A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Történelem - Kahler, Frigyes: Das Pizetum-Recht

rex Hungáriáé quicumque fuerit a deo Coronatus per sedem Strigoniensem, in signum ca­tolice fidei, deciman solvere deberet archiepiscopo Strigon ... a quo fidem baptismatis et coronam reperunt: nos eadem fidei, qua ipsi salvari volentes, in perpetuum statuimus, quod de omnibus proventibus regalibus archiepiscopus Strigon, decimam ao plenum recipire debeat, prount semper receperunt. Item decimam tributorem in terra Scipiensi et in posonio, ipsi domino archiepiscopo Strigon, in perpetuum pro mensa sua, sicut per sanctos reges erant donate. Item pro salute nostra et pro discordia vitanda, exemplo sanctorum tegum, donavimus in perpetuum domum regalem in castro Strigon, que nondum fuit opere consu­mate, eidem Strigon. archiepiscopatui : tamen tempore necessitatis nostre ipso dominus Archiepiscopus nos in eadem recipére — teneatur". 21 Das das Zehntrecht verleihende Dokument weist also im allgemeinen auf die heiligen Könige hin, benennt aber Stephan den Heiligen als Stifter des Rechtes. Im Vergleich damit ist die im allgemeinen auf die heiligen Könige hinweisende Wendung seitens der Kanzlei — hinsichtlich auch dessen, dass die Urkunde Adalbert des Vierten auch von unbestreitbar viel später entstandenen Rechten spricht —, nicht als eine solche Aufzählung zu betrachten, aus der wir eine Schlussforgerung auf die Herkunft des Pisetum-Rechtes von Stephan dem Heiligen ziehen könnten. Bevor wir das uns überkommene Urkundenmaterial Adalbert des Vierten in der Sache des Pisetum weiterforschen, müssen wir versuchen, ob wir von der Krönung Stephan des Heiligen bis zur Thronbesteigung Béla des Vierten während der 235 Jahren eine solche urkundliche Quelle oder andere Beweise finden könnten, die die Kontrollfunktion des Erz­bischofs von Gran im Vorgang des ungarischen Münzschiagens bestätigen ober entkräften. Die früheste — vor 1070 entstandene — schätzbare Angabe ist die Rechtserklarung des Rabbis Jehunda- ha — Cohen (+1070) in dem entstandenen Disput zwischen Ruben und Simeon. Ruben hat vom König Ungarns (Hager) eine Genehmigung erhalten, aus seinem eigenen Silber beim Inspektor des Münzschiagens Münzen schlagen zu lassen, Ruben aber ist — seiner Beschwerde nach — durch Simeon benachteiligt worden. Es ist nun bemerkens­wert, dass die Genehmigung des Klagers vom Inspektor und nicht von den Inspektoron des Münzschiagens spricht. Der angebliche Schaden Zufügende ist der einzige Inspektor des königlichen Münzschiagens — der Kammergespan Simeon. Insofern zu dieser Zeit eine dop­pelte Kontrolle gewesen wäre, hätte der Benachteiligte dies in seiner Beschwerde kaum verschwiegen, das hätte wohl die Anzahl der für den Schadenersatz verantwortlichen Personen vermehrt, gleichzeitig aber auch die Exekution des Schadens er eichtert. In der Beschwerde aber handelt es sich nicht nur um einen erzbischóftümlichen Kontrolleur, sondern in der Quelle zeigt sich ausgerechnet die Tätigkeit einas münzschlagenden Inspektors —• die des Kammergespans. Eine beachtenswerte Quelle ist auch die Urkunde Béla des Dritten (1173—1196) von seinen Geldeinkommen 22 „Stringonium habet de curia regis de monete VI. mille marcas et deciman monetarum, et est metropolis Ungarie". Demgemäss ist das aus dem Münzschlagen stammende jährliche Einkommen Béla des Dritten 60 000 Mark, das im Wert von 6 000 Mark das münzschlagende Zehnteinkommen des Erzbischofs von Gran belastet. Es ist möglich, dass die Angaben der Liste vom Einkom­21. Wenczel, Gusztáv: Codex diplomaticus Arpadianus continuatus I— XII. (Pest, 1860—1897) VI. p. 573. — Héber kútforrások és adatok Magyarország történetéhez = Történelmi Tár (Weiter ТТ.) 1880, p. 95—122., p. 98—99. 22. Fejér, Georgius: Codex Diplomaticus Hungáriáé. I —XI. (Budae, 1829—1844, Weiter Fejér) II. p. 217—218. — Henricus, Marczali Red. Enchiridion fontium históriáé Hungarorum. .. Bp., 1901. p. 245—246. III. Béla magyar király emlékezete (Red. Forster, Gyula. Bp., 1900) p. 139—140. — Küffner Béla: A magyar főpapok s a magyar király jövedelmei 1186-ban=Magyar Gazdaságtörténeti Szemle. 1895. p. 286—290. 184

Next

/
Oldalképek
Tartalom