A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Történelem - Hetey Sándor György: Debrecen und Umgebung auf der Reiterparaden bis 1920

Ausser der ersten beschriebenen Parade habe ich mich an dieser Stelle nur mit denen beschäftigt, auf denen auch die Reiter- und Gespanngarde aus unserer Gegend eine Rolle spielte. Dennoch nenne ich auch die eine Parade, die sich im Ausland abspielte, denn sie wurde damals zu einem wahren nationalen Triumpfzug und führte beinahe durch das halbe Land. Kaiser Joseph IL, der sich zwar nicht hatte krönen lassen, die Kaiserkrone aber in Wien aufbewahrte, hatte sich nämlich auf seinem Sterbelager dazu entschlossen, diesen grossen Schatz der ungarischen Nation zurückzu­erstatten. Er ordnete noch die Einzelheiten für das Ehrengeleit sowie den Verlauf des Zuges an. Am 18. Februar 1790 setzte sich der Triumpfzug in Wien in Bewegung, Köpts, Győr und Esztergom waren die Nachtquartiere. Und am vierten Tag traf der Zug in Buda ein. Von Komitatsgrenze zu Komitatsgrenze begleiteten die Banderien der verschiedenen Komitate die auf vier Paradeequipagen transportierte Heilige Krone, die Krönungsinsignien und die Kronwachen. Die Hauptmomente in den Beschreibungen der Pferdeparaden sind in dieser Studie: Im Jahre 1849 brachte ein Debrecener Paradefünfer-Gespann Lajos Kossuth nach Tiszafüred zu dem be­kannten Görgey-Treffen. — Nach der Rückeroberung von Buda begleitete im Juni 1849 ein Ban­dérium aus Debrecen und Hajdúszoboszló den zurückkehrenden Regenten. Im Jahre 1852 besuchte Franz Joseph auf einer Reise durch das Land auch Debrecen. Ein Reiterbanderium gab ihm das Ehrengeleit. Als der Kaiser 1857 erneut Debrecen aufsuchte, wurde er schon von zwei verschiedenen Banderien begleitet: hinter der Paradeequipage unmittelbar von dem sog. Herrenbanderium, und in gebührender Entfernung dahinter von dem sog. Bürgerbanderium. An den Feierlichkeiten in Debrecen konnte das Herrscharpaar jedoch nicht teilnehmen, da sie aus Buda telegrafisch von der schweren Erkrankung ihrer Tochter erfuhren. So eilte das Herrscherpaar mit dem Fünfergespann der Stadt nach Tiszacsege, von dort der Schiff nach Szolnok, um von dort aus mit dem Zug nach der Hauptstadt zu gelangen. Auf der Ausstellung im Jahre 1885 trat das Fünfergespann der Stadt erstmalig vor aller Öf­fentlichkeit auf. 1890 kam der Kaiser erneut nach Debrecen, wo er auf der Paradeequipage durch die Stadt fuhr, begleitet von den zwei Banderien. Auf dem prachtvollen Ehrenzug zur Milleniumsfeier im Jahre 1896 waren auch das Reiterbanderium des im Jahre 1876 entstandenen Komitats sowie der Stadt und auch das Fünfergespann zu sehen. Ein repräsentatives Bandérium der Stadt begleitete im Jahre 1906 die Urne des Fürsten Rákóczi in Budapest. — Auf dem Paradefünfer nahmen der Obergespan und der Bürgermeister der Stadt 1916 an der Krönung König Karls teil. Bei der Ein­weihung der Debrecener Universität im Jahre 1918 fuhr der König in der Ehrenequipage, begleitet von einem Bandérium aus Debrecen und Hajdúböszörmény. 334

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