft bestand notwendigerweise aus mehre­ren Einheiten : a) die Stadt war von einem Gartengürtel umgeben b) ausserhalb der Gärten erstreckten sich die gemeinsam genutzten Bin­nenweiden c) auf den Ackerböden wurden Einzelhöfe gebaut, die über die Stadttore hinaus die Meierzentren der Ackerwirtschaft bildeten d) auf den waldigen Auen bauten die Wirte für ihr Vieh Winterquartiere, die später wahrscheinlich auch Einzelhöfe wurden, e) ausserhalb der Ackerzone befanden sich die Aussenweiden (Hortobágy!), wo die Debrecener eine extensive Viehhaltung betreiben. Unsere Ausstellung macht den Besucher auch mit den für die XVIII — XIX. Jahrhunderte charakteristischen Arbeitsgeräten der Civis-Bauernwirt­schaft und mit den wichtigsten Gebrauchsgegenständen der Wirte bekannt. Der Debrecener Holzpflug ist wahrscheinlich schon im Mittelalter dem hier ausgestellten Stück ähnlich gewesen. Dieser Typ wurde in Debrecen in den 1860-er Jahren von dem zeitlichen Eisenpflug verdrängt. Der Sttelkopf aus Tiszafüred zeigt eine Form, wie sie zur Zeit der Landnahme üblich war. Die Stachelegge war ein uraltes Samendeckegerät. Die nacheinanderfolgenden Schaukästen zeugen davon, dass sich die Form der geschmiedeten Ernte­sichel während der Jahrhunderte nicht veränderte. In der Umgebung von Debrecen wurde das Getreide im übrigen seit dem XVII. Jahrhundert nicht mit der Sichel geerntet, sondern gemäht, bedeckt. So hatte der Dreschflegel bei uns nur eine sekundäre Rolle, da der Same mit dem Pferd aus der Ähre gedrohchen wurde. Die Dreschgeräte, die Dreschgabel, der krummzah­nige Dreschrechen, der Besen, die Wurfschaufel, die Lederschwinge soll das Ungarntum schon vor der Landnahme gekannt haben. Es verbreiteten sich im XIX. Jahrhundert die verschiedenen Lüfterschwingen (das ausgestellte Exemplar vertritt den ältesten Typ, den in Ungarn bekannt ist). Die vorge­führten Mühlen mit Handbetrieb sind für die Mitte des XIX. Jahrhunderts kennzeichnend, daneben sind aber auch eine Reihe archaischer Geräte in der Ausstellung zu finden (Pflanzholz, Schoberschneider, Holzhaken zum Heuziehen). Der Müller und der Hirt kerbten die Zahl der abgenommenen Säcke und des Viehs jahrhundertelang in das Kerbholz ein. Das Getreide wurde in Scheffeln gemessen. Ein uraltes Gerät zum Getreidespeichern ist der verklebte Rutenkorb. Mit einigen schönen Geräten wiesen wir darauf hin, dass einst auch um Debrecen reiche Weingärten lagen (Holzweinpresse, archaische Schneidemes­ser, die Holz- und Kürbisgeräte zum Weinmachen, eine Alarmkanone aus dem XVI. Jahrhundert, usw.). 359

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