A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Irodalomtörténet, Művelődéstörténet - Csejtei István: Das Rezeptbüchlein des Debrecener Cnirurgen József Csokonai

es Ende des 18. Jahrhunderts von Ärzten verordnet und in den Apotheken angefertigt wurde, was auch durch das eine im Rezeptbüchlein von Csokonai aufgefundene Rezept sowie durch ein anderes Rezept bewiesen wird, das István Hatvani einem Kollegiumsstudenten verschrieb, und welches heute im Archiv des Reformierten Kollegiums aufbewahrt wird. Diese handschriftlicheRezeptsammlung stellt ein überaus wertvolles zeit-und lokalgeschichtliches wie auch fachliches Dokument dar. Es gestattet uns einen Einblick in die Tätigkeit des Heilens und der Arzneimittelherstellung, welche in Debrecen gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Vergleich zum übrigen Land an der Spitze stand und europäisches Niveau hatte. In einer Zeit, als im ganzen Land ein Arzt so selten wie ein weisser Rabe war, wirkten hier in einer Stadt mit rund 25—30 Tausend Ein­wohnern Ärzte von so grossem Wissen wie Hatvani, Weszprémi und Csapó. Und ein würdevoller Partner war ihnen der Apotheker Sámuel Kazai, der nicht nur, wie dies die literarischen Angaben über ihn tun, als Kunstsammler zu werten war, sondern der auch auf fachlichem Gebiet zu den besten unter den Apothekern des damaligen Ungarn gezählt werden darf. Auch literaturhistorisch ist dieses Rezeptbüchlein von grossem Wert. Unter den hier aufge­zählten Arzneien kommen nämlich auch solche vor, mit denen der Chirurg seinen Dichter-Sohn, den „Genius von Debrecen", im Kindesalter heilte. Als bescheidenes Zeichen ihrer Verehrung hat die späte Nachwelt nunmehr eine Apotheke in dem Debrecener Wohngebiet Vénkert im Jahre 1977 nach Sámuel Kazay benannt und der neuen Apotheke im Wohngebiet Újkert den Namen István Hatvani im Jahre 1981 verliehen. 518

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