A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1995-1996 (Debrecen, 1998)

Művészettörténet, Iparművészettörténet - P. Szalay Emőke: Zinngeschirr im Komitat Békés

Emőke Szalay, P. ZINNGESCHIRR IM KOMITAT BÉKÉS Aus den Förderungsmitteln des Nationalen Kulturfonds konnte die Bestandsaufnahme des Zinngeschirrs im Komitat Békés durchgeführt werden. Da das Gebiet des Komitats während der Türkenherrschaft starken Zerstörungen unterlag, wurde aus der Zeit von dem 18. Jahrhundert kaum ein Gegenstand aufgefunden. Infolge der erwähnten historischen Ursachen weist auch das Zunftwesen keine bedeutende Vergangenheit in der Geschichte des Komitats auf, so blieben auch die Zinngegenstände zu diesem Benutzungszweck - nämlich die im Gebrauch der Zünfte - fast ohne Ausnahme nicht erhalten. Demzufolge wurde Zinngeschirr nur von der Kirchen aufbewahrt, was im Fall der slowakischen und deutschen Ansiedler die evangelische und bei der ungarischen Bevölkerung die kalvinistische Kirche bedeutete. Das Ergebnis der Bestandsaufnahme liefert weitere Beweise für die bisher gewonnenen Kenntnisse: für das Tiefland habe das Zentrum der Zinngeschirrherstellung in Oberungarn, und zwar das in Kassa (Kaschau), eine entscheidende Rolle gespielt. Weitere Angaben wurden uns in Bezug auf das Debrecener Zinngeschirr bekannt, und auch darüber, daß es von Győr (Raab) aus ebenfalls in diese Gegend geraten sei. Es kann aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Traditionstreue der kalvinistischen Kirche erklärt werden, daß die als typisch zu betrachtenden Zinnkannen mit Schnabel fast ausschließlich aus Oberungarn stammen, während es unter den Schüsseln und Tellern ohne charakteristische Eigenschaften welche aus Siebenbürgen, genauer aus Nagyszeben (Hermannstadt), gibt. Das Erscheinen des Zinngeschirrs von Buda (Ofen) im 19. Jahrhundert deutet auf die allmähliche Abwendung von den Bezugsgebieten des 18. Jahrhunderts hin. 402

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