A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2002-2003 (Debrecen, 2003)

Történelem - Seres István: „Der Kampf der Arader mit den Komádiern” – Der geschichtliche Hintergrund einer serbischen Volksballade und die Arader Gefangenschaft des Kuruzen-Hauptkapitäns György Szunyogh 1704–1706 (Daten zur rákóczizeitlichen Geschichte Komádis)

István Seres „DER KAMPF DER ARADER MIT DEN KOMÁDIERN" - DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND EINER SERBISCHEN VOLKSBALLADE UND DIE ARADER GEFANGENSCHAFT DES KURUZEN-HAUPTKAPITÄNS GYÖRGY SZUNYOGH 1704-1706 (Daten zur rákóczizeitlichen Geschichte Komádis) Eines der Hauptprobleme des von Ferencz Rákóczi II. geführten Unabhängigkeitskampfes war die feindliche Haltung der vom österreichischen Kaiser privilegierten südslawischen Grenz­wache. Das Militär der in den Jahren von dem Freiheitskampf ins Leben gerufenen Militärgrenze stellte sich scharf gegen die ungarischen Bestrebungen. In unserer Arbeit versuchen wir im Zusammenhang mit einer serbischen Ballade die Kämpfe der serbischen Grenzwächter und der Kuruzen im Grenzgebiet darzustellen. Eine der seltenen Perlen der Epik des südslawischen Grenzgebietes ist die Volksballade „Der Kampf der Arader mit den Komádiern", die der Schöpfer der serbischen Literatursprache, Vuk Sztefan Karadzsics, 1829 von einem Sänger aus Szenttamás Namens Gruje Meancity gehört und aufgeschrieben hat. Die Ballade erzählt von einer der erfolgreichen Touren der serbischen Grenz­wächter an der Mieresch (granicsárok) gegen die Ungarn. Der Handlung zufolge nahmen die Leutnante Baja und Rcskovity (Rcsak) Peja des Arader Hauptkapitäns Tukelija im Verlauf des Kampfes gegen die Kuruzen bei Kornádi deren Befehlshaber „General Sunog" und einen der ungarischen Leutnante gefangen. Im Winter 1704 griffen die Mieresch-Serben tatsächlich die Stadt Kornádi an und nahmen im Zuge des Angriffs den Hauptkapitän der Haidukenstädte des Komitats Bihar, György Szúnyog und Oberleutnant György Boda gefangen. Rákóczi gelang es erst im Verlauf langwieriger Verhandlungen seine Anhänger nach eineinhalb Jahren aus der Arader Gefangenschaft zu befreien. Obwohl auf die geschichtlichen Grundlagen der Ballade schon früher hingewiesen wurde, versuche ich nun zum ersten Mal, ihre Entstehung auf Grund historischer (archivaler) und eth­nologischer Quellen nachzuzeichnen. Der Angriff der Serben auf Kornádi wird auch untermauert von der Komádier Volkstradition sowie von einer Eintragung im Protokoll der reformierten Kirche der Stadt aus dem Jahr 1843, derzufolge die Erinnerung an den Angriff auf Kornádi unter den Serben von Rác-Ittebe noch lange weitergelebt hat. Die vom Angriff auf Kornádi handelnde Ballade aus Szenttamás sowie die unter den Serben von Rác-Ittebe erhalten gebliebenen historischen Traditionen lassen vermuten, dass die Erinne­rung an den Krieg mit den Kuruzen im verstreuten serbischen Militär nach der Liquidierung der Militärgrenze auch weiterhin erhalten geblieben ist. Diese Daten wurden aber bisher weder von ungarischer noch von serbischer Seite gesammelt und aufgearbeitet. 170

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