A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 2000-2001 (Debrecen, 2001)

Művészettörténet, iparművészettörténet - P. Szalay Emőke: Goldschmiedarbeiten aus dem 17. Jahrhundert in de Gemeinden der Reformierten Kirche in der Karpato-Ukraine

Emőke, P. Szalay GOLDSCHMIEDEARBEITEN AUS DEM 17. JAHRHUNDERT IN DEN GEMEINDEN DER REFORMIERTEN KIRCHE IN DER KARPATO-UKRAINE Anfang des 17. Jahrhunderts schenkten reformierte Gemeinden ihren Kirchen viele neue Gegenstände. Da es in der Reformierten Kirche keine Vorschriften zu Material und Form der Gefäße gab, die beim Abendmahl verwendet werden durften, weisen die zu diesem Zweck dienenden heiligen Gefäße, meist Tafelgeschirr, die in dieser Zeit allgemein verbreiteten Formen auf. Im 17. Jh. wurden in den reformierten Gemeinden Ungarns die beliebtesten Silberbecher geschenkt. Allgemein bekannt war der sog. „Haifischhautbecher", der seinen Namen von seiner dicht punzierten Oberfläche bekam. Der trichterförmige Becher geht auf das 16. Jh. zurück. Das beliebteste Tafelgeschirr des 17. Jahrhunderts war der sog. Fußbecher mit stumpfkegelförmigem Unterteil. Die Reformierte Kirche in der Karpato-Ukraine umfasst 110 ungarische reformierte Ge­meinden. Im Laufe unserer Forschung haben wir 24 Abendmahl-Weinbecher der obigen Formen gefunden. Diese Gefäße werden auch heute noch in den reformierten Gemeinden aufbewahrt, so waren sie bis jetzt für die Forschung unbekannt. Da die Mehrheit der Silbergegenstände nicht mit einem Goldschmiedemerkzeichen versehen ist, haben wir versucht, ihre Herkunft durch ver­gleichende Analyse zu bestimmen. Einer der Haifischhautbecher ist eine Goldschmiedearbeit aus Kosice (Slowakei), den anderen haben wir mit der kaum bekannten Goldschmiede in Baia Mare (Rumänien) verbunden. Die nächste Gruppe besteht aus trichterförmigen und Randleistenbechern. Unter diesen vermuten wir je eine Goldschmiedearbeit aus Zvolen (Slowakei), Baia Mare (Ru­mänien) und eventuell KoSice (Slowakei). Drei von den Fußbechern können eindeutig Herstel­lungsorten zugeordnet werden: Debrecen und Satu Mare (Rumänien), bei zweien dagegen ver­muten wir ihre Herkunft aus Cluj (Rumänien) oder Uzhorod (Ukraine). Bei der Vorstellung der Silberbecher haben wir auch die Namen in den Inschriften auf ihnen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Stifter allesamt kleinadeliger Herkunft waren. Auch bei den Bechern ohne Inschrift konnten wir feststellen, dass sie aus kleinadeligen Dörfern in Bereg und Máramaros stammen. Diese Becher liefern zusätzliche Beweise für die Bindung dieser Schicht an ihre Kirche. 248

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