A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1992-1993 (Debrecen, 1994)

Történelem - Módy György: Franziskaner und Dominikaner in Debrecen bis zur Reformationszeit

Das Gebäude des Klosters wurde von der Stadt zum Spital, zum Krankenhaus und Asyl der Armen umgebaut und mit dem 1529 gründeten Stadtspital verbnden. 1561 wurde das Grundstück mit dem Gebäude von János Zsigmond, Fürst von Siebenbürgen der Stadt gege­ben. Das ehemalige Klostergebäude — wie auch die gotische Sankt-Andreas-Kirche —, wurde durch das Großfeuer im Herbst 1564 beschädigt. Sie wurde von der Stadt restauriert und 1578 wurde das Gebäude mit dem Garten von Kristóf Báthori, dem Fürsten von Siebenbür­gen, als ewige Spende der Stadt gegeben. Debrecen wurde vom Kaplan in Várad ohne Wi­derspruch in diesen Besitz gesetzt. Das sogenannte innere Spital wurde 1640 wieder durch Feuer beschädigt, aber nach einem Zeugenverhörsprotokoll aus 1717 waren die bemalten Wände des früheren Refektoriums in den 1660er Jahren noch erkennbar. 28 Man gehe sich noch darauf ein, inwiefern die Franziskaner neben der ihnen in der Religi­on der Ansiedlung zugekommenen Rolle auf die Bildung und den Unterricht eine Wirkung ausübten. Debrecen wurde nach dem Jahre 1361 auch rechtlich zu gutsherrlichem Marktflec­ken (oppidum). Nach 1450 wurde ein über die frühere Erstreckung überteffendes Herr­schaftsgut von hier verwaltet, und die Stadt wurde zu wirtschaftlichem Zentrum des östlichen Teil der Tiefebene. Die Zunahme der Bevölkerung und des Vermögens der Bewohner war mit dieser jahrhundertlangen Entwicklung in Wechselwirkung. Wenn auch die Franziskaner eine Schule hatten obwohl es dafür die Angaben fehlen-, und dürfte sich die frühere Pfarre­Schule am Ende des 15. Jahrhunderts zur Stadtschule entwickelt haben, wurde Debrecen nicht zum kulturellen Zentrum des Gebiets. András Kubinyi, der die "hierarchisch-räumliche" Anordnung des Stadtnetzes am Ende des Mittelalters demonstrierte, bewies, daß das kultu­relle Zentrum der Bischofsitz, das geographisch in der Nähe von Debrecen liegende Várad war. Diese Tatsache wäre der Beweis dafür, daß an der Krakauer Universität zwischen 1440— 1517 nur 17 Student aus Debrecen studierte und an der Wiener Universität 1523 der erste Debreciner immatrikuliert wurde. 29 Ich bin also der Meinung, die Unterrichtstätigkeit der Franziskaner dürfte nicht zum Studium der Debreciner an den Universitäten im Ausland bei­getragen habe. Auch die wahrscheinlich von den 1480er Jahren vorhandene Stadtschule war damit zufrieden — wie Gusztáv Bölcskei darauf hinwies —, die Kenntnisse, die ein Kaufmann­Gcwerbtribender-Bürger mit höheren Ansprüchen braucht, zu unterrichten. 30 Diese wurden zu Kaufleuten und Zunftmeistern, die die Amter der Stadt übernahmen und auch die in der Verwaltung des Herrschaftsguts in Debrecen tätig waren. 28 Lajos Zoltai: Települések z.W.29. — István Balogh: Debrecen z.W.12. 29 András Kubinyi: A középkori magyarországi városhálózat hierarchikus térbeli rendjének kérdéséhez. = Településtudományi Közlemények 23. (Bp. 1971) 74—76. — Károly Schrauf: A bécsi egyetem ma­gyar nemzetének anyakönyve 1433-tól 1630-ig (1902.) 186. 30 Bölcskei: z.W.9—10. 108

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