A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2006 (Debrecen, 2007)

Irodalomtörténet - Bakó Endre: Nadányi Zoltán Nagyvárad irodalmi életében (1914–1920)

108 BAKÓ ENDRE Bakó, Endre ZOLTÁN NADÁNYI IM LITERARISCHEN LEBEN VON NAGYVÁRAD (ORADEA, GROSSWARDEIN) 1914-1920 Der Dichter Zoltán Nadányi (1892-1955) war 1910-14 Student an der juristischen Akademie in Großwardein, er schloss aber seine Studien nicht ab und trat keine juristische Laufbahn an, sondern begann beim Blatt Nagyvárad als Freiwilliger zu arbeiten. Er schrieb Feuilletons, Es­says, Theaterkritiken und galt mit seiner Meinung 1916 schon als Auto­rität. Die Aufträge, Kritiken zu den Büchern der im lokalen literarischen Leben als hervorragend angesehenen Autoren (Boldizsár Kollányi, János Pelle, Sándor Antal, Ákos Dutka) zu verfassen, wurden mit Vorliebe ihm zugeteilt. Er wurde Mitglied und dann Vorstandsmitglied der lokalen Li­teraturgesellschaft namens Szigligeti-Gesellschaft, die sich 1917 erneuer­te und auch die Publikation der neuen Gedichtsbänder von Nadányi und Dutka unternahm. Der Lyrikband „Kerekerdő" war nun sein viertes Buch, es markiert aber trotzdem den Anfang seiner literarischen Laufbahn, die vorangehenden waren von weniger Bedeutung. In diesem spricht schon der „Nyugaf'-Schüler, genauer genommen der von Babits und Kosztolá­nyi. Die auffallendsten Besonderheiten dieser Gedichte sind das Ignorie­ren der Wirklichkeit, die kunstvoll geschliffene Form und die Verhüllung des lyrischen Ichs. Die Farbenmischung des Impressionismus und die Or­namentik der Sezession beeinflussten ihn gleichermaßen. Der Band wur­de grundsätzlich gut von der Kritik aufgenommen, so z. B. auch von Árpád Tóth. Nadányi blieb bis 1920 im nun zu Rumänien gehörenden Oradea, nahm an der Gründung der ersten Ady-Gesellschaft teil, später arbeitete er zusammen mit Béla Zsolt in der Redaktion der Literaturzeitschrift „Ta­vasz", aber noch in dem selben Jahr ließ er sich repatriieren und setzte sei­ne dichterische Laufbahn in Ungarn fort.

Next

/
Oldalképek
Tartalom