A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1991 (Debrecen, 1993)

Művészettörténet - Sz. Kürti Katalin: Theatergeschichte–Photogeschichte, Schauspielerphotos aus Debrecen 1865–1944

Katalin Sz. Kürti: THEATERGESCHICHTE - PIIOTOGESCHICHTE SCHAUSPIELERPIIOTOS AUS DEBRECEN 1865-1944 1990 hat man die 200. Jahreswende der Entstehung der ungarischen Schauspielkunst gefeiert. Auch in Debrecen gastierte vor fast 200 Jahren, im Jahre 1798 die Gesellschaft für Nationale Schauspielkunst (Nem­zeti Játékszíni Társaság) zum ersten Mal. Die fahrenden Schauspieler, "Tagelöhner der Nation" spielten zu­nächst in den Höfen von Wirtshäusern, in provisorisch aufgestellten, schnell gezimmerten Scheunen und verbreiteten auf diese Weise die Nationalkultur, die Nationalsprache und die Nationalliteratur. Unter ihnen waren auch Dichter wie Sándor Petőfi, János Arany, aber auch berühmte Schauspieler wie Déryné, Kantomé, Márton Lendvay, Károly Megyeri. Vor 125 Jahren, im Oktober 1865 wurde in Debrecen das erste Theater eröffnet, es trägt seit 1916 den Namen Csokonai Színház. Zu diesem Jubiläum hat das Museum Déri eine Gedenkausstellung organisiert, wo zeitgenössiesche Dokumente, Plakate und Programmhefte zur Schau gestellt wurden. In beträchtlicher Zahl hat man auch Photos gezeigt, dieser Beitrag behandelt die Photos und gibt einen Katalog der. ausgestellten Schauspielerphotos. Die ersten Photographen erschienen 1863-65 in Debrecen. So ist die Debrecziner Photogeschichte ge­nauso alt wie die Geschichte des Theaters in der Stadt. Diese Tatsache erklärt den Titel dieses Beitrags. Die ersten Schauspielerphotos wurden von 1865 an in dem Photoatclier von Károly Gondy und István Fgey ge­macht. Die meisten aufnahmen zeigen "die Nachtigall der Nation" Lujza Blaha, die 1 5jährig ihre Künstlerla­ufbahn in Debrecen begonnen hat. Mehrere Photos stellen die besten Prosaschauspieler des Theaters sowie Opernsänger dar, von denen viele auch im Ausland bekannt waren. (Ferenc Fektér, Fmma Morzsái, Alajos Bogyó) Die Photos aus dem Atelier Gondy-F.gey wurden auch von József Marástoni verwendet, als er im Jahre 1870 ein Gruppenbild über das Thcaterensemble in Steinzeichnung angefertigt hat. Die Photographen Gondy-Fgey, die Gebrüder Letzter. Albert Papp, János Varságh und andere Debrec­ziner Photographen des letzten Jahrhunderts haben anfangs sog. Visitenphotos (im Format einer Visitenkar­te), später sog. Cabinet-, Makart- und Souvenir-Photos von den Stars gemacht, die von Schauspielern selbst mit einer Widmung den Anhängern geschenkt werden konnten. So kamen die Photos der Naiven, der Soub­retten, der Bonvivants und Hcldentcnöre nicht nur in die Photoalben der Familien, sondern auch als Porträts an die Wände der Wohnungen. Am Anfang unseres Jahrhunderts wurden die Photos immer billiger und in ihrer Qualität immer ansp­ruchsloser. Illustrierte und Theaterzeitungen erschienen, so auch in Debrecen die Zeitung "Színházi Figaró". In dieser Zeitung veröffentlichte man Zivil- und Theaterphotos der führenden Schauspieler, in der Zeit 1918-20 z. B. die von Hanna Honthy, der berühmten Soubrette. Der Photograph der Zeitung "Színházi Fi­garó" war Vince Takács, der in dem Salon der Zeitung öfter Ausstellungen aus den Photos berühmter Scha­uspieler, Theaterstücke oder Operetten veranstaltet hat. Zur gleichen Zeit wirkten auch die Photographen Kozmann und Ko., József Letzter, Antal Balkányi (Fr ist später in den USA zu einem berühmten Filmstarphotographen geworden). Die Aufnahmen wurden in At­eliers angefertigt, erst in den 20-er Jahren begann ein Teil der Photographen seine Aufnahmen im Ilieater zu machen. Außer den Reportphotographen besuchte noch der Atelier-Besitzer Berzéki die Theaterproben, aus den Jahren 1920-1940 stammen die meisten Szenenbilder von ihm. Die in der Ausstellung gezeigten Photos kamen aus verschiedenen Sammlungen des Déri-Museums, von Privatsammlern bzw. aus Gaben verschiedener Familien. Bereits zur Zeit der Vorbereitung der Ausstellung Photogeschichte - Familiengeschichte im Jahre 1987 erwarb das Museum mehrere Schauspielerphotos. In der Zeit danach, als es bekannt wurde, daß eine Ausstellung zur Theatergeschichte vorbereitet wird, erhielt das Museum weitere Gaben von Dcbrecener Familien und ihrer Nachkommenschaft. 308

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